Do religions have borders? Geography, porosity, and the question of appropriation

Dritte Folge des TheoPodcast in der vierteiligen Reihe „Borders and Boundaries"
© John Thatamanil | TheoPodcast | Katholische Akademie Berlin

Haben Religionen Grenzen? Mit dieser Frage setzt sich John Thatamanil in der neuen Podcast-Folge, die Teil der vierteiligen Kooperationsreihe zwischen TheoPodacst und der Katholischen Akademie in Berlin ist, auseinander.  Praktisch sei es zwar unmöglich, klare deskriptive Grenzen zwischen religiösen Traditionen zu ziehen – religiöse Traditionen sind zu durchlässig, fließend und relational konstituiert, als dass es solche klaren Linien geben könnte –, dennoch stellten Personen innerhalb von Traditionen aber oft fest, dass sie normative Grenzen ziehen müssen. John Thatamanil betrachtet hier einen besonderen Fall, nämlich die jüngste Diskussion über die Risiken der Aneignung. Wenn es wirklich ethisch problematisch ist, wenn Gemeinschaften innerhalb einer Tradition Praktiken von einer anderen übernehmen – in diesem Podcast geht es um die christliche Aneignung der Pessach-Praktiken während der Karwoche – dann liegt das eindeutig daran, dass die Traditionen anerkennen, dass einige Rituale zu einer Tradition gehören und nicht zu einer anderen. Es steht einem nicht frei, mit seinen Praktiken zu tun, was man will. Thatamanil argumentiert, dass trotz der Tatsache, dass es sich als schwierig erweisen kann, die Grenzen zwischen den Traditionen zu beschreiben, Personen aus religiösen Gemeinschaften zusammenkommen können und oft auch müssen, um Grenzen zwischen ihnen zu schaffen und zu erhalten, auch wenn diese Grenzen regelmäßig neu ausgehandelt und gepflegt werden müssen.

In English:

This podcast argues that although it is virtually impossible to demarcate clear descriptive boundaries between religious traditions—religious traditions are too porous, fluid, and relationally constituted for such stark lines to exist—nonetheless, persons from within traditions often find that they must draw normative boundary lines. Here, John Thatamanil considers one particular case, namely recent talk about the risks of appropriation. If there really is something ethically problematic when communities within one tradition take practices from another—this podcast explores Christian appropriation of Passover practice during Holy Week—then, clearly that is because traditions recognize that some rituals properly belong to one tradition and not another. One is not free to do as they please with their practices. Thatamanil argues that despite the fact that it may prove descriptively difficult to demarcate the lines between traditions, persons from religious communities may and often do need to come together to build and maintain boundaries between each other, even if those boundaries too will need routine renegotiation and maintenance.

This episode is a cooperation between TheoPodacst and the Catholic Academy in Berlin.

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