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Halbmarathon Berlin: Dieser Weg wird kein leichter sein


Zum ersten Mal einen Halbmarathon laufen – für viele sicher ein aufregendes Erlebnis. Wenn dieser dann auch noch in der Hauptstadt Berlin stattfindet, bleibt er wahrscheinlich unvergessen. So war auch der erste Halbmarathon für Sandra Swoboda ein großartiges Ereignis. Die ehemalige Teilnehmerin unseres Basislaufkurses hat sich mittlerweile bis in den Halbmarathon-Kurs vorgearbeitet und startete beim Halbmarathon in Berlin vor ein paar Tagen. Die Impressionen zu ihrem ersten offiziellen 21-Kilometer-Lauf hat die ambitionierte Läuferin gemeinsam mit ihrer Laufgruppe und gespickt mit ein paar netten Anekdoten für uns aufgeschrieben:

Vom Training körperlich angeschlagen und sichtlich geschwächt nach dem 12-wöchigen ambitionierten nicht-ambitionierten "Einfach-Nur-Ankommen-Plan" schleppten wir uns pünktlich um 8:30 Uhr in den Bulli. Es folgte eine entspannte Kutschfahrt Richtung Berlin, wo wir bei fantastischem Wetter das Laufevent "Berlin Halbmarathon" mit Sightseeing kombinieren wollten. Darauf hatten wir lange hin gefiebert.

Aber fangen wir einmal ganz von vorne an: Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, genau genommen im Frühjahr 2015, als wir uns alle gesondert für den Basiskurs des Hochschulsports anmeldeten. Ambitioniert waren wir alle, hatten aber gleichzeitig die großen Frage im Kopf, ob wir die Voraussetzung für den Kurs, die die unmenschlich lange 4,5 km-Promenadenrunde beinhaltete, überhaupt erfüllten.

Nach einigen Monaten Training mussten wir mitunserem Trainer in einen dunklen Wald - den Wald des Grauens - angeblich nur, um der gleißenden Sonne zu entfliehen. In Wahrheit verfolgte er jedoch einen teuflischen Plan: Intervalle! Wie vom bösen Wolf verfolgt, rannten wir den 400 Meter langen Waldweg hin und her. Wie die Irren, jedoch immer mit perfekter Arm- und Beintechnik unter der stetigen Aufsicht unseres ambitionierten Trainers.

Als die Tage kürzer wurden, stiegen wir in die Halbmarathon Gruppe auf. Nun spielte uns unser Trainer keine Streiche mehr, da er uns nach liebevoller Aufzucht in den Halbmarathonkurs ausgewildert hatte. Stattdessen folgten Schneestürme, Regen, Hagel sowie orkanartige Windböen. Trotzdem konnten uns auch diese Hindernisse nicht davon abhalten, zumindest ab und zu zum Training zu kommen. Ab und zu? Nun ja, das Anfangstempo machte selbst den fittesten unter uns zu schaffen und die ersten Verletzungen ließen nicht lange auf sich warten. Wenig amüsierte Kniegelenke führten zu ersten Terminen beim Orthopäden und auch Tape und Faszienrollen kamen immer vermehrter zum Einsatz. Aktuell steht übrigens der Kauf von Barfuß-Schuhen zur Debatte. Doch trotz aller größeren und kleineren Wehwehchen zeigten wir Biss und schleiften uns hin und wieder zum Training, um halbwegs fit für Berlin zu werden.

Im April war es schließlich so weit: Berlin Halbmarathon. Die Vorfreude passte gar nicht mehr in den Koffer, nicht zuletzt aufgrund des hohen Volumens der Faszienrollen, Therabänder und Pflaster. Stattdessen kam langsam Panik auf. Werden wir die Strecke tatsächlich bewältigen können?

Doch noch bevor sich die Panik ausbreiten konnte, ging es los. Gestartet im letzten Block ohne Bestzeit bahnten wir uns im Slalom unseren Weg vorbei an Mario und Luigi, wandernden Flaschen und vielem mehr und kamen nach zwei Stunden glücklich ins Ziel. Wir hatten es geschafft! Der Stolz darüber wird gehen, der Schmerz vermutlich bleiben.

In diesem Sinne: Bis bald im Laufkurs des Hochschulsports.

(Martha, Sabrina, Sandra, Sarah, Thomas, Vanessa)