Archiv für den Monat: April 2010

Neue Nationallizenzen: Royal Society of Chemistry

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Auch im vergangenen Jahr 2009 wurden von der DFG weitere Mittel zum Ankauf ergänzender nationaler Lizenzen zur Verfügung gestellt. Dadurch konnten nun auch Nationallizenzen über das RSC Journals Super Archive 1841-2009 und die RSC eBook Collection 1968-2009 abgeschlossen werden. Während die Zeitschriften-Titel offensichtlich an der Universität Münster bereits zugänglich sind, dauert es wohl bei der E-Book-Collection noch ein Weilchen.

RSC Journals Super Archive 1841-2009 enthält Archivdaten von über 60 Titeln aus folgenden Bereichen der Chemie:
• Analytische Chemie
• Angewandte Chemie
• Anorganische Chemie
• Materialwissenschaft
• Naturstoffchemie
• Multidisziplinäre Chemie
• Molekularphysik und Chemische Physik
• Molekularbiologie
• Organische Chemie
• Physikalische Chemie
• Spektroskopie
• Theoretische Chemie

Die E-Book Collection der Royal Society of Chemistry ist mit ca. 898 Titeln eine umfangreiche Faktensammlung. Im pdf-Format digitalisiert, ist sie vollständig suchbar und zeigt überwiegend wichtige und grundlegende Literatur aus dem Bereich der Chemie der Jahre 1968-2009 auf.

FAZ: Spitzenforschung in Münster

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Unter dem Titel Die Bestseller in Deutschen Kliniken verweist die FAZ in der heutigen Mittwochsausgabe auf die beachtlichen Erfolge der klinischen Forschung in Deutschland im internationalen Vergleich. Explizit werden zwei Studien besprochen, die 2009 und 2010 erschienen sind.* In der Psychiatrie, Neurowissenschaft und Allgemeinchirurgie soll es nach diesen beiden Arbeiten in Deutschland mehrere international führende Forschergruppen geben.

Zu den Medizinern, die in ihren Fächern die Ranglisten anführen, gehören Helmut Friess und Markus W. Büchler (Heidelberg) in der Pankreaschirurgie, Volker Schumpelick (Aachen) bei den Hernien, Peter Neuhaus (Berlin) für die Leber- und Nierentransplantation sowie Henning Dralle (Halle) für die Schilddrüsenchirurgie. Zu den erfolgreichsten allgemeinen chirurgischen Zentren zählen die Universität Heidelberg, die Universität und die Technische Universität München, die Medizinische Hochschule Hannover und die Universität Erlangen. In der Psychiatrie und den Neurowissenschaften sind Heidelberg/Mannheim, München, Würzburg, Münster und Tübingen unter den Kliniken, die es immer wieder in die oberen Ränge schaffen. Beachtlich vor allem die Vertigo-Forschung in München, die Epileptologie in Bonn und die Schlaganfallforschung in Heidelberg. Teilweise werden die besser ausgestatteten amerikanischen Hochschulen – darunter sogar Harvard – bei den Forschungsleistungen von deutschen Kliniken übertroffen.

Belegt wurde diese Behauptung insbesondere durch die Auswertung des so genannten Hirsch-Index oder h-index – eine Alternative zum Impact Faktor. Laut Wikipedia hat ein Wissenschaftler hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen weniger als h Zitierungen – oder einfacher ausgedrückt: Ein Autor hat einen Hirsch-Faktor von 4, wenn er mindestens vier Schriften veröffentlicht hat, die jeweils mindestens vier Mal zitiert worden sind.

Laut den Kommentaren des FAZ-Artikels macht eine Analyse des h-Index „wenig Sinn“, da dieser nicht berücksichtige, ob man im Deutschen Ärtzeblatt oder in Science veröffentliche. Grossforschungseinrichtungen wie MPG etc. schnitten in den zitierten Studien schlechter ab, weil sie in hochrangigen Zeitschriften publizieren würden.

Der h-Index liegt bei den führenden deutschen Neurowissenschaftlern zwischen 56 und 68, bei den Allgemeinchirurgen zwischen 23 und 69. Für die Physiknobelpreisträger hat Hirsch Werte zwischen 22 und 79 ermittelt. Besonders hoch liegt der h-Index mit fast 200 bei den Lebenswissenschaftlern (Solomon H. Snyder, 191, oder David Baltimore, 160). Allerdings schränkt Büchler die Bilanz ein: „Diese Ergebnisse erlauben uns … nicht, mit der Situation restlos zufrieden zu sein, sondern sie sind ein Ansporn, die chirurgische Forschung in Deutschland weiter zu fördern und zu verbessern. Nur wenige Arbeiten aus chirurgischen Zentren schaffen es in die klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Spitzenjournale.“

Nach einer weiteren Arbeit im Chirurg (#) entsprechen die Forschungsleistungen der deutschen Chirurgie allerdings – gemessen am Bruttosozialprodukt – nicht den Erfordernissen.

Deutschland liegt immer wieder weit hinter kleineren Nationen wie den Niederlanden oder der Schweiz auf unteren Plätzen. Auch eine neuere Erhebung von Fendrich und Rothmund hat diese Bilanz bestätigt. Die Gründe sehen die beiden Chirurgen vor allem darin, dass bei uns die Krankenversorgung dominiert, die jüngere Generation sich nicht mehr so stark für den Beruf engagiert und schließlich die Mittel für Forschung und Lehre nicht ausreichen.

* W. Hacke, H.C. Diener, H.P. Hartung, C. Elger und T.H. Brandt: Messung von Publikationsleistungen. Nervenarzt. 2009 Oct;80(10):1226-38 (PDF im Hochschulnetz Münster)

* T. Welsch, M.N. Wente, H. Dralle, P. Neuhaus, V. Schumpelick, J.R. Siewert und M.W. Büchler: Deutsche Allgemein- und Viszeralchirurgie: Positionierung im internationalen wissenschaftlichen Vergleich
Der Chirurg. 2010 April;81(4):365-372 (PDF im Hochschulnetz Münster)

# V. Fendrich und M. Rothmund: Chirurgische Forschung im internationalen Vergleich. Der Chirurg. 2010 April;81(4):328-333 (PDF im Hochschulnetz Münster)

Fotonachweis: Wikimedia Commons

Harrision’s Principles of Internal Medicine nicht mehr verfügbar

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Zur Zeit ist das Online-Buch „Harrision’s Principles of Internal Medicine“ nicht verfügbar. Der Vertrag mit dem Anbieter OVID ist zu Ende März ausgelaufen. Hintergrund: OVID bietet überhaupt keine Titel des McGrawHill-Verlags mehr an. Da der Harrison nur noch direkt vom Verlag angeboten wird, haben wir uns direkt an diesen gewandt. Wir informieren Sie, sobald die Verhandlungen positiv abgeschlossen wurden und der Harrison wieder zur Verfügung steht.

Da McGrawHill seine Bücher allerdings mit DRM sichert, könnten Sie den Harrison zwar am Bildschirm lesen, aber nur jeweils 2 Seiten ausdrucken oder kopieren. Dies schränkt in unseren Augen die Nutzung jedoch zu sehr ein. Was denken Sie: Sollen wir trotzdem den Harrison kaufen?

Neue Nationallizenz: 409 Karger E-Books

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Von der DFG wurde nun auch eine Nationallizenz über eine Kollektion von 409 englischsprachigen eBooks der Erscheinungsjahre 1997 bis 2009 des Karger-Verlags gekauft. Es handelt sich um 48 Buchserien von „A“ wie Advances In Cardiology, Advances in Oto-Rhino-Laryngology, Advances in Psychosomatic Medicine, Antibiotics and Chemotherapy bis zu „W“ wie World Review of Nutrition and Dietetics. Diese Titel sind ab sofort an der Universität Münster zugänglich.
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PubMed enthält nun erstmals auch Bücher

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PubMed enthält seit kurzem auch Buchkapitel. Während andere fachwissenschaftliche Datenbanken wie PsycInfo oder Biosis von Anfang an Verweise auf Konferenzreports und Bücher enthielten, war PubMed bzw. Medline in der Vergangenheit hier absolut puritanisch vorgegangen und hatte nur Zeitschriftenartikel indexiert.

Damit ist nun Schluß. PubMed öffnet sich nun auch für Bücher, allerdings nicht irgendwelche, sondern (erstmal?) nur diejenigen knapp 100 frei verfügbaren Titel, die im NCBI Bookshelf nachgewiesen sind. Die ersten beiden zu PubMed hinzugefügten Bücher sind GeneReviews und Essentials of Glycobiology. Sowohl das Buch selber als auch jedes Kapitel wird einen Datensatz in PubMed bekommen und dort zu finden sein, wie z.B. eine Recherche nach Feingold Syndrome zeigt. Die Zitate werden mit „Books & Documents“ gekennzeichnet und immer einen Link zum (frei verfügbaren) Volltext enthalten.

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Weitere Informationen der National Library of Medicine:

In order to accommodate the book and book chapter citations, the PubMed Summary display will also be modified. PubMed citations may include one of the set of labels and links outlined below. The Related articles link will also be renamed to Related citations. New copper-colored labels (Books & Documents, Free PMC Article, and Free Article) provide users with a quick and easy way to scan the Summary display to find text that is freely available. The blue Free text links display for PubMed Central articles and Bookshelf items (see Figure 1) and, when clicked, open a new browser page with full text. When Free Article is displayed, use the title link to the Abstract format to find a publisher icon link to full text. http://www.nlm.nih.gov/pubs/techbull/ma10/ma10_pm_books.html

P.S.: Buchkapitel können natürlich – wie auch alle anderen frei verfügbaren Online-Artikel – nicht über RAPIDOC bestellt werden.

Cochrane Library Update April

Gestern wurde die Cochrane Library aktualisiert. Sie enthält nun 4217 complete reviews and 1936 protocols, die Einspeisung der neuen Zitate klinischer Studien (CENTRAL) verzögert sich dagegen noch um 1-2 Wochen.
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Wie berichtet wird ab Januar die zentrale Cochrane-Datenbank der Systematischen Übersichtsartikel (Cochrane Database of Systematic Reviews) nicht mehr vierteljährlich aktualisiert sondern monatlich, während alle andere Cochrane-Datenbanken (wie das z.B. Register der klinischen Studien) weiterhin vierteljährlich auf den neuesten Stand gebracht werden.

www.thecochranelibrary.com

Der Zugang zur Cochrane Library wird von der DFG gefördert und steht 650.000 Studenten an 47 deutschen Hochschulen zur Verfügung. Bisher wurde in Münster die Cochrane Library über einen externen Aggregator bezogen und mit wenigen hundert Zugriffen im Jahr nicht besonders gut genutzt. Wir hoffen, dass sich dies nun ändert, da die Cochrane Library durch den Anbieterwechsel deutlich attraktiver wird:

  • In PubMed genügt nun ein Click auf den Fulltext-Button (lrechts oben), um zum Volltext des Reviews zu gelangen.
  • Die Verlinkung mit Nachweisdatenbanken wie Google Scholar, Scopus oder CrossRef-Mitgliedern funktioniert nun generell.
  • Die Aktualisierungen werden sehr viel schneller eingespielt als beim alten Anbieter OVID.
  • Die Such- und Browse-Möglichkeiten sind vielfältiger.

New England Journal of Medicine als PDF-Datei

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Gerade haben wir die neuen Preise für dieses Jahr bekommen. Über den Aggregator OVID – unseren bisherigen Lieferanten – sind die Artikel als HTML-Seiten für 2.990 Euro p.a. inkl. MwSt zu erhalten. Bei NEJM selber kostet die Campuslizenz für eine Medizinische Hochschule mit mehr als 250 Studenten genau 6.070 Euro inkl. MwSt (Preisschema = Tier 4B) – mehr als doppelt so viel wie die HTML-Subskription und mehr als 55-mal so viel wie ein Privatabo. Dieses Verhältnis ist schon seit Jahren so.

Wenn Sie unbedingt PDF brauchen: In der Bibliothek stehen Rechner, die einen Zugriff auf die PDF-Dateien von NEJM ab Vol. 328, 1993 erlauben. Alternativ ist das NEJM ab Vol. 239, 1948 auch als Printausgabe vorhanden. Schreiben Sie uns im Zweifel bitte eine E-Mail an die Auskunft.

Angesichts der vielen Nachfragen überlegt die Bibliothek, im April nächsten Jahres auf die teurere Campuslizenz umzusteigen.

Neues RAPIDOC-Formular für Desktop-Computer

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Bei RAPIDOC ist die Eingabe von Artikeldaten zur Bestellung ist noch einfacher geworden! Das Formular* kann nun die Artikeldaten aus PubMed importieren. Es reicht die Angabe der PMID (PubMed-ID).

* http://zbmed.ms/zeitschriften/fernleihe/artikel.html (PC)
* http://zbmed.ms/m/resources (Smartphone)

Informationen und Vorteile des neuen Service RAPIDOC werden auch in der neuen Ausgabe von „MED“ besprochen.

UpToDate: Version 18.1 online

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Die klinische Reviews-Datenbank UpToDate wurde aktualisiert und steht nun in der Version 18.1 zur Verfügung.

Die folgenden Fachgebieten werden abgedeckt: Adult Primary Care, Allergy, Cardiovascular Medicine, Critical Care, Dermatology (new!), Diabetes, Emergency Medicine, Endocrinology, Family Medicine, Gastroenterology, Gynecology, Hematology, Hepatology, Hypertension, Immunology, Infectious Diseases, Internal Medicine, Nephrology, Neurology, Obstetrics, Oncology, Pediatrics, Psychiatry (new!), Pulmonology, Rheumatology, Sleep Medicine, Surgery, and Women’s Health.

Darüber hinaus stellt UpToDate Drug und Patient Information sowie Calculators (Konversionstabellen und Umrechnungstools) zur Verfügung.

45% aller Übersichtsarbeiten werden alle vier Monate aktualisiert, eine Auswahl finden Sie in den Informationen über die neuesten Änderungen. UpToDate unter der Adresse http://www.uptodate.com/online zur Verfügung.

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UpTodate fügt laufend neue Fachgebiete hinzu:

We are excited to follow up our release of Adult and Pediatric Emergency Medicine in November with the release of Allergy and Immunology this month. These new UpToDate specialties reflect our ongoing commitment to providing in-depth coverage of all areas of medicine. In addition, you may have already noticed increasing content in Surgery, Psychiatry and Dermatology, as we are making rapid progress on developing those specialties as well.

Neues Online-Buch: Genetic Diseases of the Kidney

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Genetic Diseases of the Kidney
Edited by: Richard P. Lifton, Stefan Somlo, Gerhard H. Giebisch and Donald W. Seldin
2009 Elsevier, ISBN: 978-0-12-449851-8

Genetic Diseases of the Kidney identifies and analyzes genetic abnormalities causing renal diseases in human subjects. Although in a sense the genome contains all the instructions required for the formation of a phenotype, the information is encoded in an extremely complicated fashion. In primary genetic diseases, the genetic instruction specifies a phenotype clearly linked with a discreet lesion confined to the kidney. However, the genetic disturbance may be imbedded in a complicated physiologic ensemble, so that the nexus between the genetic disturbance and the phenotype may be obscured; in consequence, the causal sequence is extremely difficult to unravel. In many instances the renal disease is one component of a complicated systemic hereditary disease, either monogenic or polygenic. Indeed, renal disease may arise as the sum of minor inputs from many different, seemingly unrelated genes, so that the genetic contributions may be difficult to identify. Confounding the problem further are environmental influences, originating either in the chromosomal environment from modifier genes, or in the extra-chromosomal environmental from intrauterine or postnatal influences. These considerations have determined both the organization of the text as well as the detailed description of the genetic disorders and the physiologic derangements that emerge.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 1-2010

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Inhaltsverzeichnis:

Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med (Inhaltsverzeichnis) finden Sie sowohl bei issuu (siehe oben) als auch bei Miami (PDF). Die gedruckten Exemplare finden sie ab Anfang nächster Woche in der Bibliothek und im Zeitungsregal der Personalkantine. Darüber hinaus werden allen Instituten und Kliniken einige Exemplare zugeschickt.

Datenbank des Monats: ResearchGate

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Als kostenlose online-Plattform und Datenbank bietet ResearchGATE seinen derzeit mehr als 300.000 Nutzern (Studenten, Professoren, Wissenschaftler) eine Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten („Facebook für Wissenschaftler“). Nach (kostenloser) Registrierung können sich diese weltweit vernetzen, z.B. indem sie Profile anlegen und Forschungsgruppen gründen. Gleichzeitig ermöglicht ResearchGATE auch das schnelle Suchen, Vergleichen und Erschließen verschiedenster elektronischer Ressourcen. Umfassende Suchfunktionen erlauben dabei den schnellen Zugang zu sowohl internen, als auch externen (z.B. PubMed, CiteSeer) Datenbanken, teilweise auch im Volltext. Nicht zu Letzt durch die sogenannte Self-Archiving-Funktion, mittels derer Wissenschaftler eigene Publikationen online stellen können, bietet ResearchGATE Zugang zu einer Fülle an Publikationen und Informationen.

Mit dem ResearchGate Network Graph (siehe oben), ist es möglich, seine Beziehungen zu anderen Forschern anhand von Publikationen, Kontakten und Gruppen zu visualisieren.