Ob beim Heizen, Kochen oder Reisen – unser Alltag braucht Energie. Weltweit wächst der Bedarf, während natürliche Ressourcen schwinden und der Klimawandel drängt. Wir stehen gemeinsam vor der Frage: Wie sieht eine sichere, gerechte und nachhaltige Energiezukunft aus? Das „Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie“ lädt dazu ein, schon heute Lösungen für die Energie von morgen zu erforschen und zu diskutieren.
Die MS Wissenschaft, ein zum Ausstellungsort umgebautes Frachtschiff, fährt unter der Flagge des aktuellen Wissenschaftsjahres und erwartet die Besucherinnen und Besucher im Rumpf mit einer interaktiven Ausstellung von rund 30 Exponaten – konzipiert von der Initiative Wissenschaft im Dialog im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Neben der Ausstellung zum Erleben und Mitmachen kommt die Wissenschaft zur Zukunftsenergie aus der Universität Münster und der FH Münster sowie weiterer Partner*innen an Deck des schwimmenden Science Centers. Die münsterschen Hochschulen geben am Mittwoch, 11.06.25, ab 12.00 Uhr Einblicke in ihre Forschungen beim „Zukunftsmarkt“, „Meet the Scientist“ und „Dialog an Deck“.
Die Ausstellung zum Ausprobieren und Mitmachen im Bauch des umgebauten Frachtschiffs MS Wissenschaft ist vom 10. bis 12. Juni 2025 geöffnet. Vor allem Kinder, Jugendliche und Familien sind auf das schwimmende Science Center eingeladen. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: 10.06.: 10 bis 18.30 Uhr, 11.06.: 10 bis 18:30 Uhr, 12.06.: 10 bis 18:30 Uhr.
Die Veranstaltungen der Universität Münster an der Deck des Schiffes finden am 11. Juni 2025 statt.
Programm 11. Juni 2025
Programm 11. Juni 2025
Veranstaltungen der Universität und der FH Münster
Zukunftsmarkt – Wissenschaft unter Strom (12 bis 16 Uhr)
Unter dem Motto „Wissenschaft unter Strom“ geben Institute und Fachbereiche von Universität und FH Münster an Deck der MS Wissenschaft Einblicke in ihre Forschungsprojekte und in aktuelle Themen rund um Zukunftsenergien. Sie zeigen, wie Forschung zur Energiewende beitragen kann und laden dazu ein, innovative Ansätze, Technologien und Konzepte kennenzulernen. Lust auf Zukunft? Kleine Experimente zu innovativen Energielösungen warten an Deck.
Eine Biogasanlage für den Küchentisch – Die Arbeitsgruppe Biogas und Landwirtschaft des Forschungsteams um Prof. Brügging vom Fachbereich Energie · Gebäude · Umwelt der FH Münster stellt anhand einer AR-App die verfügbare Anlagentechnik, deren Mehrwert für unser Energiesystem und Beitrag zur Energiewende vor. Die Biogastechnik steht durch das Auslaufen der festen, 20-jährigen EEG-Vergütungen vor großen Herausforderungen und wird innerhalb der kommenden 10 Jahre einen umfassenden Wandel hin zu einem multifunktionalen, flexiblen Joker für die Energiewende im ländlichen Raum vollziehen. Erfahren Sie, wie Landwirtschaft, Forschung und Energiewirtschaft zum Gelingen dieser Aufgabe beitragen.
„Münsters ExperimentierLabor (MExLab) Physik spricht mit verschiedenen Workshopangeboten eine breite Zielgruppe an. Einerseits bereichern und erweitern wir mit unseren Angeboten für Schulklassen von der Unter- bis zur Oberstufe den Physikunterricht der Schüler*innen. Andererseits bestärken wir Kinder und Jugendliche durch Ferienworkshops und Projektangebote außerhalb der Schule in ihrem Interesse für Naturwissenschaften insgesamt und die Physik im Besonderen. Das MExLab Physik beteiligt sich weiterhin am Girls‘Day und bietet Workshops für Kindergeburtstage an. Zum Thema Zukunftsenergie auf der "MS Wissenschaft" bringen wir beispielsweise Folgendes mit:
organische Solarzellen zur Stromnutzung in Reihenschaltung
Aufwindkraftwerke zum selbst basteln
Gegenwindfahrzeuge aus Lego zum Zusammenbauen und gegeneinander antreten
Aktuelle Arbeiten zum Batterierecycling stellt ein Team des Instituts für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster vor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Aufbereitung und dem Stoffstrommanagement von Lithium-Ionen-Batterien, um kritische Metalle wie Lithium, Kobalt und Nickel in den Rohstoffkreislauf zurückzuführen. Entdecken Sie, wie das IWARU-Team Zukunftslösungen für die Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung entwickelt.
Das Erneuerbare Energien Planspiel „PowerUp" ist ein Serious Game, in dem Sie die Energiewende aus Sicht verschiedener Interessengruppen für ein reales Gebiet gestalten. Schaffen Sie es, allen Interessen und Anforderungen gerecht zu werden? Erleben Sie die Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und diskutieren Sie gemeinsam Lösungsansätze.
Im Rahmen einer Schätzaufgabe können Sie außerdem ein städtisches Energiesystem auslegen und hinsichtlich von Emissionen und Kosten optimieren. Vergleichen Sie Ihre Lösung mit denen der Energiesystemmodellierung und lernen Sie die zukünftige Planungsmethode für Energiesysteme kennen.
Das Institut für Geoinformatik stellt das Projekt Windscope vor, eines der Gewinnerprojekte im Hochschulwettbwerb zum Wissenschaftsjahr. Windscope ist ein mobiles, interaktives Lernexponat zur spielerischen Simulation einer Windparkplanung unter Berücksichtigung rechtlicher (z.B. Abstandsregelungen) und physikalischer (z.B. Wirkungsgrad, Energieausbeute) Rahmenbedingungen. Das auf Klemmbausteinen, KI (Objekterkennung) und AR (Projektion) basierende Exponat soll die Thematik greifbar machen, indem Nutzer*innen eine Region aus Siedlungen, Straßen, Natur und Windkraftanlagen auf einem „Lego"-Tisch modellieren.
Q.UNI
Energie zum Anfassen!
Im Wissenschaftsjahr dreht sich alles um die Zukunftsenergie – und die Q.UNI ist mit spannenden Mitmachexperimenten dabei! An unseren interaktiven Stationen können kleine und große Forschende selbst entdecken, wie Sonne, Wind und Wasser die Energieversorgung von morgen mit prägen, also:
Hebe Lasten mit Windkraft!
Lass das Solar-Luftschiff in der Sonne aufsteigen!
Erlebe die Kraft der Sonne mit einem Fingerwärmer!
Teste die Kraft des Wassers mit einem Flaschen-Boot!
Zukunftsenergie ist in Münster ohne dessen Stadtwerke nicht zu denken. Mit erneuerbaren, lokalen Wärmequellen gestalten sie Münsters Fernwärme Schritt für Schritt klimaneutral. Dafür rollten im vergangenen Jahr große "Vibrotrucks" durch die Stadt - auf der Suche nach Potenzialen für Tiefengeothermie in Münster – die größte geophysikalische Vermessung der Stadtgeschichte.
Mathematik
Innovative Simulationsmethode in der Batterieforschung
Stell dir vor, du kannst die Zukunft von Autos, Smartphones und anderen Geräten beeinflussen, indem du besser verstehst, wie Batterien funktionieren! Unsere Forschungsgruppe im Exzellenzcluster „Mathematik Münster“ hat neue mathematische Methoden entwickelt, um – quasi in Echtzeit – Prozesse in Batterien am Computer zu untersuchen und zu optimieren. Wir zeigen dir, wie wir mithilfe von Computer-Simulationen die inneren Prozesse von Batterien nachbilden können, und wie wir damit z.B. die Degradation von Batterien vorhersagen können. Dieses Wissen ist hilfreich, um bessere Batterien zu entwickeln, die länger halten und effizienter arbeiten. An unserem Stand findest du eine interaktive Simulationsplattform, auf der du unsere mathematischen Methoden selbst testen kannst. Du kannst mit verschiedenen Einstellungen experimentieren und erfahren, wie maschinelles Lernen genutzt wird, um Simulationen zu beschleunigen. Komm vorbei und entdecke, wie Mathematik und Computer-Simulationen zur Energiewende beitragen können!
Balkonkraftwerk
Ein studentisches Projekt zur Energiewende zuhause
Im Rahmen eines interdisziplinären Moduls an der FH Münster haben sich Studierende intensiv mit dem Thema Balkonkraftwerke auseinandergesetzt. Ziel des Projekts war es, die Funktionsweise, die Potenziale sowie die wirtschaftlichen und praktischen Aspekte dieser kompakten Solaranlagen systematisch zu untersuchen. Dazu installierten sie auf dem Gelände der Hochschule ein eigenes Balkonkraftwerk. Die Installation und Inbetriebnahme ermöglichten es, wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und die theoretischen Inhalte mit konkreten Beobachtungen zu verbinden. Im Fokus standen die vielfältigen Vorteile dieser Anlagen: von der Stromkosten-Senkung über die Entlastung des Stromnetzes bis zum aktiven Klimaschutz-Beitrag. Neben den technischen Aspekten wurden auch die Anschaffungskosten, die Wirtschaftlichkeit sowie rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen betrachtet. Die Ergebnisse bieten eine fundierte und praxisnahe Einführung in das Thema und zeigen, wie Balkonkraftwerke zur Energiewende im Kleinen beitragen können.
MEET
Batterien im Zentrum einer nachhaltigen Energieversorgung
Ob im Handy, Tablet oder E-Bike: Batterien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. So werden zum Beispiel richtig gute elektrochemischen Energiespeicher benötigt, um noch mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen und weniger Schadstoffe in die Luft zu pusten. Wissenschaftler*innen des MEET-Batterieforschungszentrums geben Ihnen Einblicke in die Forschung an Batterien der Zukunft. Was diese auszeichnen soll? Eine höhere Energiedichte, einen längeren Lebenszyklus, maximale Sicherheit, verbesserte Nachhaltigkeit sowie möglichst geringe Kosten. Dabei arbeitet das MEET-Team an dem gesamten Wertschöpfungskreislauf von Batterien: von den Ausgangsmaterialien über die Batteriezellproduktion bis hin zu ihrem Recycling. In internationalen Kooperationsprojekten arbeiten die Forschenden derzeit intensiv daran, immer mehr Komponenten in den Kreislauf zurückführen zu können. Nur so ist es möglich, die Recyclingquoten der EU einhalten zu können. Mitmach-Experiment: Strom aus Kartoffeln gewinnen
Ein besonderes Highlight: Spielerisch können Kinder und Jugendliche lernen, wie Batterien funktionieren. Gemeinsam mit den MEET Wissenschaftler*innen erforschen sie in einem kleinen Experiment direkt vor Ort, wie aus einer Kartoffel eine echte Stromquelle wird, die eine kleine Diode zum Leuchten bringt.
Am Stand des REACH – EUREGIO Start-up Centers der Uni und FH Münster zeigen zwei innovative Start-ups, welche Antworten sie auf diese Frage gefunden haben: INCONSU und SonnenMieter – entstanden im Ideation Lab 2024, einem sechswöchigen Programm für Studierende, gründungsinteressierte Einzeltalente oder Teams in Kooperation mit der Westfalen AG. Egal ob allein oder im Team, mit eigener Idee oder noch auf der Suche: Das Ideation Lab des REACH schafft mit Matchmaking, Workshops, Mentoring, spannenden Challenges renommierter Unternehmen und attraktiven Preisgeldern optimale Voraussetzungen für den Start in die eigene Gründung. Für eine Zukunft ohne Energieverschwendung – INCONSU bietet ein intelligentes Wärmesteuerungssystem, das zeigt, wie sich Energiemanagement in öffentlichen Gebäuden effizient und ohne Energieverluste umsetzen lässt. Energie für Alle – SonnenMieter hat eine innovative Softwarelösung entwickelt, mit der sich gemeinschaftlich genutzte Photovoltaikanlagen in kleinen Mehrfamilienhäusern einfach, kostengünstig und ohne Smart Meter abrechnen lassen, wodurch nachhaltige Energieversorgung auch für kleinere Immobilien rentabel und transparent wird. Erlebe, wie aus realen Herausforderungen in den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität & Digitalisierung praxisnahe Lösungen entstehen können.
Meet the Scientist (17 bis 17.30 Uhr)
Die Exponate im Rumpf des Schiffe kommen direkt aus der Forschung. Entwickelt wurden sie von Forschenden, die ihre Arbeit sichtbar und erlebbar machen möchten. Im Rahmen von Meet the Scientist haben die Besucher*innen die Möglichkeit, Wissenschaftler*innen persönlich zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. In Münster informiert Prof. Dr.-Ing. Elmar Brügging von der FH Münster, Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt, an seinem Exponat über die Hintergründe seiner Forschung, zentrale Fragestellungen und aktuelle Herausforderungen.
Prof. Elmar Brügging zeigt an seinem Exponat im Rumpf des Schiffes am Beispiel des Bioenergieparks Saerbeck, wie eine nachhaltige Energieversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen in der Praxis gelingen kann.
Die Besucher*innen erleben, wie Sonne, Wind, Biomasse und Wasserstoff zusammenwirken, um Strom, Wärme und Mobilität klimafreundlich bereitzustellen. Der Bioenergiepark Saerbeck liegt in einer kleinen Gemeinde in NRW. Er gilt als Vorbild für eine erfolgreiche Energiewende in Bürgerhand. Auf einer Fläche von rund 90 Hektar wird seit über zehn Jahren mehr Strom und Wärme erzeugt als die Gemeinde selbst verbraucht. Die Energie stammt vollständig aus erneuerbaren Quellen. Die FH Münster nutzt den Bioenergiepark als Reallabor für die Energiewende. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Fragen zur Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen, zur Speicherung von Energie und zur sinnvollen Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität.
Dialog an Deck –„Wissen-schafft-Wende“ (18 bis 19.30 Uhr)
Wissen. Kommunikation. Kooperation. – Impulse für die Energiewende.
Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse, gelungene Kommunikation und sektorübergreifende Kooperationen dazu beitragen, die Energiewende erfolgreich umzusetzen? Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt des Dialogs an Deck, bei dem konkrete Beispiele aus Forschung und Praxis veranschaulichen, wie Wissen in die Anwendung gelangt – und welche Rahmenbedingungen es dafür braucht.
Gemeinsam werfen Expert*innen aus Hochschulen und Wirtschaft einen interdisziplinären Blick auf den Transfer von Ideen in die Praxis und laden zum offenen Austausch ein. Mit dabei sind: