|
Münster (upm/ja)
Auftaktveranstaltung zur &quot;Qualitätsoffensive Lehrerbildung&quot; (v.l): Gastredner Prof. Dr. Manfred Prenzel, Prof. Dr. Ewald Terhart, wissenschaftlicher Koordinator des Programms an der WWU, und Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Auftaktveranstaltung zur "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" (v.l): Gastredner Prof. Dr. Manfred Prenzel, Prof. Dr. Ewald Terhart, wissenschaftlicher Koordinator des Programms an der WWU, und Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten
© WWU - Peter Grewer

"Die Lehrerausbildung hat strategische Bedeutung"

Auftakt zur "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" mit Prof. Dr. Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrats

Die Inhalte und Ziele der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" waren zentrale Themen der Auftaktveranstaltung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) - das Programm stand unter dem Motto "Dealing with Diversity". Zum Start an der WWU referierte mit dem Münchener Bildungsforscher und Vorsitzenden des Wissenschaftsrates, Prof. Dr. Manfred Prenzel, ein ausgewiesener Experte über "kleine und große Herausforderungen" in der Lehrerbildung. Manfred Prenzel hatte als Vorsitzender der Auswahlkommission der von Bund und Ländern angestoßenen Qualitätsoffensive den Zuschlag für Münster mitgetragen.

In seinem Vortrag machte sich Manfred Prenzel für eine Aufwertung des Berufsziels Lehrer stark. Grund: "Die Lehrerausbildung hat eine strategische Bedeutung für die Universitäten und die Gesellschaft." Die Fachdidaktik habe lange Zeit im Hintergrund gestanden, Universitäten seien oft rein forschungsorientiert gewesen. Es sei nunmehr an der Zeit, Expertise für das Lernen und das Lehren zu vermitteln. Um beide Zweige der Wissenschaft, die Forschung und die Wissensvermittlung, zu stärken, seien enge Kooperationen mit Schulen nötig.

Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten, hob die Bedeutung der Lehramts-Ausbildung für die WWU hervor, die gleichermaßen "Stärke" und "Herausforderung" sei. "Als einer der bundesweit größten Standorte der Lehrerbildung mit einem sehr breiten Fächerspektrum, mit einem sehr gut ausgebauten Kontakt zu den Institutionen der zweiten Phase und mit einer schulorientierten Forschung sowohl in den Bildungswissenschaften als auch in den Fachdidaktiken bietet die Universität Münster gute Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung unseres Projektes in der Qualitätsoffensive", sagte sie.

Mit knapp 25 Prozent der Studierenden, die das Berufsziel Lehrer verfolgen, zählt die Lehramts-Ausbildung zu den Schwerpunkten der WWU. Zwölf der 15 Fachbereiche sind an der Lehrerbildung für alle Schulformen beteiligt. Bei der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geht es konkret darum, die künftigen Lehrkräfte gezielt und effektiv auf eine Schülerschaft vorzubereiten, die immer heterogener wird. So sollen im Rahmen der Qualitätsoffensive bereits vorhandene Projekte und Einrichtungen weiterentwickelt, systematisch überprüft und auf eine größere Zahl von Disziplinen ausgeweitet werden. Um Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität und Inklusion erwerben zu können, ist ein Ausbau der praxisbezogenen Elemente im Studium mit Lehr-Lern-Laboren, videobasierten Lehrmodulen und Praxisprojekten in Kooperationsschulen vorgesehen.

Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums ist es das Ziel der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, "eine praxisorientierte Ausbildung zu fördern, die die Schulwirklichkeit einbezieht". Gelingen könne das vor allem, wenn von Anfang an schulpraktische Elemente in der Lehrerausbildung verankert und die drei Ausbildungszeiten – Lehramtsstudium, Referendariat und Lernen im Beruf – eng miteinander verzahnt würden.

Links zu dieser Meldung