Mehrsprachigkeit und Spracherwerb

Zielsetzung

Das Ziel des Moduls besteht darin, den Studierenden Kenntnisse über Mehrsprachigkeit und Spracherwerb zu vermitteln. Die Studierenden sollen mit Methoden und Befunden der Grundlagenforschung vertraut werden und sich mit ihrer Bedeutung für die Praxis (Zweit- und Fremdspracherwerb; Mehrsprachigkeitsdidaktik, etc.) befassen. Das Modul kann produktiv mit allen Spezialisierungen kombiniert werden, wenn die individuelle Schwerpunktsetzung auf Fragen des Spracherwerbs und der individuellen und gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit gelegt wird. Die Inhalte des Moduls weisen Affinitäten mit dem Wahlpflichtmodul „Sprachliche Variation“ auf und sind außerdem besonders gut kombinierbar mit den Inhalten der Module „Sprache in der Interaktion“, „Sprache und Kultur“ und „Sprachtypologie und Sprachvergleich“.

Lehrinhalte

Das Modul führt in Grundkonzepte der Mehrsprachigkeits- und Spracherwerbsforschung ein. In der Vorlesung/Seminar (Nr. 1) werden Kenntnisse über Formen der gesellschaftlichen und individuellen Mehrsprachigkeit, über den Zweitspracherwerb und seine bedingenden Faktoren sowie über Besonderheiten des Drittspracherwerbs vermittelt. Die Studierenden setzen sich mit Spracherwerbstheorien und mit empirischen Befunden zu Spracherwerbsverläufen, Sprachwissen und Sprachverarbeitung bei mehrsprachigen Sprechern auseinander und gewinnen dabei einen Überblick über die Methoden der Multilingualismus- und Spracherwerbsforschung. Das Seminar (Nr. 3) widmet sich der Vertiefung einiger der genannten Aspekte und gibt Studierenden Gelegenheit zur Arbeit mit Daten bzw. zur Durchführung eigener Versuche und Analysen.

Die sprachpraktische Übung (Nr. 2) besteht aus einem Sprachkurs in einer für die Studierenden neuen Sprache (nach Wahl). Die Studierenden sollen hier selbst bewusst einen Spracherwerbsprozess durchlaufen und das eigene Sprachlernen und –gebrauchen dabei dokumentieren und reflektieren. In einer Vorbereitungssitzung erarbeiten die Studierenden einen Leitfaden zur Dokumentation und Reflexion des Spracherwerbsprozesses (Sprachlerntagebuch).

Lernergebnisse

Die Studierenden sind mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit individueller und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit vertraut. Sie kennen die Besonderheiten des bilingualen Sprachwissens sowie seines Erwerbs und Gebrauchs, können diese theoretisch einordnen und sind aufgrund ihrer Methodenkompetenz in der Lage, eigenständige Analysen von Sprachdaten vorzunehmen sowie gängige Diagnose- und Untersuchungsmethoden kritisch zu reflektieren. Sie beherrschen fachbezogene Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens und haben neben Reflexionsfähigkeit auch ihre Fremdsprachenkompetenzen erweitert.