Katharina Lechtape

Recruiterin bei YoungCapital Deutschland
© Katharina Lechtape

Warum hast du dich für den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien entschieden?

Nach dem Abitur habe ich mich zunächst für das Bachelorstudium Psychologie interessiert. Während des Studiums stellte ich jedoch schnell fest, dass ich mich mehr für Psychologie im Wirtschaftskontext interessierte. Aus diesem Grund habe ich mich letztendlich für den Bachelorstudiengang Unternehmenskommunikation (International Business Communication) entschieden. Wir hatten im letzten Studienjahr die Möglichkeit,  Nebenfächer zu belegen, um auch mit anderen Fachrichtungen in Kontakt zu kommen. So wurde ich auf den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien aufmerksam. Die interdisziplinäre und binationale Ausrichtung des Studiengangs hat mich begeistert. So hat man erstmal die Möglichkeit, unterschiedliche Fachdisziplinen kennenzulernen und zu erkennen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Trotz des breiten Studiengangs kann man sich aber schon während des Studiums mit dem Praxismodul und der Masterarbeit spezialisieren und sich somit auch schon einmal beruflich orientieren.

In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe im September 2018 mit dem Masterstudium begonnen und habe im August 2020 meinen Abschluss gemacht.

Auf welchen Wegen hast du nach deinem Studienabschluss nach einer Stelle gesucht?

Ich habe überwiegend auf Online-Jobportalen nach Stellen gesucht, wie zum Beispiel auf indeed, stepstone, monster und kimeta und Bewerbungen geschrieben, da ich in den Städten, die für mich in Frage kamen, bisher noch kein berufliches Netzwerk aufbauen konnte. Zuerst habe ich vor allem nach Marketing- und Kommunikationsstellen mit Niederlande-Bezug gesucht. Ein direkter Berufseinstieg ohne traineeship oder mehrjährige Berufserfahrung ist in diesem Bereich jedoch sehr schwierig. Parallel wollte ich mein berufliches Netzwerk auf Jobmessen weiter ausbauen, um noch mehr Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Außerdem habe ich mich für Veranstaltungen vom Career Service angemeldet, die dich bei der beruflichen Orientierung unterstützen und dir zudem Coachingprogramme anbieten, wie du dich zum Beispiel mit deinen Bewerbungsunterlagen auf dem Arbeitsmarkt positionieren kannst.

In welchem Bereich (warst du bisher und) bist du heute tätig?

Ich arbeite als Recruiterin bei einem niederländischen Personaldienstleister in Köln. Als Recruiterin kümmere ich mich darum, dass Unternehmen die Kandidat*innen finden, deren Profil perfekt auf die Stellen zugeschnitten sind, aber auch darum, dass Kandidat*innen genau die Stelle finden, die zu ihren Interessen und Qualifikationen passt.

Welche Kompetenzen aus deinem Studium benötigst du heute am meisten?

Die Kommunikationsfächer und interkulturelle Kommunikation: Extern mit Kund*innen und Kandidat*innen und intern mit deutschen und niederländischen Mitarbeiter*innen kommunizieren, Texte schreiben, wie zum Beispiel Stellenanzeigen und diese nach Marketingaspekten optimieren. Zudem glaube ich, dass der Praxisbezug des Studiums einen großen Einfluss hat, da man die gelernte Theorie schon im Studium anhand von Praxisbeispielen angewendet hat. Die Flexibilität im Denken, die im Studium sehr stark durch das Switchen der Sprachen und der unterschiedlichen Fachdisziplinen gefördert wurde, helfen mir im Beruf ebenfalls dabei, mit noch unbekannten Situationen oder neuen Aufgaben umzugehen.

Hast du noch einen persönlichen Ratschlag für die Studierende und Absolventen dieses Faches?

Ich kann dir nur empfehlen, schonmal frühzeitig ein berufliches Netzwerk aufzubauen und dir schonmal vorab intensiv Gedanken zu machen, wie deine berufliche Zukunft aussehen könnte. Nutze auch die Angebote der Universitäten. Wähle auch rechtzeitig gezielt ein Unternehmen oder eine Organisation aus, bei dem du gerne arbeiten möchtest, und informiere dich gezielt, indem du dir die Website und die Kommunikationskanäle anschaust. So kannst du bei einem ersten Telefonat vorab Fragen stellen und eine Initiativbewerbung schreiben, die individuell auf das Unternehmen zugeschnitten ist. Es ist immer effektiver, erstmal gezielt auf ein paar Unternehmen zuzugehen und aktiv Kontakt aufzunehmen, als sich auf zahlreiche Stellenanzeigen zu bewerben. Eine weitere Möglichkeit, seinem Traumjob ein Stückchen näherzukommen ist, einfach bei Unternehmen anzufragen, ob du mal einen Tag hospitieren darfst. So stellst du schnell fest, ob dir die Unternehmenskultur und die Tätigkeiten zusagen und ob du dich in dem Team wohlfühlst. Das erleichtert dir auf jeden Fall die Jobsuche.