Im Sommersemester 2016 wurde zum ersten Mal das interdisziplinäre Modul „Biökonomie“ für Studierende des Masterstudienganges Biotechnologie im Fachbereich Biologie angeboten. Bioökonomische Verfahren bieten laut Kursleiter Prof. Bodo Philipp nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft und der Nahrungsmittelbranche, sondern potenziell auch in der Autoindustrie und der Energiebranche Möglichkeiten ressourcenschonender und damit nachhaltigerer Produktion.
Die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum ist eines der großen Versprechen der Bioökonomie, das durch die interdisziplinäre Gestaltung des Moduls kritisch reflektiert werden konnte: Die ZIN-Sprecherin Prof’in Doris Fuchs und ihre Mitarbeiterin Carolin Bohn hinterfragten dieses Versprechen im Rahmen einer politikwissenschaftlichen Einheit kritisch und gingen weiterhin auf Fragen von Akzeptanz und Unternehmensmacht im Bereich Biotechnologie ein.
Der Mehrwert dieser Integration fachfremder Inhalte in das neue Bioökonomie-Modul zeigte sich deutlich in den facettenreichen Projekten der Studierenden, die die aufgezeigten politikwissenschaftlichen Fragen adressierten und gleichzeitig den ZIN-Vortragenden tiefere Einblicke in die naturwissenschaftlichen Seiten der Biotechnologie ermöglichten. In der Kooperation des Fachbereiches Biologie und des ZIN manifestierte sich so insgesamt deutlich der Mehrwert einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Auch im Wintersemester 2017/18 soll die Zusammenarbeit mit dem ZIN ein wichtiger Bestandteil des Kurses bleiben, so Dozent Dr. Stephan Jekat.
Einen ausführlicheren Beitrag zum neuen Modul „Bioökonomie“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Unizeitung wissen|leben auf S. 8.
[Quelle: WWU Münster (Hg.) (2017): Innovative Ansätze für geringere Güllemengen. Studierende aus dem Fachbereich Biologie haben im neuen Kurs Bioökonomie eigene Lösungen entwickelt, IN: wissen|leben 11 (6): 8.]
