Portrait von Jutta Roeser, Cover der M und K
© Bearbeitet nach Susanne Lüdeling

M&K-Themenheft für Prof. Jutta Röser: „Technik – Medien – Geschlecht revisited“

(14.09.2020) Anlässlich Jutta Rösers 60. Geburtstags im vergangenen Jahr ist ihr das in der Fachzeitschrift Medien & Kommunikationswissenschaft (M&K) erschienene Themenheft „Technik – Medien – Geschlecht revisited" gewidmet. Herausgeber*innen sind unter anderem die (ehemaligen) IfK-Wissenschaftler*innen Kathrin Friederike Müller, Stephan Niemand und Raik Roth.

Bereits auf der Tagung der DGPuK-Fachgruppe „Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht“ im Oktober 2019 sowie auf dem daran anschließenden Symposium anlässlich des Geburtstags von Jutta Röser, stand das Verhältnis von Technik, Medien und Geschlecht im Fokus. In Anlehnung daran ist nun das M&K-Themenheft erschienen,  das gleichzeitig der Tagungsband der Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht ist.

Im Themenheft werden aktuelle Fragen und Befunde zu den Zusammenhängen zwischen den Konstruktionen von Geschlecht, digitalen Medientechnologien und Prozessen der Datafizierung in wissenschaftlichen Beiträgen diskutiert – u. a. mit Fokus auf das Zuhause und den häuslichen Alltag als Kontext der Analyse.

Dass der Alltag – insbesondere der häusliche Alltag – in der Kommunikationswissenschaft heute als so bedeutsam für ein umfassendes Verständnis der Rolle und Funktion neuer Medientechnologien verstanden wird und zu einem festen Bezugspunkt in Theorie und Empirie geworden ist, ist zu einem wesentlichen Teil den theoretischen und empirischen Arbeiten von Jutta Röser zu verdanken. Als eine der ersten Wissenschaftler*innen im deutschsprachigen Raum adaptierte sie Einsichten der frühen Domestizierungsforschung für die kommunikationswissenschaftliche Forschung und entwickelte mit ihren Studien zur Domestizierung des Internets und zum mediatisierten Zuhause die theoretischen Überlegungen zur Aneignung und Alltagsintegration neuer Medientechnologien erfolgreich weiter. Neben dem Alltagsbezug ist auch die konsequente Prozessorientierung kennzeichnend für ihren Zugang zu diesen Themen. Sie behält stets die historischen Zusammenhänge im Blick, um aktuelle mediale und gesellschaftliche Wandlungsprozesse adäquat erfassen zu können.

Im Themenheft sind folgende Beiträge erschienen:

  • Technik – Medien – Geschlecht revisited. Gender im Kontext von Datafizierung, Algorithmen und digitalen Medientechnologien – eine kritische Bestandsaufnahme
    Corinna Peil, Kathrin F. Müller, Ricarda Drüeke, Stephan Niemand, Raik Roth
  • Ermächtigung und Ungleichheit. Zum Verhältnis von Medientechnologie und Geschlecht in digitalen Gesellschaften
    Sigrid Kannengießer
  • Wer ist #MeToo? Eine netzwerkanalytische Untersuchung (anti-)feministischen Protests auf Twitter
    Franziska Martini
  • Doxxing, Privacy and Gendered Harassment. The Shock and Normalization of Veillance Cultures
    Stine Eckert, Jade Metzger-Riftkin
  • „Ganz schön sozial-medial erschöpft…“. Eine qualitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung über digitalen Stress und immanente Genderbezüge
    Susanne Kinnebrock, Cordula Nitsch
  • Domesticating the “Smarter Than You” Home. Gendered Agency Scripts Embedded in Smart Home Discourses
    Deborah Chambers

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