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Münster (upm/jn)
Prof. Dr. Christian Fischer präsentierte ein Gutachten zur individuellen Förderung von Kindern in Deutschland kürzlich in Berlin.<address>© Christian Fischer</address>
Prof. Dr. Christian Fischer präsentierte ein Gutachten zur individuellen Förderung von Kindern in Deutschland kürzlich in Berlin.
© Christian Fischer

Individuelle Förderung als schulische Herausforderung

Erziehungswissenschaftler stellt aktuellen Forschungsstand vor / Expertise-Präsentation in Berlin

Um die Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche in deutschen Schulen zu verbessern, muss das deutsche Bildungssystem aus Expertensicht in den kommenden Jahren die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern weiter ausbauen. Wie diese Maßnahmen aussehen können, stellte der Experte für individuelle Förderung, Prof. Dr. Christian Fischer vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster, in seinem Gutachten "Individuelle Förderung als schulische Herausforderung" am Montag, 28. April, in Berlin der Öffentlichkeit vor. Ein Forscherteam um Christian Fischer hat in der vom Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen Expertise den aktuellen Forschungsstand zum Thema der individuellen Förderung im deutschen Bildungssystem aufgearbeitet. Die Expertise belegt die Bedeutung des sogenannten Dreischritts "Diagnose – Förderung – Evaluation" und zeigt auf, dass unter anderem der Ausbau der Ganztagsangebote sowie die inklusive Umgestaltung der Schulen berücksichtigt werden müssten, wenn Schüler in ihren Fähigkeiten stärker unterstützt werden sollen. Vor allem, so betont Christian Fischer, komme es dabei auf die Lehrkräfte an. "Die entscheidende Voraussetzung für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler ist die Qualifizierung der Lehrpersonen", sagte der Wissenschaftler im Vorfeld des Berlin-Termins.

Die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen ist bildungspolitisch gefordert und in den Schulgesetzen vieler Bundesländer verankert, in Nordrhein-Westfalen ist es beispielsweise einklagbar. Allerdings zeigen internationale Studien wie PISA und IGLU, dass die individuelle Förderung der Potenziale von Schülern in Deutschland noch erheblich verstärkt werden kann.

 

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