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Münster (upm).
Prof. Dr. Daniela Bonanno fühlt sich in Münster und in Palermo wohl.<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
Prof. Dr. Daniela Bonanno fühlt sich in Münster und in Palermo wohl.
© Uni MS - Linus Peikenkamp

Eine Botschafterin für Münster

Daniela Bonanno über ihre Rolle als Research Alumni Ambassador

Für Prof. Dr. Daniela Bonanno, die an der Universität im italienischen Palermo griechische Geschichte lehrt, ist es eine zusätzliche Aufgabe – aber eine, die sie gerne wahrnimmt. Offiziell ist die Aufgabe der Professorin mit der Bezeichnung „Research Alumni Ambassador“ überschrieben. Im Klartext bedeutet es, dass sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Universität Münster als Forschungsstandort im Ausland zu repräsentieren und langfristige Forschungskooperationen anzubahnen beziehungsweise zu pflegen. Daniela Bonanno ist dabei nicht allein: Zurzeit gibt es fünf internationale Spitzenforscherinnen und -forscher aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen, die auf diese Weise für die Universität Münster im Ausland werben.

In Münster hat Daniela Bonanno dabei eine Art zweite Heimat gefunden. „Zum ersten Mal war ich 2009 als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Münster“, erinnert sie sich. Drei Jahre später folgte ein Forschungsaufenthalt als Humboldt-Stipendiatin. Beim Alumni-Tag 2018 wurde sie im Rahmen der Forscher-Alumni-Strategie der Universität feierlich zur Ambassadorin ernannt. „Ich habe eine enge Verbindung zur Stadt und freue mich sehr über die Möglichkeit des Austauschs mit der Universität“, betont sie.

In ihrer Rolle wirbt sie in ihrem Heimatland beispielsweise für Studien- und Forschungsaufenthalte in Münster. Jedes Jahr findet an der Universität in Palermo ein Treffen zu möglichen Zielen des Erasmus-Programms und des Doppelabschlusses European Master in Classical Cultures statt. Mit Daten, die ihre Kontaktpartner ihr zur Verfügung stellen, bereitet sie die entsprechenden Informationen zur Universität Münster vor.

Die Ambassador-Arbeit ist ein wichtiges Mittel zum Forschungsaustausch für beide Universitäten und darüber hinaus. Im „Senior-brings-Junior“-Programm vermittelt Daniela Bonanno Studierende an die Universität Münster, andererseits empfängt sie regelmäßig münstersche Erasmus-Studierende in Palermo. Auch Forscher von anderen italienischen Universitäten vermittelt sie ins Münsterland. „Eine Kollegin von mir“, berichtet sie, „war auf der Suche nach einem Standort für ihr Postdoc-Fellowship. Ich habe mit ihr Kontakte in Münster herausgesucht und ein geeignetes Ziel für ihren Forschungsaufenthalt gefunden.“

Die Zusammenarbeit zwischen Daniela Bonanno und der Universität Münster beschränkt sich nicht auf den Austausch von Studierenden und Postdocs. Jeden Sommer besucht sie ihre Partneruniversität, um in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte zu recherchieren und zu forschen. „Der internationale Dialog ist unentbehrlich, um die Forschung voranzutreiben“, unterstreicht sie. „Ich mag sogar den Sommer in Münster.“ Gemeinsam mit deutschen Wissenschaftlern organisierte sie Tagungen zum deutsch-italienischen Dialog, hielt Vorträge am Exzellenzcluster Religion und Politik und veröffentlichte Bücher im deutschen Steiner-Verlag.

Im Februar dieses Jahres tauschte sie sich im münsterschen Erbdrostenhof bei einer interdisziplinären Podiumsdiskussion mit Kolleginnen und Kollegen zum Thema „Der Umgang mit religiöser Vielfalt“ aus. Mit der öffentlichen Veranstaltung sollte der Dialog zwischen Wissenschaft und Bürgerschaft gestärkt werden.

Ihre Rolle als Botschafterin der Universität Münster nimmt Daniela Bonanno sehr ernst. „Es ist unsere Verantwortung, dass Doktoranden, Postdocs und Studierende ihre Forschung teilen und ausbauen können. Für mich ist es eine große Ehre und Anerkennung, in so enger Kooperation mit der Universität Münster zu stehen.“

Autor: Tim Zemlicka

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 4. April 2024.

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