König Willem-Alexander und Ministerpräsident Wüst zu Gast im Haus der Niederlande zum 30-jährigen Jubiläum

Große Ehre für das Haus der Niederlande: Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums besuchte König Willem-Alexander gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst unser Haus in Münster.

© Land NRW - Steffen Böttcher

Begleitet wurde der König von hochrangigen Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik und Diplomatie, darunter Oberbürgermeister Markus Lewe, Hester Somsen, der Botschafterin des Königreichs der Niederlande in Deutschland, Hannah Tijmes, die Generalkonsulin des Königreichs der Niederlande in Düsseldorf und dem deutschen Botschafter in den Haag, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut.

Nach kurzen Ansprachen von Gastgeber Prof. Dr. Jacco Pekelder, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, und Ministerpräsident Hendrik Wüst, besuchte der König die zum 30-jährigen Jubiläum entwickelte Ausstellung „Niederlande in 3D“. Die Ausstellung präsentierte seiner Majestät verschiedene Themen- und Arbeitsfelder des Hauses der Niederlande: von Europa und Demokratie, über Wirtschaft zu Sprache und Literatur.

© Land NRW - Steffen Böttcher

In jedem Abschnitt kamen Studierende, Wissenschaftler:innen und Wirtschaftsvertreter:innen - unter ihnen beispielsweise Norbert Rethmann (Remondis) und Eva van der Pelt (DNHK) - mit dem König ins Gespräch. Die Gespräche drehten sich nicht allein um die Herausforderungen der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit, sondern waren zugleich von Offenheit und Humor geprägt, was für eine besondere Atmosphäre sorgte, die bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck hinterließ.

© Ute Friederike Schernau - ZNS

Im Anschluss führt der König ein inhaltliches Gespräch zum Projekt Euregionale Bildungskette. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie Kinder bereits ab dem Grundschulalter ein vertieftes Sprach- und Kulturverständnis entwickeln können, sodass sie später auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze leben, lernen und arbeiten können.

Danach nahm sich der König Zeit, auch mit wichtigen Stakeholdern und Förderern des Hauses der Niederlande ins Gespräch zu kommen - Partnern, die durch ihre Unterstützung die Arbeit an den deutsch-niederländischen Beziehungen vorantreiben.

„Der König und der Ministerpräsident würdigen mit dem Besuch den Erfolg des Hauses der Niederlande als einzigartiges Expertisezentrum und europäischen Begegnungsort im deutsch-niederländischen Grenzland. Sie ermutigen uns auch weiterhin, das Bewusstsein für Europa durch Lehre, Forschung und besondere Transferformate zu stärken“
erklärte Prof. Dr. Pekelder.
© Land NRW - Steffen Böttcher

Rektor Prof. Dr. Wessels ergänzte: „Das Jubiläum des Hauses der Niederlande ist Grund für Freude und Dankbarkeit. Die Universität ist stolz, mit dieser Einrichtung einen Beitrag zu einer starken partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu leisten. Aber wir nehmen es auch als Auftrag, in diesem Sinne weiterzuarbeiten.“

Auch Ministerpräsident Wüst hob die Bedeutung hervor: „Das Haus schlägt seit Jahrzehnten Brücken in Wissenschaft, Kultur und Bildung. Für uns in NRW ist dieses Haus eine Ehre.“

Der Besuch von König Willem-Alexander und Ministerpräsident Hendrik Wüst war ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres und unterstreicht die zentrale Rolle des Hauses der Niederlande als Ort der Begegnung und des Austauschs - mitten im Herzen Europas.

Weitere Fotos vom Besuch von König Willem-Alexander und Ministerpräsident Hendrik Wüst im Haus der Niederlande finden Sie hier. Die Bilder stehen zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie bei der Veröffentlichung die jeweils angegebenen Bildrechte.

Das Haus der Niederlande im Krameramtshaus

 

Das Haus der Niederlande ist Heimat von drei Einrichtungen der Universität Münster, die sich mit dem niederländischen Sprach- und Kulturraum beschäftigen: Das Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS), das sich fächerübergreifend den Niederlanden, Deutschland sowie den Beziehungen zwischen den Ländern widmet, das Institut für Niederländische Philologie (INP), das sich mit der niederländischen Sprach- und Literaturwissenschaft befasst, sowie die Bibliothek im Haus der Niederlande (BHN), die über die größte Sammlung an niederländischsprachiger Literatur in Deutschland verfügt.

Im Haus der Niederlande finden jedes Semester zahlreiche Veranstaltungen zu politischen, kulturellen, literarischen und gesellschaftlichen Themen statt, die nicht nur einem Fachpublikum, sondern auch einer interessierten Öffentlichkeit offen stehen.

Ein geschichtsträchtiger Ort 

Das heutige Haus der Niederlande im Krameramtshaus blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1589 erbaut, diente es zunächst der Kramergilde als Versammlungsort und Warenlager. Seinen ersten Bezug zu den Niederlanden bekam das Gebäude während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden: Neben dem Dreißigjährigen Krieg wurde auch der Achtzigjährige Krieg der Niederländer um ihre Unabhängigkeit von den Spaniern mit dem Westfälischen Frieden in Münster beendet. Während dieser Zeit wohnten die niederländischen Delegierten für die Dauer der Friedensverhandlungen im Krameramtshaus. Der sogenannte „Friede von Münster“, der spanisch-niederländische Vertrag, ist am 30. Januar 1648 ebenfalls dort unterzeichnet worden.

Ziemlich beste Nachbarn: 25 Jahre Haus der Niederlande

Im 20. Jahrhundert wurde das Gebäude lange als Stadtbücherei genutzt, bevor am 15. Mai 1995 ein neues Kapitel der Geschichte des Hauses aufgeschlagen wurde: Das „Haus der Niederlande im Krameramtshaus“ wurde neue Heimat der drei Einrichtungen der Universität Münster, die sich mit dem niederländischen Sprach-und Kulturraum befassen.

Das 25-jährige Jubiläum des Hauses der Niederlande wurde im Jahr 2020 pandemiebedingt vollständig digital begangen. Im digitalen Festprogramm „Ziemlich beste Nachbarn − 25 Jahre Haus der Niederlande“ gibt es einiges zu erfahren über das Haus der Niederlande als Ort der universitären Forschung und Lehre sowie des grenzüberschreitenden Austauschs.