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Münster (web)
Der Innenhof des Juridicums: Bis zum Frühjahr 2017 soll der Platz grundlegend neu gestaltet werden.<address>© WWU/Julia Schwekendiek</address>
Der Innenhof des Juridicums: Bis zum Frühjahr 2017 soll der Platz grundlegend neu gestaltet werden.
© WWU/Julia Schwekendiek

Mehr als nur eine Rasenfläche

Das Juridicum bekommt einen neu gestalteten Innenhof

Abgenutzter Rasen, graue Steinplatten und einige Bäume: So sieht der gemeinsame Innenhof der Wirtschaftswissenschaften und der Rechtwissenschaftlichen Fakultät an der Universitätsstraße aus. Zu einem Treffen unter Studenten oder gar einer ausgedehnten Mittagspause lädt der Ort derzeit nicht unbedingt ein. Es gibt nur wenige Pflanzen, die Sitzgelegenheiten sind rar gesät, und Harald Klingelhöllers Skulptur "Die Wiese lacht oder das Gesicht in der Wand" von 1987 ist verwittert und restaurierungsbedürftig. Zudem ist der Rasen durch zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise die JurStart-Messe oder das JuWi-Fest stark in Mitleidenschaft gezogen.

Dieser Zustand soll bald ein Ende haben – das Rektorat der Universität hat jetzt beschlossen, den Innenhof buchstäblich auf Vordermann zu bringen. Das WWU-Dezernat für Gebäudemanagement und Universitäts-Kustos Dr. Eckhard Kluth haben dazu mit den Fachbereichen 3 und 4 bereits ein Konzept ausgearbeitet. Mit einem ehrgeizigen Zeitplan: Bis zum Frühjahr 2017 soll der Innenhof neu gestaltet und die Skulptur professionell restauriert sein. Jörg Albano-Müller, Leiter der Abteilung Gebäude- und Baumanagement, betont die Wichtigkeit des Projekts: "Unser Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität für die Studierenden zu erhöhen und dass die Besonderheit des Ortes wieder angemessen wahrgenommen werden kann."

Der Innenhof ist nicht irgendein Hof der Universität. Da die WWU mit ihren mehr als 220 Gebäuden quer über die Stadt verteilt ist, gibt es universitätsweit nur sehr wenige Plätze oder Areale mit einem "klassischen" Campus-Charakter – genau das ist an dieser Stelle zwischen den Straßen Krummer Timpen und Universitätsstraße der Fall. Hinzu kommt, dass die Rechts- und die Wirtschaftswissenschaften mit ihren jeweils rund 5000 Studierenden zwei der größten Fachbereiche der Universität sind. Entsprechend groß ist mitunter der Andrang im Innenhof des Gebäudekomplexes, der als Treffpunkt, wichtiger Veranstaltungsort und als Durchgang zur Universitäts- und Landesbibliothek beziehungsweise zur Innenstadt dient.

"Die vergangenen Jahrzehnte haben den Grasflächen stark zugesetzt."

Das Umbaukonzept sieht mehrere Schritte vor. Zum einen werden die bereits vorhandenen Bäume beschnitten, um die Lichtverhältnisse zu verbessern. Außerdem werden nicht benötigte Pflanzen entfernt. "Die vergangenen Jahrzehnte haben den Grasflächen stark zugesetzt und auch die veränderten Bewegungsmuster der Studierenden müssen berücksichtigt werden", erklärt Jörg Albano-Müller. Deshalb werden die verdichtete Bodenschicht und die Rasennarbe abgetragen, danach wird eine Drainage- und Rasentragschicht eingebaut. Hierdurch können die Rasenflächen nach Veranstaltungen gepflegt und gelockert werden, die Widerstandskraft gegenüber Zeltaufbauten und Großveranstaltungen erhöht sich.

Entwurf für die Umgestaltung Juridicum Innenhofs<address>© WWU / agn Niederberghaus & Partner GmbH</address>
Entwurf für die Umgestaltung Juridicum Innenhofs
© WWU / agn Niederberghaus & Partner GmbH
Die bisherige Wegeführung wird durch einen neuen Weg zwischen dem Haupteingang der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und dem nördlichen Ausgang des Juridicums in Richtung Krummer Timpen ergänzt. Entlang der zentralen Achsen laden zukünftig Sitzbänke zum Verweilen ein. Für eine angenehme Atmosphäre sollen neue Hecken und weitere Pflanzen sorgen.

Harald Klingelhöllers Skulptur wird in Rücksprache mit Restauratoren des LWL-Museums für Kunst und Kultur wiederhergestellt. Denn inzwischen sind die Spiegelscheiben, die einen Teil der Skulptur bilden, durch Wind und Wetter korrodiert. 21 Eiben, die ebenfalls zum Kunstwerk gehören, brauchen einen neuen Formschnitt, damit das Werk pünktlich zu den "Skulptur Projekten 2017" im Urzustand gezeigt werden kann.

Autorin: Friederike Stecklum

Dieser Artikel stammt aus der Universitätszeitung "wissen|leben" Nr. 7, 16. November 2016.

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