Toponymische Vielfalt
Chinesische, portugiesische und malaiische Namen ausgewählter Inseln entlang der Route Singapur-Macau
Prof. i.R. Dr. Roderich Ptak
Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit bildete die Seeroute von der Malaiischen Halbinsel bis zum Wanshan-Archipel östlich von Macau den wichtigsten Zugangskorridor nach Zentral-Guangdong. Auch Schiffe, die in umgekehrter Richtung unterwegs waren, nutzen diese Verbindung. Entlang besagter Verkehrsader und ihrer Verästelungen finden sich zahlreiche Inseln, Riffe, Sandbänke und Felsen. Karten, nautische Texte und andere Schriftquellen nennen ihre Namen. Häufig zirkulierten mehrere Bezeichnungen für einen Ort – wohl meist in Abhängigkeit unterschiedlicher Händlergruppen, Sprachen und Traditionen. Vermutlich waren Dolmetscher, Lotsen, Kapitäne und andere am Austausch entsprechender Kenntnisse beteiligt. Der Vortrag beleuchtet mehrere Toponyme, von denen einige erstmalig in Quellen des 15. und 16. Jahrhunderts zu finden sind. Ihre chinesischen, malaiischen und portugiesischen Varianten stehen in vielfältiger Beziehung zueinander. Dies wirft weitere Fragen auf, die das jeweilige Umfeld berühren. Die gewählten Beispiele führen zu verschiedenen Küstenzonen, etwa zum Seribuat-Archipel, zu Eilanden an der Ostseite Hainans und in jene insulare Welt, die heute von Zhuhai verwaltet wird.
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