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Münster Marathon 2016: Goldenes Finishershirt für Lena Pitzer


Der Münster-Marathon gehört zu den beliebtesten Herbstmarathonläufen in Nordrhein-Westfalen und ist seit Jahren fester Bestandteil aller Läuferinnen und Läufer aus Münster und Umgebung. Als Höhepunkt ihres Laufjahres hat sich in diesem September auch Lena Pitzer von der Laufgruppe des Hochschulsports an die 42,195 Kilometer weite Laufdistanz des Studenten-Cups gewagt.

Gestartet wurde um 9 Uhr am Schlossplatz, Ziel war für Lena und die anderen Läuferinnen und Läufer der beflaggte Prinzipalmarkt, an dem zwischen den jubelnden Zuschauern auch Lenas Freunde und Familie gespannt auf die Studentin warteten.

„Alles hat eigentlich im letzten Wintersemester beim Hochschulsport Laufteam angefangen. Ich war zunächst beim Triathlon und habe im folgenden Semester zum Laufen gewechselt. Ein echt tolles Team und super Stimmung in der Gruppe, ob beim ‚Stabitraining‘, bei den Intervallen auf der Bahn oder bei den langen 30 Kilometer Läufen“, erzählt die begeisterte Läuferin von ihren Marathon-Anfängen. Um sofort zu Beginn mit möglichst hoher Effizienz trainieren zu können, bekam sie ihren persönlichen Trainingsplan mit dem Ziel am Münster-Marathon 2016 teilnehmen zu können.

Nachdem die Studentin, die ihre Wurzeln ursprünglich bei der LG Ratio hat, sich verbindlich für den Herbstlauf angemeldet hatte, folgten acht harte Wochen voller anstrengender Intervallläufe bei 28 Grad im Schatten und sieben lange Läufe mit bis zu 37 Kilometern Streckendistanz. Trotz zwischenzeitlicher Probleme im rechten Knie, trainierte die ehrgeizige Marathon-Anwärterin weiter, sodass sie schließlich zuversichtlich an den Start gehen konnte.

„Wir haben uns am Tag vor dem Lauf zum Abholen der Startunterlagen und zum gemeinsamen Gruppenfoto am Schloss getroffen und da ist mir bewusst geworden: Morgen ist es so weit, es werden 28 Grad und ich bin noch nie so weit gelaufen“, erinnert sich Lena. Dass sie deshalb vor dem Start am Folgetag ordentlich Herzklopfen hatte, ist verständlich. „Die ersten 10 Kilometer wurde ich noch von Caro, Stefan, Maurice und Felix begleitet, danach war ich auf mich allein gestellt“, so Lena. Da kamen das erste Mal Seitenstechen. Obwohl ihr Obmann sie tags zuvor ermahnte, langsam anzufangen, zog Lena das Tempo an. Vorbei an den „Stimmungsnestern“ in Roxel und Gievenbeck schien sie bis Kilometer 36 beinah zu fliegen.

„Bei Kilometer 36 habe ich mich gefragt, was plötzlich mit meinen Beinen los ist. Werde ich langsamer oder spinnt die Laufuhr? Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ärgerte mich, warum ich es nicht langsamer habe angehen lassen. Doch die Menge hat immer wieder gebrüllt: Lauf weiter, Kleine. Ich wurde von Kindern abgeklatscht und plötzlich stand ein kleiner Junge im BVB-Trikot mit einem Gartenschlauch vor mir und ehe ich mich versah, bekam ich eine Volldusche. Das tat gut“, beschreibt Lena die schwerste Etappe des Laufs.

Nach der Gartenschlauch-Dusche konnte Lena noch einmal ihre beinah aufgebrauchten Kraftreserven mobilisieren. Und als sie schließlich ihre Eltern unter den jubelnden Zuschauern entdeckte, die im Ziel auf die abgekämpften Läuferinnen und Läufer warteten, weiß sie: Jetzt ist es fast geschafft. Im Ziel angekommen, reißt sie mit letzter Kraft die Arme hoch: 3 Stunden und 15 Minuten – Siegerin des Studenten-Cup! „Plötzlich wurde ich von einem Glücksgefühl überrannt – unglaublich. Ich bekomme eine Medaille umgehängt, streife mir stolz das Finishershirt über und umarme die ganze Welt…“