Lehrveranstaltungen

  • Sommersemester 2024

    Jun.-Prof. Dr. Christine Fertig

    Übung (086244): Einführung in die Konsumgeschichte

    Donnerstags, 14-16 Uhr, Raum F 030, Beginn: 11.04.2024

    Die Geschichte der Konsumgesellschaft wird in der Übung zunächst anhand einer Auswahl von Forschungstexten nachvollzogen, mit denen die verschiedenen Phasen der Entstehung der modernen Massenkonsumgesellschaft nachvollzogen werden können. Wir werden uns mit Quellen beschäftigen, die für die Erforschung der Konsumgeschichte wichtig sind. Dazu werden wir verschiedene Archive in Münster besuchen, Quellen sichten und digitale Strategien der Erfassung und Auswertung kennenlernen.

    Einführende Literatur: John Brewer / Porter Roy: Consumption and the World of Goods, London 1993; Christian Kleinschmidt / Jan Logemann: Konsum im 19. und 20. Jahrhundert, Berlin 2021; Frank Trentmann: Herrschaft der Dinge. Die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute, München 2017.

     

    Übung (086249): Familie und Besitz im ländlichen Westfalen (17.-19. Jahrhundert)

    Donnerstags, 16-18 Uhr, Raum F 153, Beginn: 11.04.2024

    Bis zur Industrialisierung des späten 19. Jahrhunderts und den damit verbundenen großen Wanderungsbewegungen in die neu entstehenden urbanen Zentren lebten die meisten Menschen auf dem Land. In der Übung werden in einem Teil der Sitzungen zentrale Texte zu Familie und Besitz in der ländlichen Gesellschaft gelesen. In den anderen Sitzungen werden wir uns intensiv mit Quellen beschäftigen, und die digitale Erfassung und Auswertung von Quelleninformationen erproben. Dazu werden auch Besuche in verschiedenen Archiven in Münster gehören.

    Einführende Literatur: Andreas Gestrich, Jens-Uwe Krause und Michael Mitterauer (Hg.), Geschichte der Familie, Stuttgart 2003; Werner Troßbach und Clemens Zimmermann: Die Geschichte des Dorfes, Stuttgart 2006.

  • Wintersemester 2023/24

    Jun.-Prof. Dr. Christine Fertig

    Hauptseminar (084236): Die Erfindung des Alltags. Konsum und Konsument:innen im 20. Jahrhundert

    Dienstags, 10-12 Uhr, Raum F 104, Beginn 10.10.2023

    Ob die Anfänge der modernen Konsumgesellschaft im 18. oder 19. Jahrhundert zu verorten sind, ist in der geschichtswissenschaftlichen Forschung durchaus umstritten. Einigkeit herrscht aber darüber, dass das 20. Jahrhundert das Zeitalter des Massenkonsums wurde. Die Deckung von Bedürfnissen über den Markt hat sich in alle Lebensbereiche hineingeschrieben, selbst die Romantik ist eng mit Formen des Konsums verwoben. Das Seminar nimmt die neuere Forschung zur Konsumgeschichte in den Blick, indem es die Botschaften von Werbung und Marketing, die Veränderungen von Konsummustern, die Entwicklung von Kulturtechniken wie shopping und Vergleichen, die Erfindung der modernen Konsument:innen  und die Diskurse um Nachhaltigkeit und Wegwerfgesellschaft thematisiert.

    Einführende Literatur: Hahn, Hans-Peter: "Konsum als "Erfindung des Alltags"", in: Schmid, Heiko and Karsten Gaebler (Hg.), Perspektiven sozialwissenschaftlicher Konsumforschung (Stuttgart: Steiner, 2013), S. 93-115; Heinz-Gerhard Haupt und Claudius Torp (Hg.), Die Konsumgesellschaft in Deutschland 1890-1990. Ein Handbuch, (Frankfurt a. M.: Campus Verlag, 2009); Christian Kleinschmidt und Jan Logemann: Konsum im 19. und 20. Jahrhundert (München ; Wien: De Gruyter Oldenbourg, 2021), Michael Prinz (Hg.), Der lange Weg in den Überfluß. Anfänge und Entwicklung der Konsumgesellschaft seit der Vormoderne, (Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2003).

     

    Übung (084276): Methoden der Digital History: OCR-Transkriptionen, Text Mining und Historische Netzwerkanalyse

    Dienstags, 14-16 Uhr, Raum F 104, Beginn: 17.10.2023

    Das Methodenspektrum der Digital History erweitert sich mit zunehmendem Tempo. Die Lehrveranstaltung wird an zwei Methodenkästen heranführen. (1) Transkriptionen historischer Quellen können durch KI-gestützte Anwendungen vereinfacht, beschleunigt und in großen Datenmengen produziert werden. Dies gilt zunehmend auch für handschriftliche Quellenbestände, für die Historiker:innen Modelle trainieren und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die so generierten Transkriptionen sind wiederum geeignet, um die Verarbeitung größerer Textmengen durch Verfahren wie Text Mining zu erweitern. (2) Die Historische Netzwerkanalyse nutzt die formale soziale Netzwerkanalyse, um in aus historischen Quellen gewonnenen Datenbeständen Muster und Strukturen zu finden, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Sie stellt einerseits hohe Anforderungen an die Qualität der historischen Datensätzen, trägt andererseits aber hohes Erkenntnispotential in sich. Notwendig ist in beiden Teilbereichen der Veranstaltung die Bereitschaft, sich mit Konzepten, Theorien und immer auch Grenzen der vorgestellten methodischen Ansätze auseinanderzusetzen. Daneben soll die Arbeit mit Daten und Methoden, und die Interpretation der erarbeiteten Ergebnisse, nicht zu kurz kommen.

    Einführende Literatur: Fotis Jannidis, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, (Stuttgart: Metzler, 2017); Bonnie H. Erickson: "Social Networks and History", Historical Methods 30 (1997): 149-157; Dorothea Jansen: Einführung in die Netzwerkanalyse: Grundlagen, Methoden, Anwendungen (Opladen, 2003); Claire Lemercier und Claire Zalc: Quantitative Methods in the Humanities. An Introduction (Charlottesville: University of Virginia Press, 2019); Jakob Tanner: "Binäre Codes und komplexes Denken. Digital Humanities und Geschichtswissenschaft", in: Schröter, Juliane and u.a. (Hg.), Linguistische Kulturanalyse (Berlin/Boston: De Gruyter, 2019), S. 91-110.

     

    Übung (084275): Methoden der Digital History: Analyse sozialwissenschaftlicher Datensätze zur Alltags- und Konsumgeschichte

    Dienstags, 16-18 Uhr, Raum F 104, Beginn: 17.10.2023

    Bei der historischen Arbeit geht es oft darum, Aussagen über viele Menschen, Ereignisse oder Phänomene gleichzeitig zu treffen, z.B. bei der Analyse von Einkommensunterschieden, von demographischer Entwicklung, von geschlechtsspezifischen Lebenschancen oder Formen des Zusammenlebens. Hier können Methoden der Digital History helfen, über vage Annahmen und allgemeine Aussagen hinaus zu gehen. Für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts stellt die sozialwissenschaftliche Forschung eine Reihe von Datensätzen zur Verfügung, die digital verfügbar sind und mit Hilfe geeigneter statistischer Verfahren ausgewertet werden sollen. Die Übung führt in die Arbeit mit größeren Datensätzen und in einfache statistische Methoden und Verfahren ein. Sie soll die TeilnehmerInnen in die Lage versetzen, inhaltliche Probleme ihrer eigenen Arbeit als konkrete Fragestellungen zu operationalisieren und diese mit gängiger Software zu beantworten.

    Einführende Literatur: Rainer Diaz-Bone: Statistik für Soziologen (Konstanz/München, 2. Aufl. 2013); Fotis Jannidis, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, (Stuttgart: Metzler, 2017); Claire Lemercier und Claire Zalc: Quantitative Methods in the Humanities. An Introduction (Charlottesville: University of Virginia Press, 2019).

  • Vorlesungen

    Ursprünge der Globalisierung: Die europäische Weltwirtschaft 1500-1850 (Sommersemester 2023)

    Geschichte der Konsumgesellschaft, 1650 – 1950 (Sommersemester 2021)

    Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts (Sommersemester 2018)

  • Masterseminare

    Herausforderungen der Globalisierung. Wissen und Praktiken von Kaufleuten in der Neuzeit (17.-19. Jh.) – ein Forschungsseminar (Wintersemester 2021/22)

  • Hauptseminare

    Globaler Handel und Konsum, 16.-18. Jahrhundert (Wintersemester 2022/23)

    Die Welt der Güter. Konsumgeschichte und frühe Globalisierung (Sommersemester 2021)

    Wohlfahrt in der Nachkriegszeit. Sozialpolitik in Skandinavien, Großbritannien und der BRD (Wintersemester 2020/21)

    Das Wissen (von) der Welt. Natur, Medizin und die Entstehung der Wissensgesellschaft, 17.-19. Jahrhundert (Sommersemester 2020)

    Agrarwirtschaft in der Neuzeit, 18.-20. Jh. (Wintersemester 2019/20)

    Die Konsum- und Fleißrevolution im 18. und 19. Jahrhundert als Grundlage der modernen Entwicklung Europas (Wintersemester 2018/19, gemeinsam mit Ulrich Pfister)

    Das moderne Leben: Alltag im 20. Jahrhundert (Wintersemester 2017/18)

    Wie Menschen früher mit Knappheit klar kamen: Ressourcen, Risiken und Lebensführung in Deutschland, 17. - 19 Jh. (Wintersemester 2015/16, gemeinsam mit Ulrich Pfister)

    Wandel des privaten Lebens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert (Wintersemester 2014/15, gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Pfister)

    Wenn zwei sich finden. Eheeinleitung in Europa, 16.–20. Jahrhundert (Wintersemester 2012/13, gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Pfister)

    Arbeiterbewegung in Kaiserreich und Weimarer Republik (Wintersemester 2011/12, gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Pfister)

     

  • Proseminare

    Die Industrielle Revolution (Wintersemester 2022/23)

    Ehe und Familie im 18. bis 20. Jahrhundert (Wintersemester 2021/22)

    Die Weimarer Republik. Sozialstaat und Alltag (Wintersemester 2020/21)

    Gewerbe und Industrie in Westfalen im 19.Jahrhundert (Sommersemester 2019)

    Menschen in Bewegung. Migration im 19. und 20. Jahrhundert (Sommersemester 2017)

    Industrialisierung und Globalisierung (Wintersemester 2016/17)

    Die ländliche Gesellschaft. Familienwirtschaft und vormoderne Märkte im 17.-20. Jahrhundert (Wintersemester 2015/16)

    Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur im Kaiserreich (Sommersemester 2015)

    Flüchtlinge, Vertriebene, Gastarbeiter. Migration und Integration in der frühen Bundesrepublik Deutschland (Sommersemester 2014)

    Die Weimarer Republik. Sozialstaat und Alltag (Sommersemester 2013)

    Leben auf dem Dorf, 16.-20. Jahrhundert (Sommersemester 2012)

    Die industrielle Revolution in Westfalen (Wintersemester 2010/11)

    Arbeiter im Kaiserreich (Wintersemester 2009/10)