„Religionspolitik goes future“

Studierenden-Workshop mit Berliner Politikern über religionspolitische Fragen

Berliner Jungpolitiker und WWU-Studierende diskutieren über Religionspolitik
Berliner Jungpolitiker und WWU-Studierende diskutieren über Religionspolitik
© Catharina Jacob

Unter dem Titel „Religionspolitik goes future“ sind Theologiestudierende der WWU mit Politikern und Vertretern der Jugendverbände der Parteien in Berlin zusammengekommen. Der Workshop zur Religionspolitik stand unter der Leitung der evangelischen Theologen Prof. Dr. Arnulf von Scheliha und Uta Elisabeth Hohmann vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Unter den Gesprächspartnern waren der religionspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Konstantin von Notz, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kanzleramt und der evangelischen Militärseelsorge. Themen waren das Religionsverfassungsrecht, das Verhältnis von Staat und Religionen und die Frage nach dem Reformbedarf in der Religionspolitik.

Höhepunkt der Woche war den Teilnehmern zufolge ein Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der Jugendverbände der Parteien. Dabei ging es um eine Bestandsaufnahme der aktuellen religionspolitischen Lage aus kirchlicher, wissenschaftlicher und jugendpolitischer Perspektive. Diskutiert wurde auch die Frage nach einem Reformbedarf im deutschen Kooperationsmodell zwischen Staat und Religionen sowie über konfessionellen Religionsunterricht, die Finanzierung von Religionsgemeinschaften (Kirchensteuer, Staatsleistungen), religiöse Feiertage, Sonntagsschutz, Tanzverbot und kirchliches Arbeitsrecht.

Theologiestudierende der WWU
Theologiestudierende der WWU
© Catharina Jacob

Die Theologiestudierenden zogen das Fazit, religionspolitische Diskussionen dürften in einer pluralen Gesellschaft nicht auf christliche Gruppen beschränkt bleiben. Vielmehr seien für eine zeitgemäße Auslegung des Religionsverfassungsrechts nicht-christliche Gemeinschaften einzubeziehen. Zudem habe sich gezeigt, dass die Jugendverbände der Parteien dem Thema einerseits Bedeutung beimessen würden, es andererseits im politischen Tagesgeschäft zu kurz komme, weshalb weiter hoher Gesprächsbedarf bestehe. (exc/vvm)