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Münster (upm)
Norbert Robers (r.) erkundete mit seiner Tochter Vera die Silfra-Spalte auf Island.© privat
Fotos

Persönliche Highlights im Jahr 2017

Aufruf fand ein großes Echo

Der Aufruf der Pressestelle der WWU an die Universitätsangehörigen, ihr persönliches Highlight im Jahr 2017 zu schildern, hat ein großes Echo gefunden. In den vergangenen Wochen erreichten uns zahlreiche Mails, in denen Beschäftigte und Studierende der Universität von ihren ganz besonderen Erlebnissen erzählen. Einige von ihnen schickten auch ein Foto mit, das bei dem besonderen Ereignis entstanden ist. Hier haben wir einige dieser Berichte zusammengestellt, die auf sehr persönliche Weise Rückschau auf das zu Ende gehende Jahr halten. Die Bilder finden Sie in der Fotostrecke.

 

30 unvergessliche Minuten

Ich zögerte etwas, als meine 19-jährige Tochter Vera mir vorschlug, dass wir unseren Zweier-Urlaub im September auf Island doch mit einem Tauchgang in der sogenannten Silfra-Spalte im Nationalpark Thingvellir anreichern könnten. Nicht, dass ich wasserscheu wäre oder mir das traditionell raue Klima aus Island Sorgen bereitet hätte. Ganz im Gegenteil, aber ich konnte mir einfach zu wenig darunter vorstellen. Das änderte sich buchstäblich schlagartig, als ich in meinem Trockenanzug über einige Stufen in den nur zwei Grad kalten und etwas fünf Meter breiten Wassergraben eintauchte: Sofort verstand ich, warum unser Unterwasser-Guide zuvor vom weltweit klarsten Wasser geschwärmt und ein faszinierendes Erlebnis versprochen hatte. Mit den rechten Hand berührte ich immer wieder die eurasische, mit der linken die nordamerikanische Kontinentalplatte, teilweise ging es zwischen den Steinen beängstigend steil bergab. Es dauerte nur 30 Minuten, aber es war garantiert unvergesslich. Ach so, fast hätte ich es vergessen: Danke, liebe Vera, dass Du so beharrlich warst...

Norbert Robers
WWU-Pressestelle

 

Loslassen und Zulassen

2017 war für mich ein Jahr großer Veränderungen. Neben einem beruflichen Wechsel innerhalb der WWU war das persönliche Highlight die Eingewöhnung meines anderthalbjährigen Sohnes Bruno in die Kita. Ganz bewusst wollte ich diesmal, anders als bei seiner großen Schwester, diese Zeit begleiten – auch, wenn ich dafür die Hälfte meines Jahresurlaubes opfern musste. Es war eine sehr intensive, aber auch anstrengende Zeit, geprägt von Loslassen und Zulassen, von wechselseitigem Vertrauen und einer neuartigen Bindung zwischen Papa und Sohn. Heute nach kann ich sagen: Es hat sich absolut gelohnt! Wenn ich Bruno morgens in die Kita bringe, lasse ich dort (meistens) ein überglückliches Kind zurück.

Dr. Andrea Ammendola
Universitäts- und Landesbibliothek

 

Auf dem Holmenkollen

Mein Highlight 2017 ist eher privater Natur. Passend zur Sommersonnenwende im Juni habe ich mich getraut, mit der Zipline vom "Holmenkollen"-Sprungschanze in Oslo zu sausen. Ein war ein unvergessliches Erlebnis mit einer unglaublichen Aussicht – sehr zu empfehlen. Das gilt im Übrigen für die ganze Stadt. Auch ein Abstecher ins Nobel-Friedenszentrum lohnt sich immer.

Ramona Bismark
Institut für Rechtsgeschichte

 

Jahrestagung der internationalen Vereinigung von Universitätsbibliotheken

Im Juni fand in Bozen die Jahrestagung der International Association of University Libraries (IATUL) statt – und ich durfte dabei sein! Die Arbeitsbereiche in und die Anforderungen an Hochschulbibliotheken ähneln sich in ihren Grundzügen, egal, ob es sich um Bibliotheken in Deutschland, Kanada, Schweden, Südafrika, Tschechien, Singapur, Italien oder Neuseeland handelt. Es gibt aber überall Details, die man noch nicht kannte. Darüber hinaus gab es Ideen, die sich auch für die Bibliothek, in der ich arbeite, umsetzen lassen. In den Kaffeepausen und nach der Tagung gab es viele Möglichkeiten, sich mit dem international besetzten Teilnehmerkreis zu unterhalten. So schaut man auch den Rest des Jahres immer mal wieder über den eigenen Tellerrand hinaus.

Dr. Viola Voß
Universitäts- und Landesbibliothek

 

Hautnah die "Highlights der Physik" erlebt

Ich bin als physikalisch-technischer Assistent in der Angewandten Physik der Universität Münster tätig. Wie nicht anders zu vermuten, hat mein Highlight 2017 mit den "Highlights der Physik" zu tun, die im September eine Woche lang Münster begeistert haben. Mein neunjähriger Sohn hatte das Glück, bei der großen Abendshow mit Ranga Yogeshwar dabei zu sein und auf der Bühne alles hautnah miterleben zu können. Er hat unendlichen Spaß dabei – ich war und bin mächtig stolz, dass mein Sohn das so toll gemacht hat.

Stephan Kottemer
Institut für Angewandte Physik

 

Seminar in Hiroshima

Im Februar organisierten wir einen Workshop der besonderen Art. Das für uns, Dr. Wilhelm Bauhus und Anne Harnack aus der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO), berufliche Highlight in 2017: Auf Einladung der Universität im japanischen Hiroshima moderierten wir ein Ideen-Mining-Seminar mit 26 Studierende aus sechs asiatischen Ländern (Japan, Laos, Kambodscha, Myanmar, Thailand und Vietnam). Der Kurs befasste sich mit der Frage, wie man ein kulturübergreifende Verständnis an Hochschulen fördern kann. Der Erfolg dieses rein auf Kreativität ausgelegten Formats führte zu einem regem Austausch, vielfältigen Diskussionen und zukünftigen Kooperationen.

Anne Harnack, Dr. Wilhelm Bauhus
Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO)

 

Master of Masematte

Als Heidi I. gemeinsam mit zwei Adjutantinnen als närrisches Dreigestirn die Karnevalsgesellschaft Bremer Platz in der aktuellen Session zu bilden: Das ist mein Highlight des Jahres 2017. Es ist mir eine besondere Ehre – nach vier Jahrzehnten Dienstzugehörigkeit in der Lehrerausbildung – den Sitz der Universität, das Schloss, auf meinem Karnevalsorden zu präsentieren, zumal sich in diesem Jahr die Grundsteinlegung des Schlosses zum 250. Mal jährt. Der Wandel von Diplom und Staatsexamina zu Bachelor und Master schlägt sich in meiner karnevalistischen Botschaft nieder: Den "Master of Masematte" kann man nicht an der Universität, sondern bei der KG Bremer Platz erwerben…

Heidemarie Hettgen
Institut für Didaktik der Chemie

 

Musik verbindet

Wenn ich das Jahr 2017 Revue passieren lasse, sticht die Orchesterreise mit dem Jungen Sinfonieorchester der WWU Münster (JuSi) im April dieses Jahres besonders hervor. Als eines von neun Uni-Orchestern durften wir am European Student Orchestra Festival im belgischen Leuven teilnehmen und erlebten die verbindende Wirkung der Musik in dem kleinen aber historisch bedeutsamen Städtchen. Wenn hunderte Studenten aus verschiedenen Ländern Europas zusammenkommen, abends abwechslungsreiche Konzerte spielen und gemeinsam musizieren, dann ist das ein beeindruckendes Gefühl. Das Festival ließ mich für vier Tage alles Alltägliche vergessen. Ich lernte während der Zeit viele interessante Menschen kennen. Wir hatten sehr viel Spaß bei der Musik, aber auch außerhalb des Konzertsaals.

Fynn Hinrichs
Mitglied des Jungen Sinfonieorchesters der WWU Münster

 

"Die schönste Nachricht, die ich je erhalten habe"

Am 17. August, dem Tag des Anschlags in Barcelona, schickte mir  mein Sohn mittags ein Foto auf mein Handy, das ihn und seine Freundin unterwegs auf der Ramblas zeigte. Wenige Stunden später erhielt ich über einen Newsticker die Information von dem Anschlag auf der bekannten Promenade. Meinen Sohn oder seine Freundin konnte ich in den folgenden drei Stunden nicht erreichen. Ich habe mehrfach in seinem Hotel und in der Botschaft angerufen. Überall herrschte Chaos und Aufregung, niemand konnte mir weiterhelfen. Um 19.46 Uhr erhielt ich eine WhatsApp-Nachricht meines Sohnes: "Es ist alles gut, wir waren am Strand!"
Diese Nachricht war die schönste, die ich je erhalten haben – ich war noch nie so erleichtert.

Friederike Rosenfeld
Institut für Sportwissenschaft

 

Iran-Exkursion

Die Iran-Exkursion des Instituts für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie, in dem ich als Sekretärin arbeite, war für mich und meinen Mann das Highlight 2017. Wir nahmen an einer 18-tägigen Rundreise teil, die zu vielen historischen Stätten führte. Dazu gehörten Tabriz im Norden, Kermanshah im Westen und Shiraz, Hauptstadt der Provinz Fars im Süden. Sehr beeindruckend waren auch die Ruinen in Susa, Persepolis und Pasargadea, Ort der Grabstätte von König Kyros II. Da das Gebiet um Kermanshah noch unter den Folgen eines heftigen Erdbebens leidet, denke ich oft an die vielen freundlichen und weltoffenen Menschen.

Birgit Rensmann
Institut für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie

 

Chinesisches Essen als Gemeinschaftserlebnis

Während ihres Aufenthalts in unserer Arbeitsgruppe in Münster lud eine Gastwissenschaftlerin aus China lud zum chinesischen Feuertopf ein. Dabei handelt es sich um eine Art Brühfondue. Vorausgegangen waren Unsicherheiten wegen unterschiedlicher kultureller Gepflogenheiten. Nachdem geklärt war, dass alle mit Stäbchen aus demselben Topf essen, fand das Mahl bei der Gastgeberin statt. Es war ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis, bei dem alle Teilnehmer große Bewunderung für die chinesische Küche empfanden. Dazu gehörten in Brühe gegarte hauchzarte Fleischscheiben und nie zuvor gekostete Lotuswurzel. Tofu, sonst als eher langweilig empfunden, war in diesem Fall eine Köstlichkeit.

Julia Kaiser-Mariani
Institut für Informatik

 

Dieser Artikel stammt aus der Universitätszeitung "wissen|leben" Nr. 8, 13. Dezember 2017.

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