Universitätsgesellschaft Münster verleiht Förderpreis an drei herausragende Wissenschaftler*innen

Vor zahlreichen Gästen in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Münster GmbH wurde am 25. Juni der Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster verliehen – in diesem Jahr erstmals an drei exzellente junge Wissenschaftler*innen.
Mit dem insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis wurden Dr. Susanne Meinert (Institut für Translationale Psychiatrie), Dr. Karen Siegel (Institut für Politikwissenschaft) und Dr. Daniel Kluger (Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse) zu gleichen Teilen ausgezeichnet. Die Entscheidung, den Preis 2025 auf drei Personen zu verteilen, unterstreicht die beeindruckende Breite und Qualität der Forschung an der Universität Münster. Großer Dank geht hier an die Stadtwerke Münster GmbH und die VR Bank Westfalen-Lippe eG, die das Preisgeld gestiftet haben.
Der Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster, der 1980 anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Universität ins Leben gerufen wurde, würdigt jährlich herausragende Forschungsleistungen junger Wissenschaftler*innen. Seit 2021 trägt er seinen heutigen Namen.
In seiner Begrüßung betonte Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft Münster: „Es ist uns eine besondere Freude, dass wir in diesem Jahr gleich drei herausragende Wissenschaftlerinnen mit unserem Förderpreis auszeichnen dürfen. Ihre Forschung steht exemplarisch für die wissenschaftliche Exzellenz und interdisziplinäre Stärke unserer Universität. Diese Vielfalt an Themen, Methoden und Perspektiven macht deutlich, wie lebendig und zukunftsweisend Forschung an der Universität Münster ist.“
Auch Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels gratulierte den Preisträger*innen: „Der Förderpreis der Universitätsgesellschaft ist ein wichtiges Signal für die Anerkennung junger Talente. Die diesjährigen Auszeichnungen zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial in unserem wissenschaftlichen Nachwuchs steckt. Ich gratuliere den Preisträger*innen herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung.“
Die feierliche Preisverleihung wurde von Oliver Pauli, Geschäftsführer der Cyrano Kommunikation GmbH, moderiert.
Für den musikalischen Rahmen sorgte das Duo Schlagwerk, bestehend aus Kleber Tertuliano (Percussion) und Guilherme Misina (Schlagzeug), Studierende der Musikhochschule der Universität Münster und wurde gefördert durch das Projekt Neue Sterne für das Münsterland.
Die Universitätsgesellschaft Münster dankt der Stadtwerke Münster GmbH sowie der VR Bank Westfalen-Lippe eG für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung.
Die Pressemitteilung der Universität finden sie hier.
Preisträger*innen

Kurzportrait Dr. Susanne Meinert

Dr. Susanne Meinert forscht an der Schnittstelle von Gehirnforschung und Psychotherapie, um zu ergründen, wie psychische Erkrankungen, beispielsweise Depressionen, entstehen und das Gehirn verändern. Ein besonderes Anliegen ist ihr die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, denn frühkindliche Belastungen, beispielsweise durch familiäre Konflikte oder Misshandlung, können Spuren im sich entwickelnden Gehirn hinterlassen und die seelische Gesundheit bis ins Erwachsenenalter prägen. „Ich möchte psychische Erkrankungen frühzeitig erkennen, damit Kinder und Familien die Unterstützung bekommen, die sie brauchen“, unterstreicht die Psychologin, die an der Medizinischen Fakultät forscht.
Kurzportrait Dr. Daniel Kluger

Dr. Daniel Kluger forscht zur sogenannten Atem-Hirn-Kopplung. Als Leiter der Arbeitsgruppe „Brain, Body, and Behaviour“ am Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse verbindet der Psychologe damit Grundlagenforschung mit klinischer Relevanz: Er zeigt beispielsweise, wie bei Angststörungen oder Epilepsie die Kopplung von Atmung und Gehirn eine Schlüsselrolle spielt. „Im Körper gibt es viele rhythmische Prozesse wie die Atmung oder den Herzschlag. Sie erfüllen nicht nur überlebenswichtige Funktionen, sondern beeinflussen auch die neuronale Verarbeitung im Gehirn und steuern so das menschliche Verhalten“, erklärt Daniel Kluger. Im vergangenen Jahr erhielt er für seinen innovativen Forschungsansatz einen „ERC Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrats.
Kurzportrait Dr. Karen Siegel

Dr. Karen Siegel arbeitet zum Thema Nachhaltigkeit, speziell in Südamerika. „In Europa liegt der Fokus oft auf der Umwelt, während die soziale Komponente übersehen wird“, erklärt die Politologin. Darum interessiert sie sich mit der von ihr geleiteten Nachwuchsgruppe „Transformation and Sustainability Governance in South American Bioeconomies“ vor allem dafür, wer die Debatten über Nachhaltigkeit dominiert, politische Entscheidungen trifft und wer dabei an den Rand gedrängt wird. Am Beispiel Argentiniens, Brasiliens und Uruguays erforscht das internationale Team Möglichkeiten und Herausforderungen in der Nutzung von biobasierten Ressourcen.
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