Bild von Prof. Dr. Julia Metag
© IfK | Nadine Daum

Erfolgreiche Einwerbung DFG-Forschungsgruppe zum Selbstmanagement chronischer Erkrankungen über digitale Medien – IfK-Teilprojekt von Prof. Dr. Julia Metag untersucht öffentlichen Diskurs zum Thema

(04.07.2023) Chronische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Industrieländern. Wichtig bei der Bewältigung dieser Krankheiten ist unter anderem das persönliche Management – welches durch digitale Medien unterstützt und optimiert werden kann. Eine neu gegründete Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) befasst sich aktuell mit den Vorteilen digitaler Medien für das Selbstmanagement von Krankheiten, aber auch mit potenziellen negativen Folgen. Eines der sechs Teilprojekte der Forschungsgruppe wird von Prof. Dr. Julia Metag geleitet und von der DFG mit rund 377.000 Euro gefördert.

Medien sind eine der wichtigsten Quellen für gesundheitsbezogene Informationen. Um die Relevanz von digitalen Medien im Selbstmanagement von Krankheiten besser zu verstehen, benötigt es perspektivenübergreifende Forschung, die persönliche und gesellschaftliche Ebenen zusammenführt. Die neue DFG-Forschungsgruppe „Digitale Medien im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen“ (DISELMA) setzt sich genau dies zum Ziel. Sie möchte durch die integrierte Betrachtung verschiedener Teilprojekte und Forschungsdesigns betroffenen Menschen eine bessere Bewältigung chronischer Krankheiten ermöglichen. Sprecherin von DISELMA ist Prof. Dr. Constanze Rossmann von der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Eine systematische Untersuchung der medialen Berichterstattung über die Nutzung digitaler Medien im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten gibt es bisher nicht. Das von Julia Metag geleitete Teilprojekt am IfK setzt genau hier an: In dem Projekt soll zum einen ebendiese mediale Berichterstattung auf Grundlage des Framing-Ansatzes und der Nachrichtenwert-Theorie analysiert werden. Zum anderen wird untersucht, welche Rolle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Vorteile und Risiken der Nutzung digitaler Medien für das persönliche Krankheitsmanagement spielen. Dazu werden Ergebnisse einer automatisierten Inhaltsanalyse sowie einer manuellen Inhaltsanalyse generiert und schließlich zusammengeführt. Das Teilprojekt möchte dadurch unter anderem Informationen für Journalist*innen über den Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich der Nutzung digitaler Medien liefern. Es wird mit einer Fördersumme von rund 377.000 Euro für zunächst vier Jahre durch die DFG gefördert. Das Projekt startet im November 2023.

Neben dem Projekt von Julia Metag zum öffentlichen Diskurs umfasst die Forschungsgruppe DISELMA noch fünf weitere Teilprojekte. Auf der individuellen Ebene werden innerhalb von zwei Teilprojekten die Muster und Determinanten kontinuierlicher Nutzung sowie deren Effekte analysiert. Zwei weitere Projekte sind auf der interpersonalen Ebene einzuordnen und beschäftigen sich mit der Rolle von Gesundheitsversorgung und informellen Netzwerken, wohingegen sich ein fünftes Projekt mit der organisationalen Ebene auseinandersetzt.

DISELMA wird mit rund 3,5 Millionen Euro von der DFG gefördert und ist aktuell die einzige geförderte Forschungsgruppe in der Kommunikationswissenschaft. Insgesamt gibt es zurzeit 185 Forschungsgruppen sowie 13 Klinische und 18 Kolleg-Forschungsgruppen der DFG. Die Verbünde ermöglichen Wissenschaftler*innen, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und werden bis zu acht Jahre lang gefördert.

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