Sprachtheorien, Konzepte und Modelle

Zielsetzung

In diesem Modul werden die konzeptuellen und theoretischen Grundlagen der Sprachwissenschaft erörtert. Es stellt das Pendant zum Modul „Gebrauchsbasierte Sprachbeschreibung“ (Modul 2) dar: Während sich Letzteres auf das empirischen Basiswissen fokussiert, widmet sich dieses Modul den Konzepten und theoriegeleiteten Modellen, die der sprachwissenschaftlichen Analyse zugrunde liegen, und liefert somit den zweiten Grundstein linguistischen Wissens, der für das weitere Studium im Spezialisierungs- und Wahlpflichtbereich notwendig ist.

Lehrinhalte

Der Fokus dieses Moduls ist die konzeptuelle Basis der Sprachwissenschaft und die daraus resultierenden theoriebildenden Verfahren. Das Modul vermittelt Kenntnisse über die ganze Bandbreite der sprachwissenschaftlichen Konzepte und Theorien und befähigt die Studierenden, unterschiedliche theoretische Ansätze miteinander zu vergleichen und auf ihre logische und methodologische Kohärenz zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen. Die Vorlesung bietet einen systematischen Überblick über die aktuelle Theoriediskussion. Im Seminar werden Konzepte, Theorien und Modelle auf der Grundlage einschlägiger Publikationen kritisch reflektiert, während die Übung der Diskussion zu theoretischen Fragestellungen dient. Es werden folgende Teilbereiche der Sprachtheorie diskutiert: Strukturbegriff im Unterschied zu anderen Zugängen zu Sprache; Universalität und Diversität sprachlicher Strukturen und ihre adäquate Modellierung; Kategorialität und Gradienz sprachlicher Strukturen; aktuelle Grammatikmodelle im Vergleich; Modelle arealer und genetischer Verwandtschaft; Sprache und Kognition; Sprachverarbeitung; biologische Grundlagen der Sprachfähigkeit; soziale Kognition und ihre sprachlichen Reflexe; Sprache und Gesellschaft, Koevolution von Sprache und Kultur, soziale Determinanten sprachlicher Variation; Sprachwandelmodelle.

Lernergebnisse

Die Studierenden haben einen systematischen Überblick über die aktuelle linguistische Theoriediskussion. Sie kennen die zentralen Forschungsfragestellungen und können diese historisch einordnen. Sie können Fachdiskussionen folgen und sich daran beteiligen. Sie verstehen die gegenseitige Abhängigkeit von Empirie und Theorie und sind in der Lage, konzeptuelle und theoretische Grundlagen empirischer Arbeiten zu identifizieren und kritisch zu hinterfragen.