








Die biblische Vision eines Friedens zwischen Menschen und Tieren (Jes 11, 6-9) bietet einen inspirierenden Ausgangspunkt, um über das Mensch-Tier-Verhältnis nachzudenken. Sie stellt dem von Gewalt geprägten Status quo eine Vorstellung von umfassender Gewaltlosigkeit und friedlicher Gemeinschaft gegenüber. Man kann sie in diesem Sinn deuten als eine Utopie darüber, wie Menschen und Tiere bestmöglich zusammenleben könnten.
Doch kann eine Utopie reale Veränderungen anstoßen – ist sie dafür nicht zu unrealistisch?
Theologisch wird der Mensch-Tier-Frieden oft als eine eschatologische Vision gedeutet, als eine Hoffnung auf einen besseren Ort, der aber nur durch Gottes Handeln verwirklicht werden kann. Trotzdem kann diese Vision wie auch andere Utopien wichtige Impulse geben, um über ein besseres Mensch-Tier-Verhältnis nachzudenken.
Die Tagung beleuchtet aus historischer, soziologischer, künstlerischer, philosophischer und nicht zuletzt theologischer Perspektive die Chancen und Herausforderungen von Mensch-Tier-Utopien. Im interdisziplinären Dialog soll untersucht werden, was Utopien für die Tierethik und die Human-Animal Studies leisten können.
Veranstalterin:
Dr.in Cornelia Mügge
Tagungsort:
Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften, Universität Münster
Universitätsstr. 13-17, 48143 Münster
Raum: ETH 306
Um Anmeldung wird gebeten an:
c.muegge@uni-muenster.de
Die Tagung wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und findet im Rahmen des Projekts „Utopie und Verantwortung. Beitrag zu einer Grundfrage protestantischer Ethik am Beispiel der Tierethik“ statt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier...
Mittwoch, 12.3.2025
14:30 Ankommen mit Kaffee und Snacks
15:00-15:30 Begrüßung und Einführung in die Thematik
Dr.in Cornelia Mügge, Münster
15:30-17:00 Mensch-Natur- und Mensch-Tier-Beziehungen in Utopien der Geschichte und Gegenwart
„The end of utopia?‘ Sozialökologische Utopien in Vergangenheit und Gegenwart“
Dr. Björn Wendt, Münster
„Jung, vegetarisch, sucht: Das Paradies zwischen Urzeit und Zukunft, zwischen Religion und Kolonialismus“
Simon Kleinert, M.A., Kassel
17:30-18:30 „Pigeons and Architecture“
Film und Gespräch
Anne Linke, MFA, Künstlerin, Hamburg
Raum: H2 Hörsaalgebäude (Schlossplatz 46)
19:00 Abendessen
Donnerstag, 13.3.2025
9:00-10:30 Religiös-utopische Vorstellungen in ökologi-schen Ansätzen und ihre Bedeutung für Mensch-Tier-Beziehungen
„Der Ökofeminismus von Emilie Hache: Mensch-Tier-Beziehungen in der Resonanztheorie?"
Dr.in Julia Blanc, Passau
„Regressive Utopien. Zur theologischen Rezeption der New Ecologies“
Dr.in Simone Horstmann, Unna
11:00-12:30 Utopisches Denken und eschatologisches Hoffen. Ein spannungsreiches Verhältnis.
„Die Seele, dieses Tier in dir – und die Auferstehung des Fleisches“
PD Dr. Gregor Taxacher, Dortmund
„Tier-Geschichten als notwendiges Element der eschatischen Realität. Die Spannung zwischen Jetzt und Dann“
Prof. Dr. Markus Mühling, Wuppertal
Mittagessen
13:30-15:30 Stadtspaziergang zu utopischen und dystopischen ‚Orten‘ der Mensch-Tier-Beziehung
Dr.in Claudia Grünewald, Mainz
16:00-17:30 Diskussionen von Mensch-Tier-Utopien in Ethik und Politik
„Komm, wir bauen eine Stadt – zoopolitische Heterotopien als Katalysatoren verbesserter Mensch-Tier Beziehungen“
Dr.in Mara Daria Cojocaru, London/München
„Utopie ohne Ziel. Über Unbehagen am utopischen Denken und dessen Sinn an den Grenzen des Möglichen“
Philipp Räubig, M.A., Bochum
18:30 Uhr Abendessen
Freitag, 14.3.2025
9:00-10:30 Mensch-Tier-Utopien in der Bio- und Technikethik
„‚Riding the CRISPR Wave‘. Mit Biotechnologie zur ethischen Utopie einer leidensfreien Welt?“
Dr. Samuel Camenzind, Wien
„Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf Mensch-Tier-Beziehungen – eine ethische Betrachtung“
Dr.in Leonie Bossert, Wien
11:00-12:00 Tagungsrückblick & Abschlussrunde
Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Münster
Brown Bag Lunch
Das Programm der Tagung finden Sie auch hier im Flyer.
Der Tagungsbericht erscheint in kürze.