
2. Termin des ZIN-Brotzeitkolloquiums: „Wenn Tumorzellen unkontrolliert wachsen und wie die Medizin dagegen vorgeht“
Am Donnerstag, den 08.05. um 12:15 Uhr hält der Biochemiker Prof. Dr. Michael Meisterernst im Rahmen des ZIN-Brotzeitkolloquiums einen Vortrag zum Thema „Wenn Tumorzellen unkontrolliert wachsen und wie die Medizin dagegen vorgeht“.
Wie entstehen Krebszellen, was ist die Biologie dahinter und welche Rolle spielen unsere Gene dabei? Wie unvermeidlich ist die Erkrankung Krebs als solche? Lange blieb die Entstehung von Tumoren ein Mysterium. Im besten Fall wurden Tumore operativ entfernt, ohne dass das Verständnis für deren Entstehung und Wachstum vorhanden war. Therapeutische Fortschritte brachte erst die bis heute sehr erfolgreiche Chemotherapie, auch wenn - wie wir diskutieren werden - in ihren Gründerzeiten viel im Halbdunkel mit ihr experimentiert wurde. Man wurde sich schließlich einig: Krebs entsteht aus einer einzelnen Zelle. Tiefere Einsichten resultierten aus der Entwicklung der Zell- und Molekularbiologie in der zweiten Hälfte des 20ten Jahrhunderts. Als Beispiele sollen hier einfache Grundprinzipien des Zellwachstums, Änderungen der Wachstumsprogramme in Tumorzellen und deren Steuerung durch zentrale Gene skizziert werden. Die detailgenaue Kenntnis der Bausteine und der Prozesse lieferte in vielen Situationen die Basis für die Entwicklung hochspezifischer Wirkstoffe. Beispiele hierfür sind synthetische Antikörper gerichtet gegen Oberflächenmarker auf Tumorzellen. Das Immunsystem selbst wurde zunehmend zum Partner in der Therapie. Man kann wohl sagen, moderne Behandlungsstrategien und eine frühzeitige Diagnostik haben die Aussichten des Menschen, von Krebs geheilt zu werden, deutlich verbessert. Am Horizont zeichnen sich darüber hinaus völlig neuartige Zukunftsstrategien ab.
Der Vortrag findet im JO 101 (Johannisstraße 1 - 4) statt. Vorwissen ist nicht erforderlich, ein kleiner Lunch darf gern mitgebracht werden!
Informationen zu diesem und den anderen Terminen des ZIN-Brotzeitkolloquiums finden Sie auch auf dem Plakat zur Veranstaltungsreihe, auf unserer Website zum Brotzeitkolloquium sowie auf LinkedIn (@Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung).