
Tagung, 8.-9. April 2025
DÄMON|ISIERUNG: WISSEN • DISKURS • FIKTION
Was ist ein Dämon? Formen und Erscheinungsweisen, Funktionen und Deutungen haben sich seit der Antike vielfach gewandelt, so dass eine epochenübergreifende und systematische Begriffsbestimmung kaum möglich ist. Hingegen erscheinen Dämonen, die in der Antike Mittlerfiguren zwischen den Göttern und den Menschen waren, als Produkt und Ergebnis vielfältiger Dämonisierungsakte. Im christlichen Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurden Dämonen immer eindeutiger als böse Wesen verstanden, die den Menschen schadeten. Den sich historisch wandelnden Vorstellungen von Dämonen und metaphorischen Dämonisierungen gilt das vordringliche Interesse der Tagung. Als Figuren und Figurationen des Wissens treten Dämonen auf der Basis spezifischer epistemischer Voraussetzungen auf, die ihren Erscheinungs- und Wirkungsweisen, aber auch ihren Botschaften an die Menschen eingezeichnet sind. Die besondere Aufmerksamkeit der Tagung gilt der sprachlichen und künstlerischen Medialität von Dämonenauftritten, ihren spezifischen Rhetoriken und diskursiven Mustern.