BildWert

Internationaler Workshop über die Münzprägung hellenistischer Herrscher

News Tagung Bildwert

Plakat des Workshops „BildWert“

Münzen der hellenistischen Königreiche (3.-1. Jh. v. Chr.) in ihrer Funktion als Zahlungsmittel, Bildträger und Kommunikationsmedium stehen im Mittelpunkt einer Tagung am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Die Teilnehmer des Workshops diskutieren die Wechselwirkung zwischen Bild und Geldwert. Organisiert wird der Workshop vom Projekt B1 des Exzellenzclusters: „Religion und Politik im ältesten Massenmedium der Menschheit“ sowie von der Forschungsstelle Antike Numismatik am Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie. Die Tagung findet im Hörsaal F8 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 und im Liudgerhaus am Überwasserkirchplatz 3 statt.

Münzen erfüllen mit ihren Aufschriften und Bildern unterschiedliche Funktionen im Geldverkehr. Welche Bilder wurden welchen Nominalen zugeordnet? Wer zahlte mit der Münze? Der Blick auf das ptolemäische Münzsystem in Ägypten zeigt beispielsweise, dass sich der politische Souverän im Bild fast ausschließlich auf hochwertigen Nominalen und Sonderprägungen findet, also auf Silber- und Goldmünzen. Das bronzene Kleingeld für den alltäglichen Bedarf war von Götterdarstellungen bestimmt. Götterbilder für den Alltag und das einfache Volk? Eine so offensichtlich zielgruppenspezifische Auswahl verschiedener religiös-politischer Bildmotive wirft grundsätzliche Fragen nach Bedeutung und Instrumentalisierung der Münzbilder auf.

Das Verständnis von Macht, die Bedeutung von Religion: Die Untersuchung der monetären Kommunikation zwischen Prägeherr und Untertanen beziehungsweise den Nutzern des Geldes lässt für die verschiedenen Dynastien und regionalen Kulturkreise ebenso wie auf gesamthellenistischer Ebene neue Aufschlüsse erwarten. (bhe)

Programm

Donnerstag, 17. Juni, ab 13:30 Uhr: Treffen der Teilnehmer im Archäologischen Museum der Universität, im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22. Die Vorträge bis 15.30 Uhr finden im Hörsaal F8 des Fürstenberghauses statt.

14:00 Achim Lichtenberger (Bochum), Dieter Salzmann (Münster)
Einführung
14:15 François de Callataÿ (Brüssel)
For whom royal Hellenistic coins were struck? An enquiry about differences of metals and denominations
15:00
David Biedermann (Münster)
Hortfundanalysen: Spiegelt sich in getrennten Edelmetall- und Bronzehorten eine nominalspezifische Wahrnehmung?
15:30
Kai Michael Meyer (Münster)
Stiftungen hellenistischer Herrscher an Städte und Heiligtümer: Gemünzte oder ungemünzte Schenkungen?
Donnerstag, 17. Juni, ab 16:30 Uhr: Liudgerhaus, Überwasserkirchplatz 3, Tagungsraum S1
17:00
Marion Meyer (Wien)
Die Stadt als Souverän – Städtische Tetradrachmen in der Levante
Freitag, 18. Juni: Liudgerhaus, Überwasserkirchplatz 3, Tagungsraum S1
9:00 Catharine Lorber (Los Angeles)
The royal portrait on Ptolemaic tetradrachms
9:45
Katharina Martin (Münster)
A queen’s worth. Considerations about the coinage of Hellenistic royal women and the question of denomination
11:00
Panagiotis Iossif (Liège – Athen)
Seleucid divine attributes and coinage: becoming divine on petty material
11:45
Gunnar Dumke (Heidelberg – Berlin)
Nicht nur im Auge des Betrachters – Zu visuellen und haptischen Unterschieden baktrischer Münzen
als Ausdruck unterschiedlicher Kommunikationsstrategien
14:00
Christoph Michels (Aachen)
Münzikonographie und Hellenisierung in Bithynien, Pontos und Kappadokien
15:15
Margherita Facella (Pisa – Münster)
Twin Peaks: the king and his foundations in royal Hellenistic coins
16:00
Aylin Tanrıöver (Münster)
Elektron, Silber, Bronze: Kontinuität – Diskontinuität der Bilder. Das Beispiel Phokaia
16:45

Abschlussdiskussion