Absolventin der Kunstgeschichte erhält Dissertationspreis der WWU
Berit Hummel hat als eine von 15 Autor*innen den Dissertationspreis des Jahres 2022 der Universität Münster erhalten. Im Rahmen eines Festakts im Hörsaalgebäude erhielten die Autor*innen jeweils 3.500 Euro Preisgeld. Wir gratulieren Berit Hummel sehr herzlich!
Die Arbeit von Frau Hummel, mit dem Titel: „Übergangsräume. Kinematografische Praktiken und urbaner Wandel in New York, 1959–1966“ untersucht die komplexen und spannungsreichen Verflechtungen des US-amerikanischen Underground-Films der 1950er bis 1960er Jahre mit dem alltäglichen Lebensumfeld. Dabei rücken die Beziehungen der filmischen Praktiken des alternativen Kinos mit den zeitgenössischen künstlerischen Tendenzen in den Blick, die ihrerseits in dieser Zeit die materielle Kultur des städtischen Raumes zum Thema erheben. Die Dissertation charakterisiert diese Beziehungen als einen fluiden Übergangsraum, in dem Kunst und Kino, Avantgarde und Underground in vielfältigen raumzeitlichen Austauschbeziehungen mit der sozialen Konstitution der städtischen Lebenskonstellationen interagieren. Sie beleuchtet die Entstehungszusammenhänge des aufkommenden unabhängigen Films und zeigt, auf welche Weise die neuen filmischen Formate spezifische soziale Praktiken ausbilden, die auf die stadträumlichen Gegebenheiten regieren und die Bedingungen der Produktion und Rezeption des neuen Films im Kontext der städtischen Realität ästhetisch reflektieren. „Film als diskursives System“ begreifend, zeigt sich die kulturelle Relevanz des Underground-Kinos, das mit der gesellschaftlichen Realität und den neoavantgardistischen Kunsttendenzen vielfältige Wechselbeziehungen eingeht. Am Schnittpunkt zwischen raum- und filmtheoretischen, stadt- und filmgeschichtlichen sowie kultur- und kunstwissenschaftlichen Methoden, leistet die Studie einen bedeutenden Beitrag zur bild- und raumwissenschaftlich orientierten Kunstgeschichtsforschung.
Die Arbeit wurde betreut von Frau Prof. Dr. Ursula Frohne.
Zweitbetreuung durch Prof. Dr. Edward Dimendberg, Film and Media Studies, University of California, Irvine, USA.