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Münster (upm)
Barbara Gotzes<address>© Anna Kahmen</address>
Barbara Gotzes
© Anna Kahmen

„Eine Zeit für besondere Projekte“

Wie verbringen Studierende ihre Semesterferien?

Barbara Gotzes, 23, sechstes Semester Ökonomik und Philosophie.

Zu Beginn der Semesterferien bis Mitte August stecke ich erst einmal noch in der Klausurenphase. Aber weil ich in diesem Semester meine Bachelorarbeit geschrieben habe, werde ich direkt im Anschluss mein Bachelorstudium beenden können. Offiziell habe ich dann wirklich bis Oktober Freizeit. Allerdings arbeite ich als studentische Hilfskraft am Philosophischen Seminar und werde dort auch in den Ferien meinen Aufgaben nachgehen. Ich plane für die nächsten Semester außerdem zusammen mit einer Kommilitonin ein Forschungsprojekt. Dafür stehen einige organisatorische Überlegungen an. Es ist mir aber wichtig, die kommende vorlesungsfreie Zeit richtig zu genießen, weil es die ersten Semesterferien meines Studiums sind, in denen keine Hausarbeiten oder Blockseminare anstehen. Im September fahre ich deshalb in den Urlaub, bevor es im Oktober mit dem Masterstudium weitergeht.

 

 

 

Marcel Braun<address>© Anna Kahmen</address>
Marcel Braun
© Anna Kahmen
Marcel Braun, 23, sechstes Semester Erziehungswissenschaft und Germanistik.

Bis Oktober arbeite ich noch bei den „Skulptur Projekten“ in Münster. Meine Aufgabe ist es, beim Aufbau der Skulpturen zu helfen und diese zu beaufsichtigen. Obwohl wir eigentlich nicht dazu engagiert worden sind, die Kunstwerke zu kommentieren, finde ich es sehr spannend, mit den Besuchern über die Kunst ins Gespräch zu kommen. Die Vielfalt der Skulpturen ist bemerkenswert – von dokumentarischen Projekten bis hin zu Installationen und Performance-Kunst ist alles dabei. Mein Lieblingsprojekt ist das von Jeremy Deller im Garten neben dem Pumpenhaus, wo Tagebücher von Kleingärtnervereinen ausgestellt sind. Nebenbei arbeite ich an meiner Bachelorarbeit und plane mein kommendes Masterstudium in Berlin. Da ich aber in diesem Semester sowieso nicht viel Präsenzzeit in der Uni hatte, bemerke ich kaum einen Unterschied zwischen Vorlesungszeit und Semesterferien.

 

 

 

Judith Schmitz<address>© Anna Kahmen</address>
Judith Schmitz
© Anna Kahmen
Judith Schmitz, 21, sechstes Semester Politik und Recht.

Ich verbringe die nächsten Semesterferien in Bolivien. Dort absolviere ich ein Praktikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, das mit einem PROMOS-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) über den Career Service der WWU gefördert wird. Ein Praktikum ist während meines Studiums Pflicht. Mir war es aber wichtig, etwas zu machen, wo ich das Gefühl habe, etwas bewirken zu können. Die Stiftung setzt sich mit lokalen Partnern dafür ein, den Austausch zwischen Parlament und Zivilgesellschaft zu verbessern. Ich werde dort sowohl organisatorisch als auch journalistisch mitwirken und erhoffe mir, die bolivianische Kultur kennenzulernen. Die Semesterferien sind also für mich keine Ferien. Aber das sehe ich nicht negativ, weil ich in dieser Zeit besondere Projekte angehen kann. Außerdem stellt das Praktikum eine gelungene Ergänzung zum Studium dar.

 

 

 

 

Thilo von Groote<address>© Anna Kahmen</address>
Thilo von Groote
© Anna Kahmen
Thilo von Groote, 23, siebtes Semester Humanmedizin. Fotos: Anna Kahmen

Für mich als Medizinstudenten stehen in den Semesterferien meist Blockpraktika und Famulaturen an. Dieses Mal werde ich eine Woche in der Nephrologie und eine Woche in der Unfallchirurgie arbeiten. Die praktische Arbeit ist aber sehr abwechslungsreich und macht mir großen Spaß. Nebenbei schreibe ich an meiner Doktorarbeit. Für den statistischen Teil der Arbeit brauche ich noch Kenntnisse in der Computer-Anwendung SPSS und werde einen Kurs darin belegen. Außerdem engagiere ich mich in der Studierendenorganisation „Universities Allied For Essential Medicines“ (UAEM), für die wir in den Semesterferien verschiedene Veranstaltungen geplant haben. Natürlich darf aber auch die Freizeit nicht zu kurz kommen – hoffentlich bleibt noch etwas Zeit für Urlaub und andere Unternehmungen, um ein wenig von Arbeit und Studium abzuschalten.

Dieser Artikel stammt aus der Universitätszeitung "wissen|leben" Nr. 5, Juli/August 2017.

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