Archiv der Kategorie: Medizin

„Paper of the Month“ September 2021 geht an Dr. Fabian Frontzek und Dr. Michael Grau aus der Medizinischen Klinik A

Für den Monat September 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Fabian Frontzek und Dr. Michael Grau aus der Medizinischen Klinik A und für die Publikation: Molecular and functional profiling identifies new targetable vulnerabilities in plasmablastic lymphoma in der Zeitschrift Nature Communications. 2021 Aug 31. [Volltext]

Beim plasmablastischen Lymphom (PBL) handelt es sich um ein sehr seltenes aggressives B-Zell-Lymphom mit äußerst ungünstiger Prognose. Die Lymphomzellen zeigen eine plasmazytische Differenzierung mit Verlust von klassischen B-Zell-Markern wie CD20. In etwa 50 Prozent der Fälle lässt sich eine MYC-Translokation nachweisen. Weiterhin zeigt sich eine Assoziation mit einer Immundefizienz der Patienten sowie eine häufige EBV-Infektion der Lymphomzellen.

Diese Arbeit beschreibt eine umfassende molekulare Charakterisierung von 96 primären PBL-Patientenproben mittels Whole Exome Sequencing und einer genomweiten Bestimmung der Kopienzahl. Weiterhin wurden neue therapeutische Targets funktionell validiert. In dieser internationalen Kooperation wurden Proben sowie klinische Daten aus 13 europäischen Lymphomzentren eingeschlossen. Dabei konnten bisher unbekannte rekurrente aktivierende Alterationen im RAS-RAF-, JAK-STAT- und NOTCH-Signalweg sowie fokale Amplifikationen der Onkogene IRF4 und MCL1 detektiert werden. In einem PBL-Model konnten wir den JAK-STAT- und IRF4-Signalweg als neue vielsprechende molekulare Zielstrukturen identifizieren.

Die vorliegende Arbeit stellt die bislang weltweit umfassendste molekulare Charakterisierung des sehr selten plasmablastischen Lymphoms dar. Neu identifizierte therapeutische Zielstrukturen ermöglichen gegebenenfalls die Verbesserung der Behandlung Betroffener.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Zugang mit 3G und Maskenpflicht in der ZB Medizin

Ein Zutritt in die Zweigbibliothek Medizin ist nur mit einem 3G-Nachweis möglich:

  • Geimpft oder genesen: Studierende zeigen ihren 2G-Status beim Zutritt in die Bibliotheken im Idealfall durch ihre Plakette auf dem Studierendenausweis vor. Alternativ bzw. alle weiteren Nutzer*innen können 2G ebenso durch eine entsprechende App (z. B. CovPass-App oder Corona-Warn-App) oder den Impfausweis nachweisen.
  • Nutzer*innen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen bei Zutritt einen gültigen (nicht älter als 48 Stunden) Testnachweis (Antigen-Schnelltest oder von anerkanntem Labor bescheinigter PCR-Test) vorlegen. Selbsttests ohne zertifizierte Bescheinigung sind nicht ausreichend.
  • Die Überprüfung Ihrer Identität erfolgt stichprobenartig. Bitte halten Sie für einen schnelleren Ablauf Ihren Personalausweis oder ein anderes amtliches Ausweisdokument bereit.
  • Es sind neben den Arbeitsplätzen im Lesesaal 1, Lesesaal 2 und im Wintergarten auch Arbeitsplätze im 1.OG als auch die Tagescarrels im Monographiensaal hinter der Leihstelle freigegeben. Einige Plätze sind online buchbar, andere ohne Buchung frei zugänglich.
  • Nach Vorgaben des Rektorats besteht sowohl auf allen Laufwegen als auch (neu!) an allen Arbeitsplätzen in der Bibliothek ab 4.10. durchgängig Maskenpflicht. Es ist eine medizinische Maske zu tragen. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können und dies durch ein ärztliches Zeugnis nachweisen.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

Eventuelle weitere Auswirkungen oder Änderungen in Bezug auf den Besuch der Zweigbibliothek Medizin werden an dieser Stelle umgehend publiziert.

 

 

 

ZB Medizin vom 1.-3. Oktober geschlossen

Aufgrund einer Sonderregelung des Rektorats im Rahmen der Corona-Pandemie bleiben am Freitag, 1. Oktober, alle Gebäude der WWU geschlossen.

Bitte beachten Sie, dass deshalb auch alle Bibliotheken am WWU-Campus von Freitag, 1. Oktober bis Sonntag, 3. Oktober (Feiertag) geschlossen bleiben. Dies betrifft auch die Zweigbibliothek Medizin.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

 

„Paper of the Month“ August 2021 geht an Daria Müller aus der Medizinischen Klinik D

Für den Monat August 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Daria Müller, Thomas Weide und Jürgen Schmitz aus der Medizinischen Klinik D und dem Institut für Experimentelle Pathologie für die Publikation: Evolution of renal-disease factor APOL1 results in cis and trans orientations at the endoplasmic reticulum that both show cytotoxic effects in der Zeitschrift Molecular Biology and Evolution. 2021 Jul 29. [Volltext]

APOL1 ist das jüngste Mitglied einer Genfamilie, die sich in Mensch und Maus völlig unabhängig voneinander entwickelt hat. Im Blutserum schützt es den Menschen vor Erregern der Afrikanischen Schlafkrankheit (Trypanosomen). Bei einigen APOL1-Varianten ist der Schutz vor diesen einzelligen Blutparasiten allerdings mit einem starken Risiko für schwere Nierenerkrankungen verbunden.

Wie APOL1 auf molekularer Ebene Zellen schädigt, wird derzeit intensiv erforscht. Diskutiert werden ER-Stress, Mitochondrien-Schädigungen, aber auch eine fehlgestörte Porenfunktion an der Plasmamembran. Die unterschiedlichen Erklärungsansätze schließen sich allerdings zum Teil gegenseitig aus, da sie voraussetzen, dass sich APOL1 entweder auf der zytoplasmatischen oder auf der luminalen Seite intrazellulärer Membranen befindet.

Evolutions- und zellbiologische Untersuchungen der Forschungsgruppe konnten diese Unklarheiten zwischen den verschiedenen Ansätzen nun aufheben, da die Studie erstmalig zeigt, dass APOL1 (im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern der Genfamilie) in zwei verschiedenen ER-Orientierungen vorliegt, die beide mit zellschädigenden Effekten verbunden sein können.

Die Erkenntnis, dass APOL1-Pools gleichzeitig in verschiedenen Orientierungen an zellulären Membranen vorliegen können, eröffnet neue Sichtweisen auf die bereits identifizierten mit APOL1 verbundenen zytotoxischen Effekte. Dies bietet vermutlich neue Möglichkeiten für die Entwicklung von therapeutischen Ansätzen und Drug-Screening-Experimenten.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

 

Foto: MFM/Christian Albiker

Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten der ZB Medizin

Seit Freitag, 20.8. gilt in NRW eine neue Coronaschutzverordnung. Die Zweigbibliothek Medizin stellt 75 Arbeitsplätze zur Verfügung, die weiterhin über die Arbeitsplatz-Reservierung gebucht werden können und Priorität vor der Nutzung ungebuchter Arbeitsplätze besitzen. Eine Eingangskontrolle (Ticket) erfolgt nicht mehr, eine Reservierung ist nur noch max. 3 Tage im Voraus möglich.

Bücher aus der Lehrbuchsammlung können persönlich herausgesucht werden, die Datenerfassung beim Besuch der LBS entfällt, der Monographienbereich ist weiterhin nicht zugänglich: Ausleihe per Bestellung.

  • Keller und Obergeschoss werden vorerst nicht freigegeben und auch die Lernboxen im Monographiensaal bleiben z.Zt. noch geschlossen;
  • im Foyer sind Drucker / Kopierer / Scanner und ein PC ab sofort nutzbar;
  • Modelle (Schädel et al.) werden gegen Hinterlegung eines (Benutzer-)Ausweises an der Leihstelle wieder herausgegeben, Ohrstöpsel erhalten Sie dort ebenfalls;
  • die Dauerschließfächer vor dem Lesesaal 1 im Erdgeschoss sind wieder nutzbar, nicht jedoch die Tagesschließfächer im Eingangsbereich, da hier kein Abstand eingehalten werden kann;
  • zur Zeit findet ein Buchverkauf von ausgeschiedenen Büchern der Bibliothek statt, die Bezahlung erfolgt bargeldlos via Kassenautomat im Foyer mit ec-, Maestro- und VPay-Karte.

Über weitere situationsabhängige Öffnungsschritte oder Änderungen im Prozedere beim Bibliotheksbesuch setzen wir Sie an dieser Stelle umgehend in Kenntnis.

„Paper of the Month“ Juli 2021 geht an David Schafflick, Jolien Wolbert und Michael Heming aus der Translationalen Neurologie

Für den Monat Juli 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an David Schafflick, Jolien Wolbert und Michael Heming aus dem Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Single-cell profiling of CNS border compartment leukocytes reveals that B cells and their progenitors reside in non-diseased meninges in der Zeitschrift Nature Neuroscience. 2021 Jul 12. [Volltext]

Die ZNS-assoziierten Kompartimente, wie ZNS Parenchym, Dura Mater, Pia Mater, Choroid Plexus und Liquor, haben komplexe immunologische Funktionen. Allerdings waren die genauen Zellzusammensetzungen, die Unterschiede zwischen den Kompartimenten und deren Funktionen unter nicht-inflammatorischen und inflammatorischen bisher weitestgehend unbekannt.

Mit Hilfe von RNA-Sequenzierung auf Einzelzellebene wurde herausgefunden, dass Leukozyten aus ZNS Parenchym, Pia Mater, Dura Mater, Choroid Plexus und Liquor eine hochspezifische Zusammensetzung und Expressionsmuster haben. Es konnte gezeigt werden, dass die murine Dura Mater über eine große Population von B-Zellen verfügt. Diese B-Zellen haben eine langsame Migrationsgeschwindigkeit und eine lange Aufenthaltsdauer im Gewebe und reifen unter Neuroinflammation. Die Dura beherbergt außerdem B-Zell-Vorläufer im pro-B-Zell Stadium, die normalerweise nicht außerhalb des Knochenmarks zu finden sind und auch nicht aus der Peripherie oder dem Schädel-Knochenmark stammen. Aus diesem Grund konnte die Dura als unerwarteter Aufenthaltsort für B-Zellen und wahrscheinlich deren Entwicklung identifiziert werden.

Diese Erkenntnisse liefern die Basis für das Verständnis von Zusammensetzung und Funktion von Immunzellen in ZNS-assoziierten Geweben. Sie helfen zu verstehen, welche Mechanismen Entzündungsreaktionen im ZNS auslösen. Darauf aufbauend können in Zukunft Therapien entwickelt werden, die speziell gegen diese Mechanismen wirken oder diese blockieren.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

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Foto: MFM/Christian Albiker

Neue Coronaschutzverordnung: Ab Freitag, 20.8. keine Registrierung mehr

Ab Freitag, 20.8. gilt in NRW eine neue Coronaschutzverordnung. Was neu ist und was bleibt, lesen Sie hier im Detail:

  • Für die Nutzung der Lesesäle und auch für die Ausleih-Nutzung (Buchabholung, -rückgabe, Ausleihe) ist kein 3G-Nachweis erforderlich.
  • Die Registrierung entfällt. Platzreservierung ist somit für WWU-Nutzende und Externe möglich. Bereits getätigte Reservierungen bleiben bestehen
  • Die Maskenpflicht gilt unverändert: Bitte tragen Sie auf allen Laufwegen eine medizinische Maske. Am Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können und dies durch ein ärztliches Zeugnis nachweisen.
  • Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten.
  • Gruppenarbeit ist leider nach wie vor nicht möglich, da bei der Gruppenarbeit die geforderten Abstände nicht eingehalten werden können.
  • Bitte beachten Sie die Regelungen der ULB und der dezentralen Bibliotheken auf den jeweiligen Websites

Foto: pixabay

Vor 60 Jahren… Dritte Staffel der Serie „Charité“ spielt zur Zeit des Mauerbaus

Vor 60 Jahren wurde in Berlin die Mauer gebaut und das junge Nachkriegsdeutschland in zwei Teile getrennt. Für das Personal der direkt an der innerdeutschen Grenze gelegenen Charité war dies sicherlich eine besondere Situation und persönlich sowie beruflich eine Belastung. Die Fernsehserie „Charité“ ist in der dritten Staffel thematisch in dieser Zeit verortet. Dazu die ARD über die Serie: „Charité“ ermöglichte emotionale und politische Einblicke in das Leben und Wirken eines Ärzteteams, das über die Grenzen hinaus Ruhm erlangte: Neben der fiktionalen Figur der Dr. Ella Wendt (Nina Gummich), arbeiteten und forschten Dr. Ingeborg Rapoport (Nina Kunzendorf), Prof. Dr. Otto Prokop (Philipp Hochmair) und Prof. Dr. Helmut Kraatz (Uwe Ochsenknecht). Ihr Engagement und ihr Blick auf das Zeitgeschehen inmitten des „Kalten Krieges“ stand im Fokus der dritten Staffel. So wurden Themen wie Intersexualität und Mangelernährung, Polio-Impfung wie Gesundheitsrisiken, die mit dem Uran-Bergbau verbundenen sind, aufgegriffen. (Quelle: ARD)

Die Folgen der Serie sind auf der ARD-Homepage verfügbar.

Literatur von und über die Ärzteschaft der Serie gibt es natürlich auch im Bestand der Universitäts- und Landesbibliothek und der Zweigbibliothek Medizin, zum Beispiel:

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Bild: ARD / Stanislav Honzik

„Paper of the Month“ Juni 2021 geht an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin

Für den Monat Juni 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin für die Publikation: Lasp1 regulates adherens junction dynamics and fibroblast transformation in destructive arthritis in der Zeitschrift Nature Communications. 3624.2021 [Volltext]

Die gelenkzerstörende Arthritis bei rheumatoiden Erkrankungen ist in unserer Gesellschaft ein enormes Problem. Die Autoren untersuchen Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten, Zellen, die an diesen Prozessen invasiv teilnehmen auf ihre epigenomische Steuerung. Parallel spielen hier Mausmodelle und menschliches Material eine Rolle. Die Autoren zeigen eine Funktion des Proteins Lasp1 und nachgeordneter Signalwege in der Zell-Zell-Kommunikation in der entzündlichen Gewebereaktion und charakterisieren dieses Molekül als potentielles Target für therapeutische Eingriffe bei diesbezüglichen gelenk-zerstörenden Prozessen.

Es handelt sich um eine methodisch sehr anspruchsvolle Arbeit mit grundsätzlicher Bedeutung für entzündliche Gewebestörung und -zerstörung.

In rheumatoider Arthritis (RA) wird der Interaktion von synovialen Fibroblasten (FLS) mit dem Gelenkknorpel eine besondere Bedeutung zugeordnet, da dies die stabile Aktivierung von FLS bedingt und damit zu der Chronifizierung der RA und Gelenkdestruktionen führt. Das Protein Lasp1 wurde initial im Kontext von metastasierenden Tumoren entdeckt und ist an zellulären Prozessen wie Anheftung, Migration und der Bildung von Metastasen beteiligt.

Wir konnten in unseren Experimenten zeigen, dass synoviale Fibroblasten in rheumatoider Arthritis im Vergleich zu gesunden Kontrollen deutliche epigenetische Unterschiede wie z.B. ausgeprägte Hypermethylierungsmuster und Histonmodifikationen in der Lasp1 Genregion aufweisen, die zu einer erhöhten Expression von Lasp1 führen. Außerdem konnten wir Lasp1 als wichtigen Schlüsselfaktor in Cadherin-11 vermittelten Zell-Zell-Kontakten identifizieren, da die Blockade bzw. das Fehlen von Lasp1 einerseits in deutlich veränderten zellulären Interaktionen resultierte und das für RA-FLS charakteristische „tumor-ähnliche“ Migrations- und Invasionspotential verringern und andererseits die klinische Symptomatik und das Ausmaß von Knorpel- und Knochendestruktionen signifikant reduzieren konnte.

Die Deletion von Lasp1 führt zu einem weniger aggressiven FLS-Phänotyp während der rheumatoiden Arthritis und signifikant reduzierten Gelenkdestruktionen. Insgesamt legen unsere Daten nahe, dass Lasp1 ein potenzielles therapeutisches Ziel für die Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis darstellen könnte.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Ab 25.6.2021: Maskenpflicht an den Arbeitsplätzen entfällt

Ab Freitag, 25. Juni 2021 entfällt die Maskenpflicht an den Lern- und Arbeitsplätzen der Bibliotheken. Dies erlaubt die aktuelle Coronaschutzverordnung NRW nun ausdrücklich: § 5, 4a: […] Die Verpflichtungen zum Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen bleiben unberührt, wobei die Maske in gut durchlüfteten Räumen oder Räumen mit einer der Raumgröße angepassten viruzid wirkenden Luftfilteranlage an festen Sitz- oder Stehplätzen abgenommen werden darf […] . Bitte beachten Sie, dass auf allen Wegen innerhalb der Bibliotheken jedoch weiterhin eine medizinische Maske getragen werden muss.

Natürlich können Sie aus solidarischen Gründen oder im Sinne der Vorsorge einen Mundschutz tragen …

Bild: Klaus Hausmann auf Pixabay

 

„Paper of the Month“ Mai 2021 geht an Prof. Birgit Burkhardt und Dr. Tasneem Khanam aus der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

Für den Monat Mai 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Prof. Birgit Burkhardt und Dr. Tasneem Khanam aus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin -Pädiatrische Hämatologie und Onkologie für die Publikation: Integrative genomic analysis of pediatric T- cell lymphoblastic lymphoma reveals candidates of clinical significance der Zeitschrift Blood. 137(17).2021, 2347-59 [Abstract]

Das T-Zell lymphoblastische Lymphome (T-LBL) ist eine heterogene Tumorart. Die schlechten Heilungschancen bei Rezidiven stellen eine große klinische Herausforderung dar. Unzureichende genomweite Daten behindern das Verständnis der Biologie der Krankheitsprogression und des Rückfalls. Die Identifizierung von prognostisch relevanten molekularen Markern ist ein Hauptziel der T-LBL Forschung, bisher leider mit nur überschaubarem Fortschritt.

Dies ist die erste umfassende, systematische Studie, die Rezidivfälle einschließt und einen integrierten Ansatz von Genomik und Epigenomik verwendet, um die Mutationslandschaft von T-LBL zu charakterisieren und Marker von prognostischer Relevanz zu identifizieren. Es konnten NOTCH1 als mutmaßlichen Treiber für T-LBL, sowie eine aktivierte NOTCH/PI3K-AKT-Signalachse und Veränderungen in Zellzyklusregulatoren als das zentrale onkogene Programm für T-LBL identifiziert werden. Weiterhin wurde das mutierte KMT2D als neuer Marker für eine schlechte Prognose identifiziert. Mutationen in KMT2D allein oder in Kombination mit PTEN identifizierten eine Untergruppe von Patienten mit höherer Rückfallinzidenz. Diese Studie wurde an der bisher größten Kohorte von T-LBL-Patienten durchgeführt.

Die Erkenntnisse liefern neue Einblicke in die Pathogenese von T-LBL mit hohem translationalem Potenzial. Die laufende Studie LBL 2018 (NCT04043494) ermöglicht die prospektive Validierung und die Feinabstimmung der Stratifikationskriterien für T-LBL-Risikogruppen kann das Überleben der pädiatrischen Patienten bereits in naher Zukunft verbessern.

 

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Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ April 2021 geht an Jens Wermers aus der Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Für den Monat April 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Jens Wermers aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie für die Publikation: Glenoid concavity has a higher impact on shoulder stability than the size of a bony defect der Zeitschrift Knee Surgery Sports Traumatology Arthroscopy. 2021 Apr 11 [Volltext]

Bei der operativen Versorgung einer Schulterinstabilität durch Knochenverlust am Glenoid kann zwischen einer arthroskopischen Weichteilversorgung oder einer knöchernen Rekonstruktion entschieden werden. Bislang wird die Behandlung anhand eines kritischen Grenzwertes der knöchernen Defektgröße gewählt. Neuere simulationsbasierte Studien deuten jedoch darauf hin, dass die Konkavität des Glenoids für die glenohumerale Stabilität essenziell ist.

In einem roboterbasierten Prüfstand wurden biomechanische Kenngrößen für die glenohumerale Stabilität an 17 humanen Präparaten analysiert. Die Konkavität und die schrittweise erzeugten Knochendefekte wurden dreidimensional vermessen. Damit konnte in linearen gemischten Modellen gezeigt werden, dass die knöcherne Defektgröße bei Einbeziehung der Konkavität nur eine geringfügige Aussage über die Stabilität ermöglicht. Der Verlust von Stabilität ist hingegen maßgeblich von der initialen Konkavität des Glenoids abhängig. Die alleinige Verwendung der Defektgröße ermöglicht nur einen ungenauen Rückschluss auf die Instabilität des Schultergelenks. Stattdessen können radiologische Vermessungen der Konkavität dazu beitragen, die verbleibende Stabilität bei Knochendefekten besser zu beurteilen.

Die Konkavität des Glenoids ist ein maßgeblicher Faktor für die Stabilität des Schultergelenks. Das Einbeziehen der Konkavität ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Instabilität durch knöcherne Defekte als die verbreitete Messung der Defektgröße. Dies kann in Zukunft eine verbesserte, personalisierte Behandlung im klinischen Alltag ermöglichen.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

 

Foto: MFM/Christian Albiker