Indogermanische Sprachwissenschaft

Zielsetzung

Das Spezialisierungsmodul ermöglicht den Studierenden, den Schwerpunkt ihres Studiums auf eine der sprachwissenschaftlichen Disziplinen zu setzen. Mit der Wahl dieser Variante des Spezialisierungsmoduls entscheiden sich die Studierenden für die Spezialisierung Indogermanische Sprachwissenschaft. Das Modul baut auf dem in den Pflichtmodulen erworbenen Wissen auf und wird durch Wahlpflichtmodule und das Praxismodul ergänzt. Die Masterarbeit wird im Themenbereich des Spezialisierungsmoduls geschrieben.

Lehrinhalte

In diesem Modul werden Inhalte behandelt, die die Disziplin der Indogermanischen Sprachwissenschaft ausmachen. Die Studierenden werden mit den wichtigsten Ergebnissen indogermanistischer Forschung im Bereich der urindogermanischen Laut- und Formenlehre vertraut und verschaffen sich einen Überblick über die indogermanische Sprachfamilie und den Beitrag ihrer Mitglieder zur Rekonstruktion des Urindogermanischen. Diese Themen werden in der Vorlesung einführend behandelt. Im Seminar (1) werden die gewonnenen Erkenntnisse und die Fähigkeit zum historisch-vergleichenden Arbeiten am Beispiel einer altindogermanischen Sprache überprüft und vertieft. Im Seminar (2) werden ausgewählte Fragen der indogermanischen Kulturkunde, Schriftgeschichte und Etymologie besprochen und anhand zahlreicher Beispiele die Relevanz historischer Sprachbetrachtung für kulturelle Rekonstruktion dokumentiert. Das Modul schafft dadurch die Ausgangsbasis für weitergehende indogermanistische Forschung und vermittelt ein Verständnis der indogermanischen Sprachtypologie.

Lernergebnisse

Die Studierenden lernen die Methodik der sprachlichen Rekonstruktion und die theoretischen Voraussetzungen der urindogermanischen Grundsprache kennen und üben den Umgang mit historischen Grammatiken und etymologischen Wörterbüchern ein. Sie erlangen bzw. erweitern die Fähigkeit, Fragestellungen und Forschungsergebnisse der Indogermanischen Sprachwissenschaft kritisch zu reflektieren und in ihren geschichtlichen, kulturellen und philologischen Kontexten zu beurteilen. Im direkten, diskursiven Austausch mit anderen Seminarteilnehmern erweitern die Studierenden die Fähigkeit, kritische und wissenschaftlich begründete Positionen zu entwickeln und argumentativ zu vertreten sowie eigene Meinungen und Ansichten perspektivisch zu reflektieren.