Dr. Dmitrii Kalinin für das Fach Pharmazeutische und Medizinische Chemie habilitiert

Prof.in Dagmar Klostermeier und PD Dr. Dmitrii Kalinin
© Hauke Engler

Am Mittwoch, den 25. Juni 2025, hat Herr Dr. Dmitrii Kalinin mit dem Habilitationskolloquium zum Thema „The Development of Small Molecule Drugs for COVID-19 Treatment“ die letzte Leistung im Habilitationsverfahren der Universität Münster erfolgreich absolviert. Anschließend wurde ihm von der Dekanin des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, Prof.in Dagmar Klostermeier, die venia legendi für das Fach Pharmazeutische und Medizinische Chemie verliehen.

Dr. Kalinin arbeitet an neuartigen Wirkstoffen zur Hemmung der Blutgerinnung. Zu diesem Zweck wurden neuartige Inhibitoren des aktivierten Blutgerinnungsfaktors XIIa, einem zentralen Faktor des intrinsischen Reaktionswegs, entwickelt. Dabei wurden sehr sorgfältig Beziehungen zwischen der Struktur und der Faktor-XIIa-Inhibition sowie der Hemmung des extrinsischen und intrinsischen Reaktionswegs herausgearbeitet (Struktur-Wirkungs-Beziehungen). Seine experimentellen Untersuchungen begleitet er durch Computer-aided drug design (Molecular modellig) Studien. Um relativ schnell eine große Zahl an Testverbindungen zu generieren hat er eine „microscale parallel synthesis“ Methode entwickelt und für verschiedene Fragestellungen sehr erfolgreich eingesetzt. Mit Hilfe massenspektrometrischer Untersuchungen konnte er zeigen, dass die entwickelten 1-Acyltriazol-Inhibitoren den Faktor XIIa nach einen kovalent-reversiblen Mechanismus hemmen. Aktuell werden Cryo-EM-Studien mit den Faktoren XIa und XIIa durchgeführt, um in Zukunft neue Inhibitoren noch besser rational zu entwerfen zu können. Neben den Hemmstoffen der Blutgerinnungskaskade werden in neueren Projekten Hemmstoffe des Plasma-Kallikreins und des P2X1-Rezeptors entwickelt.

Für seine herausragenden und zukunftsweisenden Forschungsarbeiten im Bereich der antikoagulativen Wirkstoffentwicklung wurde Dr. Dmitrii Kalinin Im April 2025 bei der Tagung „Frontiers in Medicinal Chemistry“ in Erlangen mit dem Innovationspreis Medizinische/Pharmazeutische Chemie ausgezeichnet. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich gemeinsam von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) verliehen.