Konzert
18. Dez. 2016

1000 Anthems to avoid Nationalism

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© Poster: archiwiz – fotolia.com/ZNS

Angelehnt unter anderem an Mauricio Kagels Komposition „10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen“, geht das Quartett „1000“ (sprich: tausend) der Frage nach: „Warum klingen alle Hymnen gleich?“, oder „Drückt sich Volksseele in einer Melodie aus?“. Melodien stehen im Mittelpunkt des Projekts und kommen zu ihrem „Recht“ – ihr emotionaler Gehalt wird in Bezug gesetzt. Obwohl nur instrumentale Musik gespielt wird, ist dieses Projekt ein durchaus politisches. Zu Gehör kommen außer der Eurovisionsmelodie die Hymnen der Heimatländer der vier Künstler. Zudem erklingt eine imaginäre Hymne von „Utopia“ oder es werden etwa sechs verschiedene afghanische Hymnen, die im letzten Jahrhundert rasant gewechselt haben und den politischen Wandel abbilden, zu einer Art Suite kombiniert; ähnlich wird auch mit Hymnen aus Kambodscha verfahren.

„1000“ ist eine deutsch-niederländisch-belgisch-amerikanische „working band“ und hat seit seiner Gründung 2004 eine beachtliche Liste von Konzerten, Festivalauftritten, CD-Veröffentlichungen und Besprechungen vorzuweisen. Das Quartett, bestehend aus dem Amsterdamer „Rythmus-Dream-Team“ de Joode/Vatcher und den (musikalischen) „Zwillingen“ Maris/Klare, ist in der improvisierten Musik beheimatet, beschäftigt sich aber eingehend mit Kompositionen von u.a. Monteverdi, Klare, Ravel, Pergolesi. Eine telepathisch unterlegte, eigene Klangsprache und Kommunikationsstrategie hat sich im Laufe vieler Konzerte kristallisiert und ist auf vier Alben dokumentiert. Bei „1000″ gehen Komposition und ihre improvisatorische Weiterentwicklung Hand in Hand.

Saxofonist Jan Klare (Deutschland) lebt nach langen Aufenthalten in England und den Niederlanden seit Anfang der 1990er Jahre in Münster. Die Palette seiner musikalischen Aktivitäten ist extrem breit und hat ihn in Kontakt mit verschiedensten Medien und Musikstilen gebracht. Er hat diverse literarische Vorlagen vertont und sich darüber hinaus mit „The Dorf“ einen Namen gemacht. Bart Maris (Belgien) lebt in Gent und spielt Trompete. Es wäre sehr aufwändig, alle Bands aufzulisten mit denen er über die Jahre gespielt hat, es scheint als sei er auf jeder belgischen CD vertreten, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Wilbert de Joode (Niederlande) ist einer der eigenständigsten Bassisten der europäischen Szene. Der Amsterdamer hat mit einer Vielzahl von Berühmtheiten wie Fred Frith, Han Bennink, John Zorn, George Lewis, Mats Gustafson etc. gearbeitet und ist regelmäßig auf den einschlägigen Festivals sowohl in Europa als auch den USA und Kanada zu sehen. Der amerikanische Perkussionist Michael Vatcher (USA) lebt seit 1977 in Amsterdam – Musiker, mit denen er gearbeitet hat umfassen John Zorn, Simon Nabatov, Ernst Rijseger. Michael ist künstlerischer Leiter für den musikalischen Part beim Improvisations Festival Frascati in Amsterdam.

Eintritt
15,00 Euro / 10,00 Euro (erm.)
Zeit
Sonntag, 18. Dezember 2016, 18 Uhr
Ort
Zunftsaal im Haus der Niederlande, Alter Steinweg 6/7, 48143 Münster
Organisation
Kontakt
Zentrum für Niederlande-Studien
Alter Steinweg 6/7
48143 Münster
zns@uni-muenster.de
0251/83-28511