St. Ludgeri Münster, Südportal: V.[erbum] D.[omini] M.[anet] I.[n] E.[ternum] Anno Domini 1537 (Chr. Spannhoff, 2016)
Reformation in Westfalen 2

Das digitale Informationsportal www.reformation-in-westfalen.de ist seit dem 1.1.2017 freigeschaltet und wird im Laufe des Jubiläumsjahres u.a. um die Rubrik Routen der Reformation ergänzt werden.

Seit Januar 2016 besteht am IStG ein neues Projekt, das durch die LWL-Kulturstiftung gefördert wird und die Erforschung der Reformation in Westfalen zum Ziel hat. Geplant ist ein Informationsportal www.reformation-in-westfalen.de, das die verschiedenen Orte und Territorien der Reformation in Westfalen erfasst, ihren Verlauf nachzeichnet und die noch heute erkennbaren Spuren dokumentiert.

Projektskizze: Die Vielfalt Westfalens – die Vielfalt der Reformation


Die Landkarte des 16. Jahrhunderts zeigt Westfalen als territorialen Flickenteppich: Geistliche Großterritorien, etwa die Fürstbistümer Münster und Paderborn, kleine Grafschaften, etwa Lippe, Rietberg, Siegen und Tecklenburg, Territorien auswärtiger Herren (Ravensberg und Mark, das kurkölnische Sauerland) und eine von wenigen großen, aber auch von vielen kleinen Städten geprägte Städtelandschaft. Diese Vielfalt bedeutet, dass es nicht zu der ‚einen‘ Reformation kam, sondern Westfalen eine spannende, weil in ihren Verläufen unterschiedliche Reformationslandschaft darstellt.
Noch heute sind die damals gegründeten konfessionellen Unterschiede spürbar: Nach wie vor bestehen mentale Grenzen etwa zwischen dem katholischen Münster- und Sauerland sowie dem Paderborner Land auf der einen Seite und den protestantischen Regionen wie der alten Grafschaft Mark, dem Ravensberger und Tecklenburger Land sowie Lippe, die sich mittlerweile zum Teil bereits weit von den konfessionellen Kontexten gelöst haben. Erfolg und Misserfolg der Reformation prägen Kirche, individuelle Frömmigkeit und regionale Mentalitäten bis heute: solche Entwicklungen sind daher für die Menschen in Westfalen wissenswert.
Um diesem Informationsbedürfnis Rechnung zu tragen, erarbeitet das Institut für vergleichende Städtegeschichte zum Reformationsjahr 2017 ein historisches Informations-Portal mit dem Ziel, diese differenzierte und bisher weitgehend wenig bekannte Reformationslandschaft „Westfalen“ vorzustellen. Dabei sollen Informationen zur Geschichte und Wirkung der Reformation in Westfalen sowie Zugänge zu ihren materiellen Hinterlassenschaften miteinander verbunden und präsentiert werden.
Durch die Vermittlung der historischen Zusammenhänge anhand einer interaktiven Karte lässt sich das Portal darüber hinaus sinnvoll im Schulunterricht einsetzen. Es erlaubt durch das Präsentationsmedium – die Karte – die ganze Region in den Blick zu nehmen und lokale Informationsinteressen zu befriedigen. Reformationsprozesse haben in Westfalen auch außerhalb der Kathedralstädte stattgefunden und sie manifestieren sich nicht nur in den Käfigen der Täufer in Münster.


Das Internetportal/Projekt wird bieten:

  1. ein breites historisches Informationsangebot zur Reformationsgeschichte der großen und mittleren Städte Westfalens sowie aller westfälischen Territorien in gebündelter, wissenschaftlich aufbereiteter Form.
  2. ein interaktives Angebot „Routen der Reformation in Westfalen“, das dem Kunst- und Geschichtsinteressierten Exkursionen zu besonders aussagefähigen Orten und Objekten der Reformation vorschlägt. Ein Anliegen des Portals ist es in diesem Zusammenhang, unbekannte, aber keineswegs unbedeutende Zeugnisse der Reformationszeit einzubeziehen.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.reformation-in-westfalen.de.

Förderer

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Das Projekt "Reformation in Westfalen" wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung.