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Münster (upm/pw/ja)
Das Rektorat der WWU mit den Vertretern der Preisträger: Hannah Antonia Wrage, Thilo Caspar von Groote und Barbara Gotzes von UAEM Münster (sitzend v.l.)© WWU - Peter Grewer
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WWU Münster: Wissenschaft als Haltung

Neujahrsempfang mit 400 Gästen / Vergabe der Universitätspreise

"Uns geht allen ein Licht auf": Unter dieses Motto hat die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) ihren diesjährigen Neujahrsempfang am Freitagabend (13. Januar) gestellt – das Schloss war entsprechend illuminiert. Dazu passend nutzte das neue Rektorat, das seit Oktober im Amt ist, die Gelegenheit für einen programmatischen Ausblick auf seine Zielsetzungen für die kommende Zeit. Im Talkshow-Format, aufgelockert durch kurze Videoeinspielungen zum jeweiligen Aufgabenbereich, stellten sich Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und sein Rektoratsteam den Fragen von Moderator Ralf Czichowski. Gut 400 Gäste aus Hochschullandschaft, Politik und Gesellschaft verfolgten das Programm.

"Als Universität setzen wir auf Erleuchtung durch Wissen", griff Johannes Wessels auch in seiner Neujahrsansprache das Motto der Veranstaltung auf. Der Rektor betonte die hohe Bedeutung des „forschenden Lernens“ für die Lehre an der WWU. „Forschendes Lernen fördert die intrinsische Motivation unserer Studierenden, wissenschaftlich zu arbeiten.“ Als eine große aktuelle Herausforderungen in 2017 nannte der Rektor die Beteiligung der WWU an der vierten Runde der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern, deren Erfolg auch über die Chancen auf Forschungsgelder in den nicht direkt beteiligten Wissenschaftsbereichen mit entscheide.

Das Thema Licht stand auch beim Büffet Pate. Die Besucherinnen und Besucher hatten die Wahl zwischen LED-Quiches, Glühwein-Birnen, Edison-Stullen und Swan-Crêpes. Das Bölker Trio der Musikhochschule Münster lockerte das Programm musikalisch auf.

Weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Vergabe der Universitätspreise. Die Preisträger im Kurzporträt: Prof. Dr. Angelika Lohwasser (49) erhielt den mit 30.000 Euro dotierten WWU-Forschungspreis für exzellente und international anerkannte Leistungen. Die aus Wien stammende Ägyptologin gilt als herausragende Expertin der Sudanarchäologie. Als wegweisend gilt ihr soziologisches Vorgehen, das in der Ägyptologie bis dahin kaum vorhanden war. Neben ihrer Tätigkeit im WWU-Exzellenzcluster Religion und Politik verantwortet Angelika Lohwasser seit 2009 ein großes Forschungsprojekt im Wadi Abu Dom, einem ausgetrockneten Flussbett in der sudanesischen Wüste Bayuda.

Angelika Lohwasser lehrt und forscht seit 2009 am Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU. Im Jahr 2009 erhielt sie den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für junge Wissenschaftler. Der WWU-Forschungspreis unterstreicht für Angelika Lohwasser vor allem die Bedeutung der Altertumswissenschaften. "Die Auszeichnung ist bedeutend für deren Stand – insbesondere der Archäologie – im Fächerspektrum der WWU." Die Sudanarchäologie hat ihrer Überzeugung nach "großes Potenzial", denn auf der archäologischen Karte des Sudans gebe es noch viele "weiße Flecken". Für das nächste Großprojekt in der Wüste Bayuda soll der Forschungspreis als Anschubfinanzierung dienen.

Den mit 7.500 Euro dotierten und jährlich ausgelobten Studierendenpreis der WWU für außergewöhnliches Engagement nahmen Vertreter der Lokalgruppe Münster der "Universities Allied for Essential Medicines (UAEM)" entgegen. Die weltweit aktive Studierendenorganisation UAEM mit Nachwuchsakademikern aller Fachrichtungen macht sich für Innovationen in der Medizin, die allen Menschen zugänglich sind, und für den gerechten Zugang zu Medikamenten stark. Damit leistet die münstersche Initiative der Nichtregierungsorganisation einen nachhaltigen Beitrag zur globalen Gesundheitsgerechtigkeit.

"Dass sich das Rektorat der Universität Münster so klar zu uns bekennt, empfinden wir als große Ehre", sagte Thilo von Groote, der seit April 2016 Vorstandsmitglied bei "UAEM Europe" ist. "Wir sind stolz, an einer solchen Universität wirken zu dürfen. Während uns andere UAEM-Lokalgruppen häufig von starkem Gegenwind seitens der Universitäten berichten, wird uns in Münster immer wieder der Rücken gestärkt. Das ist bemerkenswert und beflügelt unsere Arbeit." Stellvertretend ging der Preis an Thilo von Groote sowie an Hannah Antonia Wrage und Barbara Gotzes als Koordinatorinnen der Lokalgruppe Münster.  

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