Studierende präsentieren wissenschaftliche Poster über ihre eigenen Forschungen

Zum Abschluss des erstmals teils als Webinar, teils als Seminar durchgeführten Kurses „Sprache und Religion“ von Dr. Anna-Maria Balbach präsentierten rund 20 Studierende auf selbst entworfenen wissenschaftlichen Postern ihre eigenen kleinen Forschungsstudien, die sie während des Semesters im Rahmen des Seminars erarbeitet hatten. In Kurzvorträgen erklärten sie den Kommilitoninnen und Kommilitonen ihre Fragestellungen, ihre Untersuchungsgegenstände (selbst erstellte Korpora aus verschiedenen Jahrhunderten), die verwendeten Methoden und die erzielten Ergebnisse.

Da das Seminar diachron angelegt war und den Zusammenhängen von Sprache und Religion an unterschiedlichsten Texten vom Mittelalter bis zur Gegenwart nachspürte, reichten die präsentierten Untersuchungen der Studierenden von Themen wie „Sprachliche Überzeugungsstrategien in Flugblättern der Frühen Neuzeit“, „Bibelübersetzungen aus 150 Jahren im Vergleich“, über „Die Entwicklung christlicher Vornamen“ bis hin zu „Religiöse Sprache in Radiopredigten für Jugendliche“, „Wie twittert eigentlich der Papst?“ und „Religiöse Propaganda in IS-Tweets“. Auch Themen, die die verschiedenen Studienfächer der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbanden, konnten bearbeitet werden. So führte die Studienkombination zweier Studierenden von Germanistik, Katholischer Religion und Islamwissenschaften zu einer vergleichenden Analyse der Übersetzungsmethoden in Bibel und Koran. Eine andere interdisziplinäre Forschungsarbeit entstand aus der Kombination von Germanistik und Musikwissenschaften. Unter dem Thema „Religiöse Sprache musikalisch dargestellt – Luthers Lieder in den Vertonungen von Bach“ ging eine Studierendengruppe der Frage nach, wie Bach gleiche sprachliche Phänomene in den Liedern Luthers durch bestimmte musikalische Motive herausarbeitete. Als Highlight dieser Präsentation trugen die Referenten einen Teil ihres Untersuchungskorpus mehrstimmig gesungen vor, um den Zuhörern die musikalische Ebene zu verdeutlichen.