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Münster (upm/ch)
Entdeckendes Lernen: Im neuen MExLab werden Schülerinnen und Schüler Experimente zu aktuellen Forschungsthemen durchführen.<address>© WWU</address>
Entdeckendes Lernen: Im neuen MExLab werden Schülerinnen und Schüler Experimente zu aktuellen Forschungsthemen durchführen.
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Für den Forscher-Nachwuchs

Zdi-Förderung: Neues Schülerlabor stärkt MINT-Profil der WWU

Die Universität Münster baut ihr Profil im MINT-Bereich weiter aus: Nachdem das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWFT) am 21. September 2009 der WWU im Rahmen der Landesinitiative „Zukunft durch Innovation" (zdi) den Zuschlag für ein neues Schülerlabor gegeben hat, ist nun der Weg frei für den Aufbau des Experimentierlabors „MExLab wissen.leben.experimentieren". Das MIWFT unterstützt das Projekt mit 200.000 Euro.

Die WWU engagiert sich bereits seit Jahren für die Gewinnung von Studierenden und kann eine Reihe von Angeboten zur Förderung von Schülerinnen und Schülern in den MINT-Fächern (Mathematik, Ingenieurwissenschaft, Naturwissenschaft, Technik) vorweisen. Durch das neue Experimentierlabor können zukünftig diese Aktivitäten gebündelt und an einem Ort präsentiert werden. „Ich freue mich über die Förderzusage, denn das MIWFT bestärkt damit unsere Bemühungen um die frühzeitige Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses", sagte Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein. „Das ‚MExLab' wird eine herausragende Einrichtung, die bereits bestehende Schülerprojekte an der WWU besonders effizient vernetzt."

Das „MExLab" wurde federführend durch die Physikprofessorin Dr. Cornelia Denz und den Geoinformatiker Prof. Dr. Werner Kuhn konzipiert. Beide bringen bereits umfangreiche Erfahrungen mit Schülerlaboren in den Bereichen Physik („MExLab Physik") beziehungsweise Geoinformatik („GI@School") mit. Die Workshopangebote für die Klassen fünf bis 13 werden das MINT-Profil der WWU abbilden. Dabei werden exzellente Forschungseinrichtungen mit den hochaktuellen Querschnittsbereiche Nanotechnologie, Nichtlineare Wissenschaft, Bionik, Optische Technologien und Quantenoptik, Energie und Umwelt, Geowissenschaften und bildgebende Medizintechnik vertreten sein. Diese Schwerpunktthemen fördern interdisziplinäre Arbeitsweisen und die Einbindung ethischer Fragestellungen. Bei allen Projekten werden Informationen über MINT-Berufe in das Thema integriert, so dass erstmals in einem Schülerlabor der berufsfördernde Aspekt berücksichtigt wird.

Die Atmosphäre des entdeckenden Lernens wird auf fünf Säulen beruhen. Experimentelle Workshops, die Alltagswelt und Forschungsthemen verbinden, sollen insbesondere den weiblichen Nachwuchs fördern. Daher werden im „MExLab Girls" spezielle Workshops für Mädchen angeboten. Eine weitere Säule wird die „Hands-On"-Experimentierausstellung „MExLab Experimentum" sein. Die Exponate sind konzeptionell und in der Ausführung an Experimente aus „Science-Centern" angelehnt, jedoch auf die Forschungsthemen der WWU abgestimmt. Sie eignen sich ideal zur Vor- und Nachbereitung der Projekte. Diese Einbeziehung von „Hands-On"-Exponaten in ein Experimentierlabor einer Hochschule ist einzigartig.

„MExLab Digital" wird als virtuelles Experimentierlabor für Schülerinnen und Schüler auch im Bereich Information und Multimedia die Projekte ergänzen, so dass über die direkten Besuche im Experimentierlabor hinaus eine nachhaltige Förderung des Nachwuchses erfolgen wird. Im „MExLab Education" wird der im Experimentierlabor erarbeitete Stoff in Verbindung mit aktuellen Forschungsthemen für Unterrichtseinheiten aufbereitet werden. Es wird Lehramtsstudierenden und Lehrkräften ein Fortbildungsprogramm in Form von Experimentiertagen, Workshops und Schulbegleitung anbieten. Schließlich wird „MExLab Mobil" Forschungshöhepunkte aufgreifen. Mit Hilfe der mobilen „Wissenschaftsbox" der Universität Münster soll es Schülern die Gelegenheit geben, vor Ort die Spitzenforschung der WWU kennenzulernen.

Die vor drei Jahren gegründete zdi-Initiative erreicht jährlich mehr als 100.000 Schüler in NRW mit Angeboten zu den MINT-Fächern, so das MIWFT. In den kommenden drei Jahren sollen nun 16 neue zdi-Schülerlabore an Hochschulen entstehen, darunter das neue „MExLab" an der WWU, das in einem geplanten Containerbau Platz für zwei Schulklassen bieten wird. Das Land beteiligt sich an den zdi-Laboren mit insgesamt vier Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II.

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