Von der Linde zum Patent

Am PharmaCampus der Universität Münster kam es 2019 zu einer erfinderischen Tätigkeit und einer daraus resultierenden Neuigkeit, die nicht dem damaligen Stand der Technik entsprach – und damit grundsätzlich patentwürdig war. Prof. Dr. Martina Düfer und ihr damaliger Promovend Dr. Alexander Hake vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie sowie Prof. Dr. Andreas Hensel und sein früherer Promovend Dr. Nico Symma vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie waren auf sechs neuartige Alkaloide aus Lindenblüten und ihre Effekte auf den menschlichen Organismus gestoßen. „Manchmal hilft auch der Zufall“, sagt Martina Düfer und lacht. Die Alkaloide hemmen das Enzym Acetylcholinesterase, wodurch die Menge an aktivem Acetylcholin steigt. „Dieser Neurotransmitter wirkt als Motor für Gedächtnis, kognitive Stressresistenz und geistige Flexibilität“, erklärt Andreas Hensel. Die Erfindung ermögliche es, mentalen und emotionalen Stress zu beeinflussen.
wissen|leben Nr. 8, 10. Dezember 2025
