Aufbau und Inhalte des Studiums
Das Pädagogikstudium führt entsprechend seinem zentralen Profilmerkmal die Studierenden an die Forschung heran und qualifiziert sie im Sinne des forschenden Lernens und lernenden Forschens. Forschungsbezogene Qualifizierung und berufspraktische Qualifizierung für den Pädagogiklehrer*innenberuf sind konzeptionell eng miteinander verbunden.
In zeitlicher Hinsicht ist der Pädagogikstudiengang (25 LP) zweiphasige strukturiert. In der ersten Phase geht es im 1. Fachsemester um die fachdidaktische Qualifizierung, über die auch wichtige Voraussetzungen für das Praxissemesterstudium geschaffen werden. Es folgt das Praxissemester, das ein formal eigenes Studienelement in den Masterstudiengängen darstellt (vgl. auch Abbildung Struktur BA/MA-Studium). Nach dem Praxissemester folgt eine zweite Phase im Pädagogikstudium, in welcher die Qualifizierung im erziehungswissenschaftlichen Pflichtbereich außerhalb der Fachdidaktik Pädagogik stattfindet und in der eine forschungsbezogene Profilierung in einem erziehungswissenschaftlichen Profilmodul erfolgt, das die Studierenden aus dem Profilwahlbereich wählen können.
Das Pflichtmodul M1-UP „Fachdidaktik Pädagogik“ ist zentrales professions- und forschungsorientiertes Studienelement, über das wesentlich die Bildung beruflicher Identität der Studierenden im Hinblick auf die Pädagogiklehrer:innentätigkeit angestoßen wird. Das Seminar zur Diagnostik, Förderung und Inklusion stellt eine unter der Perspektive Schülerorientierung angestrebte Erweiterung und Vertiefung der Qualifizierung zur Analyse und Planung von Pädagogikunterricht dar. Das Seminar zur Forschung und Entwicklung in der Fachdidaktik Pädagogik soll eine forschungs- und innovationsorientierte Erweiterung und Vertiefung der Qualifizierung zum Pädagogikunterricht bewirken. Die dritte Veranstaltung zur Systematisierung und Vertiefung in der Fachdidaktik Pädagogik strebt vor allem die Reflexionskompetenz bezüglich der berufspraktischen Relevanz fachdidaktischer Forschung im Kontext beruflicher Professionalisierung an. Das Modul M1-UP ist auf das Konzept zur fachdidaktischen Qualifizierung für den Pädagogikunterricht im Praxissemester. Das Modul M1-UP enthält definierte inklusionsorientierte Inhalte.
Das erziehungswissenschaftliche Pflichtmodul M2-UP „Bildung, Kultur und Zivilisation“ strebt die Vertiefung des erziehungswissenschaftlichen Wissens zu gesellschaftlichen und kulturellen Determinanten, Wirkungen und Folgen von Bildung und darauf bezogenen pädagogischen Handelns an. Die hierbei zu entwickelnde Reflexionsfähigkeit ist für jede Lehrer*innentätigkeit, bei der Bildung zwischen Gesellschaft und Individuum zu vermittelt ist, von herausgehobener Relevanz. Pädagogiklehrer:innen, die den gesellschaftlichen Bedingungs- und Wirkungszusammenhang von Bildung, Erziehung und pädagogischem Handeln mit Schüler*innen thematisieren sollen, müssen im Bereich „Bildung, Kultur und Gesellschaft“ souverän qualifiziert sein.
Im Wahlpflichtbereich stehen die Module M3-UP „Schulische und außerschulische pädagogische Institutionen“, M4-UP „Interkulturelle sowie Internationale und Vergleichende Erziehungswissenschaft“, M5-UP „Bildungstheorie und Bildungsreform“, M6-UP „Historische Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte“ sowie M7-UP „Pädagogik der frühen Kindheit“ als Studienprofile zur Wahl, von denen jeder Studierende ein Modul zur individuellen Erweiterung und Profilierung seiner Qualifizierung wählen und studieren muss.
Es wird den Studierenden empfohlen, die Wahl im Profilbereich des Masterstudiengangs unter Berücksichtigung der vorangehenden Qualifizierung und Profilierung im eigenen Bachelorstudium so zu treffen, dass mit dem Masterstudium eine auf die Inhaltsfelder des Pädagogikunterrichts bezogene umfängliche inhaltliche Erweiterung des erziehungswissenschaftlichen Wissens erfolgt. Für einen Studierenden, der bspw. in den Wahlbereichen des Bachelor-Studiums entweder das Modul B3 „Institutionen und Professionen“ oder das Modul B10 „Schulentwicklung/Schulforschung“ nicht studiert hat, erscheint es sinnvoll, wenn er im Profilbereich das Modul M3-UP „Schulische und außerschulische pädagogische Institutionen“ wählt, u.a. auch da im Pädagogikunterricht der Sekundarstufe II in NRW institutionelle und professionelle Aspekte pädagogischen Handelns akzentuiert im Inhaltsfeld „Pädagogische Professionalisierung in verschiedenen pädagogischen Institutionen“ zu behandeln sind. Allerdings ist dies kein „Muss“, da auch ohne diese spezifische Erweiterung, gerade auch wegen der fachdidaktischen Ausbildung, eine immer noch gute Qualifizierung für die Unterrichtstätigkeit in allen Inhaltsfeldern des Pädagogikunterrichts der Sekundarstufe II gegeben ist.
Mit dem Studium im Wahlbereich sollen die Studierenden an Forschung und Entwicklung in einem Spezialgebiet der Erziehungswissenschaft neben der Fachdidaktik Pädagogik herangeführt und für dieses qualifiziert werden. Es soll hier auch die Fähigkeit angelegt werden, die wissenschaftlichen Entwicklungen und Diskurse in diesem Spezialgebiet für die zeitgemäße thematische Entwicklung und Innovation des Pädagogikunterrichts während der späteren Lehrertätigkeit verfolgen und erschließen zu können.