Profil der GRASS

Antinomien postklassischer Vergesellschaftung

Thematisch werden die strukturierten Promotionsprojekte der GRASS den Schwerpunkten der Forschung am IfS zugeordnet. Diese Schwerpunkte treffen sich in einem gemeinsamen zentralen Fokus: unter der Überschrift „Antinomien postklassischer Vergesellschaftung“ konzentriert sich das IfS  auf theoretische und empirische Analysen von strukturellen Spannungsverhältnissen zwischen widerstreitenden Charakteristika einer „spät-modernen“ Situationen, die sich mit den theoretischen, begrifflichen und paradigmatischen Mitteln der klassischen Soziologie nur schwer noch adäquat erfassen lassen.

In einer ausdrücklich „nach-klassischen“ Phase weltgesellschaftlicher Dynamik sind also jenseits der selbst schon klassischen Konzepte einer „Postmoderne“ oder einer „reflexiven Moderne“ lokale, regionale, globale Phänomene und Entwicklungen zu untersuchen im Ausgang von der Einsicht, dass sie intrinsisch bestimmt werden durch den Widerstreit zwischen konträren Eigenschaften bzw. Faktoren (Individualisierung und Kollektivierung; Gesteigerte Inklusion und Exklusion; Universalisierung egalitärer Prinzipien und Zunahme an Ungleichheit; Globalisierung und Lokalisierung; Zuwachs an Freiheit und an Kontrolle; Säkularisierung und Spiritualisierung; Differenzierung und Entdifferenzierung, etc.).

Die nach Sachgebieten, Erkenntnisinteressen und empirischen Feldern differenzierte Forschung am IfS bietet somit einen fokussierten Horizont, auf den – vermittelt über die individuelle Projektbetreuung und die strukturierte Arbeit innerhalb von Forschungsschwerpunkten der GRASS – sich die Promotionsprojekte der Stipendiaten (mehr oder weniger eng) beziehen können.

Forschung

Die Promotionsprojekte an der Graduate School of Sociology sind Forschungsschwerpunkten zugeordnet. Diese Schwerpunkte sind als inhaltliche Gravitationszentren der Arbeit an der GRASS an die Forschungshorizonte des IfS „Antinomien gesellschaftlicher Transformation“ angebunden und sorgen für einen engen Austausch unter den Promovierenden, mit den Betreuenden und damit für eine inhaltliche Verknüpfung zwischen dem IfS und der GRASS.

Schwerpunkte

  • Steuerung oder Eigendynamik: Antinomien sozialen Wandels
  • Ambivalente Inklusion in Märkten, Sozialstaatsregimen und Bildungssystemen
  • Identitäten zwischen Individualisierung und Kollektivität
  • Soziologische Selbstreferenz
  • Postklassische Vergemeinschaftung und Arbeitsverhältnisse
  • Widerstreitende Koordinationen durch Organisation und Milieu
  • Differenzierung und Entdifferenzierung