Journalist*innen und ihr Publikum im digitalen Zeitalter
Wechselseitige Erwartungen und ihre Folgen für Journalismus-Publikums-Beziehungen und öffentliche Meinungsbildung
Herzlich willkommen auf der Website des Verbundprojekts „Journalist*innen und ihr Publikum im digitalen Zeitalter. Wechselseitige Erwartungen und ihre Folgen für Journalismus-Publikums-Beziehungen und öffentliche Meinungsbildung“ der Universitäten Münster, Erfurt und der Hochschule Kempten (BMBF-Förderlinie: „Kleine Fächer – Zusammen stark“, Förderzeitraum: Mai 2021–April 2024).
Journalismus-Publikums-Beziehungen im Fokus
Die verstärkte gegenseitige Sichtbarkeit im digitalen Zeitalter hat die Beziehungen zwischen Journalist*innen und ihrem Publikum grundlegend verändert. Das modifizierte Verhältnis kann sowohl partizipative und deliberative Prozesse der öffentlichen Meinungsbildung fördern als auch Polarisierung und Medienfeindlichkeit offenbaren. Angesichts dessen stellt sich die Frage, wie reziproke Erwartungen und ihre (Nicht-)Erfüllung Journalismus-Publikums-Beziehungen beeinflussen. Sie stehen im Zentrum des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts.
Ziel des Projekts ist es, Beziehungen zwischen Journalist*innen und ihrem Publikum in digitalen Kontexten besser zu verstehen und Erklärungen für deren Funktionieren oder Scheitern zu finden. Auf diese Weise soll das Verbundprojekt dazu beitragen, die Rolle des Qualitätsjournalismus in unserer Gesellschaft zu stärken.
Theoretische Modellierung und fünf empirische Teilstudien
In einem ersten Schritt wird das Zusammenspiel wechselseitiger Erwartungen von Journalist*innen und Rezipient*innen sowie die Folgen erfüllter bzw. enttäuschter Erwartungen in einem theoretischen Modell beschrieben. Als Grundlage dienen Befunde aus der Journalismusforschung, der interpersonalen und der strategischen Kommunikationsforschung. In einem zweiten Schritt wird das Modell auf den Prüfstand gestellt. Dies geschieht in fünf aufeinander aufbauenden empirischen Teilstudien: Welche wechselseitigen Erwartungen bestehen und welche Bedeutung diesen zugeschrieben wird, explorieren die Kommunikationswissenschaftlerinnen mithilfe (1) qualitativer Interviews mit Journalist*innen und (2) Rezipient*innen sowie einer (3) sog. Q-Sort-Befragung beider Seiten. Auf Basis quantitativer Befragungen – wiederum von (4) Journalist*innen und (5) Rezipient*innen – wird im Anschluss erforscht, wie sich die Erfüllung bzw. Enttäuschung der Erwartungen auswirkt. Konkret geht es zum Beispiel um die folgenden Fragen: Können erfüllte Erwartungen der Journalist*innen, etwa hinsichtlich der Partizipation des Publikums, zu einem erhöhten Engagement bei der Interaktion mit dem Publikum führen? Unter welchen Umständen führen enttäuschte Erwartungen des Publikums zur Abwendung von journalistischen Medienangeboten oder Medienfeindlichkeit?
Wissenstransfer und Stärkung des kleinen Fachs Journalistik
Das Projekt soll zu einer stärkeren nationalen und internationalen Sichtbarkeit sowie einer nachhaltigen Stärkung des kleinen Fachs Journalistik sowohl an den drei Standorten der Verbundpartnerinnen als auch in der deutschen Hochschullandschaft beitragen. Darauf zielen unter anderem Veröffentlichungen in Fachmedien und ein enger Austausch mit Expert*innen aus Wissenschaft und journalistischer Praxis. Auf dieser Webseite werden fortlaufend aktuelle Erkenntnisse für die Anwendung in Forschung und Lehre, im Berufsfeld und zur allgemeinen Information vorgestellt.
Aktivitäten
Oktober 2024: Beitrag im Herausgeberband „Politischer Journalismus“
Das Projektteam ist mit einem Beitrag in dem von Prof. Dr. Christian Nuernbergk, Nina Fabiola Schumacher, Dr. Jörg Haßler und Prof. Dr. Jonas Schützeneder herausgegebenen Band „Politischer Journalismus. Konstellationen – Muster – Dynamiken“ (Nomos) vertreten. Unter dem Titel „Die Journalismus-Publikum-Beziehung als Herausforderung für den politischen Journalismus. Eine Literaturanalyse zu Verständnis und Modellierungen“ stellt Dr. Bernadette Uth darin zusammen mit Prof. Dr. Helena Stehle, Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm, Prof. Dr. Hanne Detel und PD Dr. Nicole Podschuweit die Ergebnisse einer Literaturanalyse zur Journalismus-Publikums-Beziehung vor.
September 2024: Vortrag auf der European Communication Conference in Ljubljana
Im September 2024 fand die zehnte European Communication Conference (ECC) der European Communication Research and Education Association (ECREA) statt. Unter dem Motto „Communication & social (dis)order“ tauschten sich Forscher*innen europäischer Hochschulen über die (Dys-)Funktionalität aktueller Kommunikation und ihre gesellschaftlichen Implikationen aus.
Auch unser Projektteam war bei der Tagung in Ljubljana mit einem Vortrag zum Thema „Expectations of Reciprocal Interaction: A Q-sort Study with Journalists and Audience Members“ vertreten und stellte Ergebnisse der beiden Q-Sort-Befragungen zu den wechselseitigen Erwartungen von Journalist*innen und Publikumsmitgliedern vor.
Januar 2024: Projektteam mit zwei Vorträgen auf der ICA24 vertreten
Auch in diesem Jahr ist das Projekt auf der Jahrestagung der ICA (International Communication Association) vertreten. Insgesamt wurden zwei Einreichungen für die Präsentation auf der 74. internationalen Jahrestagung der ICA 2024 unter dem Titelthema „Communication and Global Human Rights” in Gold Coast, Australien akzeptiert.
Unter dem Vortragstitel „Journalists’ Expectations of Journalist-Audience Interaction and Relationship: A Q-Sort Study” wird eine Q-Sort-Studie zur Erforschung der journalistischen Erwartungen an die Interaktion mit dem Publikum vorgestellt. Darüber hinaus werden im Vortrag „What Does the Audience Expect when Interacting with Journalists? A Q-Sort Study” erste Ergebnisse aus einer Q-Sort-Studie zu den Erwartungen des Publikums an den Journalismus präsentiert.
Dezember 2023: Veröffentlichung in der renommierten Fachzeitschrift Journalism
Im Dezember 2023 ist in der renommierten Fachzeitschrift Journalism ein Journal-Beitrag des Projektteams unter dem Titel „The journalism-audience relationship in the digital age: A theoretical literature review“ erschienen. Auf Grundlage einer theoretischen Literaturanalyse entwickelt Dr. Bernadette Uth darin zusammen mit Prof. Dr. Helena Stehle, Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm, Prof. Dr. Hanne Detel und PD Dr. Nicole Podschuweit sechs verschiedene theoretische Konzeptualisierungen der Journalismus-Publikums-Beziehung im digitalen Zeitalter: (1) diskursive, (2) erwartungsbasierte, (3) netzwerkorientierte, (4) technologische, (5) parasoziale und (6) strategisch-organisatorische Konzeptualisierungen.
November 2023: Umzug des Tübinger Teilprojekts an die Hochschule Kempten
Im Zuge des Wechsels von Prof. Dr. Hanne Detel nach Kempten ist das Tübinger Teilprojekt nun ebenfalls an die dortige Hochschule umgezogen. Am neuen Standort verstärkt Isabell Klawitter als Mitarbeiterin das Team. Während ihres Masterstudiums war sie bereits als studentische Mitarbeiterin am Standort Münster im Projekt tätig. Wir begrüßen Frau Klawitter ganz herzlich am Standort Kempten und wünschen ihr einen guten Start im neuen Team.
September 2023: Journal-Beitrag unter dem Titel „Great expectations? A taxonomy for expectancy research in journalism studies“
Unter dem Titel „Great expectations? A taxonomy for expectancy research in journalism studies“ ist Ende September 2023 in der renommierten Fachzeitschrift Journalism ein Journal-Beitrag von Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm und Prof. Dr. Hanne Detel erschienen. Um eine Systematisierung und Klassifizierung der verschiedenen Erwartungskonzepte in der Journalismusforschung zu ermöglichen, entwickelten sie eine Taxonomie, die sieben Kriterien umfasst: Während die (1) Dimension den Inhalt der Erwartungen und die (2) Dimensionalität den Komplexitätsgrad des Konzepts angibt, spezifizieren die Kriterien (3) Perspektive und (4) Objekt, wessen Erwartungen angesprochen werden und an wen sie sich richten. Das (5) Erwartungslevel unterscheidet zwischen Erwartungen erster und zweiter Ordnung und die (6) Analyseebene hilft bei der Verortung von Erwartungskonzepten (Mikro-, Meso- oder Makroebene). Der (7) Modus schließlich ermöglicht die Klassifizierung von Erwartungen als präskriptiv, probabilistisch oder valuativ.
September 2023: Ernennung von Dr. Hanne Detel zur Professorin für digitale Kompetenz an der Hochschule Kempten
Dr. Hanne Detel ist zum 1. September 2023 zur Professorin für digitale Kompetenz an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten ernannt worden. Zuvor war sie an der Universität Tübingen tätig, wo sie das dortige Teilprojekt des BMBF-Verbundprojekts leitete. Wir gratulieren Prof. Dr. Hanne Detel ganz herzlich und wünschen ihr einen erfolgreichen Start in Kempten.
Juli 2023: Projekttreffen in Kempten
Das diesjährige Projekttreffen fand – organisiert von Dr. Hanne Detel – vom 18. bis 20. Juli 2023 am Rande der Altstadt von Kempten im Allgäu statt. Prof. Dr. Helena Stehle, PD Dr. Nicole Podschuweit, Dr. Bernadette Uth, Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm und Dr. Hanne Detel stimmten sich im Rahmen des Treffens zum aktuellen Stand der empirischen Teilstudien sowie zum Transfer der bisherigen Erkenntnisse in die Scientific Community, die Lehre und die Öffentlichkeit ab. Abschließend fand das gemeinsame Treffen seinen Ausklang bei traditionellen Kässpatzen mit Aussicht auf die Allgäuer Alpen.
Sommersemester 2023: Ringvorlesung zur Journalismus-Publikums-Beziehung
Von April bis Juli 2023 richten die Verbunduniversitäten eine hybride Ringvorlesung zu den wechselseitigen Erwartungen von Journalist*innen und ihrem Publikum aus. Im Fokus stehen Interaktionen von Journalist*innen und Publikumsteilnehmer*innen in digitalen Medienumgebungen. Hauptverantwortlich für die Vorlesungsreihe ist PD Dr. Nicole Podschuweit (Leiterin Teilprojekt Erfurt).
Vortragende sind neben den Projektleiterinnen Expert*innen aus Wissenschaft und journalistischer Praxis, die aus ihrer jeweiligen Perspektive berichten und zum Diskutieren anregen wollen. In den Blick genommen wird die Interaktion zwischen Journalist*innen und Publikumsvertreter*innen auf Onlinekanälen, das damit einhergehende Community Management, Nutzerkommentare und Hatespeech aber auch das publikumsseitige Medienvertrauen.
Ziel der Ringvorlesung ist der Transfer von Projektergebnissen in eine breitere Öffentlichkeit. Herzlich eingeladen sind daher nicht nur Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaft, sondern alle Studierenden und Mitarbeiter*innen der Verbunduniversitäten sowie Bürger*innen, die sich für Fragen der Journalismus-Publikums-Beziehung interessieren.
Mai 2023: Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Wie bereits im vergangenen Jahr war das Projektteam wieder mit einem Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) vertreten. Unter dem Titel „Konsequenzen enttäuschter Erwartungen in Journalismus-Publikums-Interaktionen” präsentierten die Verbundpartnerinnen gemeinsam mit dem studentischen Mitarbeiter Jonas Büttner und der Kooperationspartnerin Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm Erkenntnisse aus einer Literaturanalyse zum Thema. Die Konferenz fand vom 18.-20.05.2023 in Bremen statt.
Februar 2023: Forschungsaufenthalt in den USA
Für einen Forschungsaufenthalt an der University of Texas, Austin reisten Prof. Dr. Helena Stehle, Dr. Bernadette Uth und Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm im Februar 2023 in die USA. Das Verbundprojekt präsentierten die drei Wissenschaftlerinnen im Rahmen eines Forschungskolloquiums am Center for Media Engagement mit einem Vortrag zum Thema „Investigating the Journalist-Audience Relationship in the Digital Age: A Multi-Stage Research Project”. Außerdem nutzten sie den Aufenthalt zur weiteren Vernetzung mit Fachkolleg*innen und zur Sichtbarmachung des Verbundprojekts.
Januar 2023: Projektteam mit vier Vorträgen auf der ICA23 vertreten
Großen Erfolg konnte das Projekt mit Blick auf die 73. internationale Jahrestagung der ICA (International Communication Association) 2023 unter dem Titelthema „Reclaiming Authenticity in Communication“ verzeichnen. Insgesamt wurden vier Einreichungen aus dem Projekt für eine Präsentation in Toronto akzeptiert.
Unter dem Vortragstitel „The Impact of Mutual Interaction Expectations on Journalist-Audience Relations in Digital Media Contexts: An Exploratory Study“ stellt Dr. Hanne Detel für das Projekt die Ergebnisse der qualitativen Leitfadeninterviews mit Journalist*innen und Publikumsmitgliedern zu ihren wechselseitigen Erwartungen im Fallstudiendesign vor. Dr. Bernadette Uth präsentiert stellvertretend für das Projektteam im Vortrag „The Journalism-Audience Relationship in Digital Media Environments: A Theoretical Literature Review“ eine theoretisch angelegte Literaturanalyse zu bestehenden Konzeptualisierungen der Journalismus-Publikums-Beziehung in digitalen Kontexten. PD Dr. Nicole Podschuweit widmet sich in dem Vortrag „Mutual Interaction Expectations and Consequences of Expectancy Violations in the Journalism-Audience Relationship: A Systematic Literature Review“ den Ergebnissen einer systematischen Literaturanalyse zu Erwartungsverletzungen in Journalismus-Publikums-Interaktionen. Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm und Dr. Hanne Detel stellen unter dem Titel „Towards a Framework for Studying Expectations in Journalistic Contexts: A Taxonomy for Expectancy Research“ außerdem ein Framework für die zukünftige Erforschung von Erwartungen in journalistischen Kontexten vor.
September 2022: Vorträge zur Journalismus-Publikums-Beziehung und zu Interaktionserwartungen
Mit gleich zwei Vorträgen ist das Projektteam bei der gemeinsamen Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppen „Journalistik/Journalismusforschung“ und „Kommunikation und Politik“, dem Arbeitskreis Politik und Kommunikation (DVPW) und der Fachgruppe Politische Kommunikation (SGKM) vertreten. Die Tagung findet vom 28. bis 30. September 2022 zum Thema „Politischer Journalismus. Konstellationen – Muster – Dynamiken“ an der Universität Trier statt. Während im ersten Vortrag die Ergebnisse einer Literaturanalyse zur Journalismus–Publikums–Beziehung vorgestellt werden, präsentiert das Team im zweiten Vortrag die Befunde einer qualitativen Befragung von Journalist*innen und Publikumsmitgliedern zu ihren Erwartungen an die wechselseitige Interaktion in digitalen Medienumgebungen.
Juli 2022: Masterarbeit zu Erwartungen junger Menschen an die Qualität journalistischer Angebote
Mit einer ans Projektthema angrenzenden Masterarbeit hat unsere ehemalige Projektmitarbeiterin Johanna Wolleschensky ihr Masterstudium am Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt erfolgreich abgeschlossen. Das Thema ihrer mit Bestnote bewerteten Abschlussarbeit war „Die Qualität journalistischer Informationsangebote in sozialen Medien aus Sicht junger Menschen“ (Erstgutachterin: PD Dr. Nicole Podschuweit, Universität Erfurt; Zweitgutachterin: Dr. Claudia Lampert, Hans-Bredow-Institut, Hamburg). Was junge Menschen unter „Journalismus“ verstehen, welche generellen Erwartungen sie an die Qualität journalistischer Angebote im Allgemeinen und an journalistische Informationsangebote auf Instagram im Besonderen haben, hat Johanna Wolleschensky anhand stimulusgestützter Leitfadeninterviews untersucht. Wir gratulieren Johanna Wolleschensky ganz herzlich zu ihrer herausragenden Leistung und wünschen ihr alles Gute für ihre neue Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik an der Universität der Bundeswehr München. Es war und ist uns eine Freude, mit ihr zusammenzuarbeiten!
Juni 2022: Vorträge zum Verbundprojekt in Münster und Tübingen
Im Juni finden in Münster und Tübingen zwei Vorträge zum Verbundprojekt statt: Auf Einladung des Rotary Clubs spricht Jun.-Prof. Dr. Helena Stehle am 14. Juni 2022 in Münster zum Thema „Journalismus-Publikum-Beziehungen heute – wechselseitige Erwartungen und Folgen ihrer (Nicht-)Erfüllung”. In der Woche darauf stellt Dr. Hanne Detel am 22. Juni 2022 das Verbundprojekt im Forschungskolloquium des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Tübingen vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktuellen Forschungsergebnissen aus der Explorationsphase des Projekts.
Mai 2022: Projektteam mit Vortrag auf der ICA-Jahrestagung 2022 in Paris vertreten
Unter dem Titel „Investigating the journalist-audience relationship in the digital age. A multi-stage research project“ präsentiert das Team des Verbundprojekts sein Forschungsprogramm auf der 72. Jahrestagung der International Communication Association (ICA), der größten internationalen Fachgesellschaft für Kommunikationswissenschaftler*innen mit mehr als 5000 Mitgliedern aus über 80 Ländern. Die hybride Konferenz findet vom 26. bis 30. Mai 2022 zum Thema „One World, One Network?“ in Paris statt.
Februar 2022: Projekt-Team ist komplett
Am Standort Münster verstärken drei neue Mitarbeiterinnen das Team des Verbundprojekts. Wir freuen uns sehr, mit Postdoc Dr. Bernadette Uth eine fachkräftige Unterstützung mit wertvollen Vorerfahrungen gewonnen zu haben. Frau Uth hat am Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisieren Welt“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Vertrauensforschung, Nutzerkommentare im Online-Journalismus sowie der allgemeinen Journalismusforschung.
Außerdem möchten wir Isabell Klawitter und Mareike Pfitzner als studentische Mitarbeiterinnen begrüßen. Beide absolvieren an der Universität Münster ihr Master-Studium.
Dezember 2021: Projekt-Team wächst weiter
Wir begrüßen zwei neue Mitarbeiterinnen im Team: Theresa Neto Romeira, Bachelor-Studentin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, unterstützt das Teilprojekt in Münster als studentische Mitarbeiterin. Das Team des Tübinger Teilprojekts ist nun mit der wissenschaftlichen Hilfskraft und Master-Studentin Maxine Schneider komplett. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Weitere Informationen über das aktuelle Team des Verbundprojekts finden Sie hier.
November 2021: Öffentlicher Vortrag zum Thema Medienvertrauen
In ihrem Vortrag „Journalistinnen und Journalisten und ihr Publikum: Enttäuschte Erwartungen als Ursache schwindenden Medienvertrauens?“ an der Volkshochschule Chemnitz präsentiert Teilprojekt-Leiterin Vertr.-Prof. Dr. Nicole Podschuweit am 30. November 2021 Erkenntnisse des Projekts einer breiteren Öffentlichkeit. Im Anschluss an den Vortrag erhalten die Besucher*innen die Gelegenheit, mit der Referentin zu diskutieren, inwieweit die Enttäuschung wechselseitiger Erwartungen von Journalist*innen und ihrem Publikum eine mögliche Ursache für das Scheitern von Journalismus-Publikums-Beziehungen ist. Der Vortrag findet im Rahmen des durch die Sächsische Landesmedienanstalt geförderten Projekts „trau.schau.wem? faktenfest und mediensicher“ statt.
Oktober 2021: Verbundprojekt bei der DGPuK-Jahrestagung 2022 mit programmatischem Vortrag vertreten
Gute Nachrichten aus Hannover: Die Einreichung für einen Vortrag im Tagungsformat „Future Programmatics: Erfahrene Kommunikationswissenschaftler:innen präsentieren ihre Programme“ der 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) 2022 war erfolgreich. Unter dem Titel „Zwischen interpersonaler und Massenkommunikation: Neukonzeptionalisierung von Journalismus-Publikums-Beziehungen im digitalen Zeitalter“ werden die Verbundpartnerinnen gemeinsam mit Kooperationspartnerin Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm am Donnerstag, 22. Februar 2022 (Uhrzeit folgt) das Verbundprojekt und das zugrunde liegende Forschungsprogramm vorstellen. Ihr Beitrag ist einer von drei einstündigen Zoom-Vorträgen in diesem Tagungsformat.
Oktober 2021: PD Dr. Nicole Podschuweit vertritt Professur an der TU Chemnitz
Im Wintersemester 2021/22 vertritt die Erfurter Teilprojektleiterin PD Dr. Nicole Podschuweit die Professur für Kommunikations- und Medienwissenschaft am Institut für Medienforschung der Technischen Universität Chemnitz. Ideen für das BMBF-Verbundprojekt entwickelt sie u. a. im Rahmen des Projekt-Seminars „Kommunikations- und Interaktionsformen digitaler Medien: Journalismus-Publikums-Beziehungen im digitalen Zeitalter“ mit den dortigen Studierenden weiter.
September 2021: Neue Mitarbeiter*innen im Projekt-Team
Nach einem erfolgreichen Start des Verbundprojekts wächst das Team an allen drei Partner-Universitäten: Bereits seit Juli ergänzen Jonas Büttner (Master-Student, Universität Mainz) und Sonja Walke (Bachelor-Studentin, Universität Münster) als studentische Mitarbeiter*innen die Standorte Erfurt und Münster. Ab September begrüßen wir die Master-Studierenden und wissenschaftlichen Hilfskräfte Johanna Wolleschensky (Universität Erfurt) sowie Gina Feis und Elias Raatz (beide Universität Tübingen) im Projekt-Team. Weitere Informationen über das aktuelle Team des Verbundprojekts finden Sie hier.
Juni 2021: Kick-off-Meeting der Verbundpartnerinnen
Das Verbundprojekt ist mit zwei Kick-off-Meetings am 8. und 15. Juni 2021 gestartet. Teilnehmerin war neben den drei Verbundpartnerinnen Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm von der Universität Wien, die das Projekt als externe Beraterin begleitet. Ziel der Treffen war eine Abstimmung über die zukünftige Zusammenarbeit und die nächsten Arbeitsschritte.
Mai 2021: Theorie-Paper in New Media & Society erschienen
Eine theoretische Vorarbeit von Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm, Jun.-Prof. Dr. Helena Stehle und Dr. Hanne Detel ist in der Fachzeitschrift New Media & Society erschienen. Unter dem Titel “Digital Visibility and the Role of Mutual Interaction Expectations. Reframing the Journalist-Audience Relationship through the Lens of Interpersonal Communication” entwerfen die Autorinnen auf Basis der “Expectancy Violations Theory” eine theoretische Modellierung zur Journalismus-Publikums-Beziehung im digitalen Zeitalter, den wechselseitigen Erwartungen und deren (Nicht-)Erfüllung.
Wilhelm, C., Stehle, H., & Detel, H. (2021). Digital Visibility and the Role of Mutual Interaction Expectations. Reframing the Journalist-Audience Relationship through the Lens of Interpersonal Communication. New Media & Society, 23(5), 1004-1021. doi:10.1177/1461444820907023
Mai 2021: Start des Verbundprojekts
Am 1. Mai 2021 ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,3 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt „Journalist*innen und ihr Publikum im digitalen Zeitalter. Wechselseitige Erwartungen und ihre Folgen für Journalismus-Publikums-Beziehungen und öffentliche Meinungsbildung“ gestartet. Beteiligt sind die Universitäten Münster (Teilprojektleiterin und Koordinatorin: Jun.-Prof. Dr. Helena Stehle), Erfurt (Teilprojektleiterin: PD Dr. Nicole Podschuweit) und Tübingen (Teilprojektleiterin: Dr. Hanne Detel). Externe Beraterin ist Ass.-Prof. Dr. Claudia Wilhelm (Universität Wien). Der Förderzeitraum beläuft sich auf drei Jahre von Mai 2021 bis April 2024. Der Projektstart wurde von Veröffentlichungen in mehreren Medien begleitet.
Veröffentlichungen / Vorträge
Publikationen
Stehle, H., Bock, A., Wilhelm, C., Springer, N., Mahrt, M., Lobinger, K., Linke, C., Engelmann, I., Detel, H., Brantner, C. (2024). In/visibility in the Digital Age: A Literature Review from a Communication Studies Perspective. International Journal of Communication, 18(2024), 5471-5493. https://ijoc.org/index.php/ijoc/article/view/20567
Detel, H. (2024). Von fehlender Digitalkompetenz, Datendiebstahl und Diffamierung: Kontrollverlust durch politische Skandale in digitalen Medienumgebungen. In S. Schönberger, T. Poguntke (Hrsg.), Politische Skandale und politische Macht (S. 167-183). Nomos.
Uth, B., Stehle, H., Wilhelm, C., Detel, H., Podschuweit, N. (2024). Die Journalismus-Publikum- Beziehung als Herausforderung für den politischen Journalismus. Eine Literaturanalyse zu Verständnis und Modellierungen. In C. Nuernbergk, J. Schützeneder, N. F. Schumacher, J. Haßler (Hrsg.), Politischer Journalismus. Konstellationen – Muster – Dynamiken (S. 147-162). Nomos.
Uth, B. (2024). Chancen und Herausforderungen der redaktionellen Umsetzung von Audience Engagement – eine Fallstudie am Beispiel des Leuchtturmprojektes #unserWasser. Publizistik. doi:10.1007/s11616-024-00830-1
Uth, B., Stehle, H., Wilhelm, C., Detel, H., Podschuweit, N. (2023). The Journalism-Audience Relationship in Digital Media Environments: A Theoretical Review. Journalism, online first. doi:10.1177/14648849231221611
Wilhelm, C., & Detel, H. (2023). Great Expectations? A Taxonomy for Expectancy Research in Journalism Studies. Journalism, online first. doi:10.1177/14648849231204150
Stehle, H., Uth, B., & Detel, H. (2022). Erwartungen in der Journalismus-Publikums-Beziehung in digitalen Kontexten – Determinanten der Accountability von öffentlich-rechtlichen Medien. In ORF, EBU, BR, mdr, SWR (Hrsg.), Public Value Studie. Öffentlich-rechtliche Qualität im Diskurs (S. 198-220). ORF.
Brantner, C., & Stehle, H. (2021). Visibility in the Digital Age: Introduction. Studies in Communication Sciences (SComS), 21(1), 93-98. doi:10.24434/j.scoms.2021.01.006
Brantner, C., & Stehle, H. (Hrsg.). (2021). Visibility in the Digital Age: Theoretical and Empirical Perspectives [Thematic Section]. Studies in Communication Sciences (SComS), 1(2021). https://www.hope.uzh.ch/scoms/issue/view/235
Detel, H. (2021). Skandalisierung als Problemfeld des politischen Journalismus. In M. Prinzing & R. Blum (Hrsg.), Handbuch politischer Journalismus (S. 661-666). Herbert von Halem Verlag.
Wilhelm, C., Stehle, H., & Detel, H. (2021). Digital Visibility and the Role of Mutual Interaction Expectations. Reframing the Journalist-Audience Relationship through the Lens of Interpersonal Communication. New Media & Society, 23(5), 1004-1021. doi:10.1177/1461444820907023
Vorträge
Uth, B., Stehle, H., Detel, H., & Podschuweit, N. (2024). Expectations of Reciprocal Interaction: A Q-sort Study with Journalists and Audience Members. Annual Conference, ECREA, Ljubljana, 24.-27.09.2024.
Uth, B., Stehle, H., Detel, H., & Podschuweit, N. (2024). Journalists’ Expectations of Journalist-Audience Interaction and Relationship: A Q-Sort Study. Annual Conference, ICA, Gold Coast, 20.-24.06.2024.
Uth, B., Stehle, H., Podschuweit, N., & Detel, H. (2024, Juni). What Does the Audience Expect when Interacting with Journalists? A Q-Sort Study. Annual Conference, ICA, Gold Coast, 20.-24.06.2024.
Stehle, H., & Uth, B. (2023, Juli). Journalist*innen und ihr Publikum im digitalen Zeitalter. Wechselseitige Erwartungen und ihre Folgen für Journalismus-Publikum-Beziehungen und öffentliche Meinungsbildung. Forschungskolloquium des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster, Münster.
Uth, B., Stehle, H., Wilhelm, C. Detel, H., & Podschuweit, N. (2023, Mai). The Journalism-Audience Relationship in Digital Media Environments: A Theoretical Literature Review. ICA Conference 2023, Toronto.
Detel, H., Uth, B., Podschuweit, N., & Stehle, H. (2023, Mai). The Impact of Mutual Interaction Expectations on Journalist-Audience Relations in Digital Media Contexts: An Exploratory Study. ICA Conference 2023, Toronto.
Wilhelm, C. & Detel, H. (2023, Mai). Towards a Framework for Studying Expectations in Journalistic Contexts: A Taxonomy for Expectancy Research. ICA Conference 2023, Toronto.
Podschuweit, N., Stehle, H., Büttner, J., Uth, B., Detel, H., & Wilhelm, C. (2023, Mai). Mutual Interaction Expectations and Consequences of Expectancy Violations in the Journalism-Audience Relationship: A Systematic Literature Review. ICA Conference 2023, Toronto.
Podschuweit, N., Stehle, H., Büttner, J., Uth, B., Detel, H., & Wilhelm, C. (2023, Mai). Konsequenzen enttäuschter Erwartungen in Journalismus-Publikums-Interaktionen: Eine Literaturanalyse. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), Bremen.
Stehle, H., Uth, B., Wilhelm, C., Detel, H., & Podschuweit, N. (2023, Feb.). Investigating the Journalist-Audience Relationship in the Digital Age: A Multi-Stage Research Project. Forschungskolloquium des Departments of Communication Studies, University of Texas at Austin.
Stehle, H., Detel, H., Podschuweit, N., Engelmann, I., & Wilhelm, C. (2022, Okt.). The Impact of Violated Audience Expectations in the Journalism-Audience Interaction: A Theoretical Modeling. ECREA Conference 2022, „Rethink Impact”, Aarhus.
Detel, H., Uth, B., Stehle, H., & Podschuweit, N. (2022, Sept.). Austausch (un)erwünscht? Eine qualitative Befragung von Journalist*innen und Publikumsmitgliedern zu den Erwartungen an die wechselseitige Interaktion in digitalen Medienumgebungen. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppen Journalistik/Journalismusforschung sowie Kommunikation und Politik, des DVPW-Arbeitskreises Politik und Kommunikation sowie der SGKM-Fachgruppe Politische Kommunikation, Trier.
Uth, B., Stehle, H., Detel, H., Wilhelm, C., & Podschuweit, N. (2022, Sept.). Die Journalismus-Publikums-Beziehung als Herausforderung für politischen Journalismus. Eine Literaturanalyse zu Verständnis und Modellierungen. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppen Journalistik/Journalismusforschung sowie Kommunikation und Politik, des DVPW-Arbeitskreises Politik und Kommunikation sowie der SGKM-Fachgruppe Politische Kommunikation, Trier.
Detel, H., & Stehle, H. (2022, Juni). Vorstellung des BMBF-Verbundprojekts „Journalist*innen und ihr Publikum im digitalen Zeitalter. Wechselseitige Erwartungen und ihre Folgen für Journalismus-Publikums-Beziehungen und öffentliche Meinungsbildung”. Forschungskolloquium des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Tübingen, online.
Stehle, H. (2022, Juni). Journalismus-Publikum-Beziehungen heute – wechselseitige Erwartungen und Folgen ihrer (Nicht-)Erfüllung. Rotary Club, Münster.
Wilhelm, C., Detel, H., Podschuweit, N., & Stehle, H. (2022, Mai). Investigating the Journalist-Audience Relationship in the Digital Age. A Multi-Stage Research Project. ICA Conference 2022, Paris.
Stehle, H., Podschuweit, N., Detel, H., & Wilhelm, C. (). Zwischen interpersonaler und Massenkommunikation. Neukonzeptionalisierung von Journalismus-Publikums-Beziehungen im digitalen Zeitalter. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), online.
Podschuweit, N. (2021, Nov.). Journalistinnen und Journalisten und ihr Publikum: Enttäuschte Erwartungen als Ursache schwindenden Medienvertrauens?, Volkshochschule Chemnitz.
Brantner, C., Detel, H., Engelmann, I., Lobinger, K., Springer, N., Stehle, H., & Wilhelm, C. (2021, Apr.). Der Online Disinhibition Effect revisited – Enthemmung im Kontext digitaler Un/Sichtbarkeit. Panel, DACH 21, Jahrestagung (DGPuK, ÖGK, SGKM), online. [Theoretische Differenzierung und Transfer im Vorfeld des Projektstarts]
Detel, H., Engelmann, I., Stehle, H., & Wilhelm, C. (2020, Nov.). Gelungene oder missglückte Partizipation? Erwartungen in der Journalismus-Publikums-Beziehung als Chance und Herausforderung für Social Change. 1. C4SC Konferenz 2020, online. [Theoretische Vorarbeit im Vorfeld des Projektstarts]
Stehle, H., Wilhelm, C., Engelmann, I., & Detel, H. (2020, Sept.). Interaktiv und deliberativ? Eine interdisziplinäre Modellierung wechselseitiger Erwartungen von Journalismus und Publikum im digitalen Zeitalter. Jahrestagung der Fachgruppe Journalistik/Journalismusforschung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), online. [Theoretische Vorarbeit im Vorfeld des Projektstarts]
Medienresonanz
28.05.2021 „Wie viel Interaktion soll es sein?“ – Das Schwäbische Tagblatt berichtet online und in der gedruckten Ausgabe über den Start und die Schwerpunkte des Verbundprojekts.