FB07: Teilnahme am CIAPSE-Kongress, Zürich, Schweiz

Geförderte: Tabea Christ
Fachbereich, Studienrichtung: FB 07, Promotion Sportwissenschaft

Dank der Förderung durch den Santander Mobilitätsfonds konnte ich aktiv am diesjährigen CIAPSE-Kongress (Congrès International sur l’activité physique et le sport chez l’enfant) an der Pädagogischen Hochschule Zürich teilnehmen. Unter dem Titel „Holistic approaches to childhood development“ brachte die Tagung Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Ländern und Fachrichtungen zusammen. Im Mittelpunkt dieser kleinen, aber interdisziplinären Konferenz standen die Zusammenhänge motorischer, sozial-emotionaler und kognitiver Kompetenzen sowie deren Wichtigkeit für das Kindeswohl.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich bei diesem Kongress mit einer Präsentation angenommen wurde, und somit die Gelegenheit bekam, dem Fachpublikum einen Teil meiner Promotionsarbeit vorzustellen. Mein Vortrag trug den Titel „Skateboarding for children with ADHD – effects on balance ability, cognitive capacity and symptom levels”. Diese Präsentation zeigte Ergebnisse unserer Interventionsstudie, in welcher wir die Effektivität eines unkonventionellen Bewegungsangebots für Kinder und Jugendliche mit ADHS als Alternative und Ergänzung zur herkömmlichen medikamentösen Therapie untersuchten. Das regelmäßige Skateboarden hatte positive Auswirkungen, vor allem auf die Selbstbestimmung, intrinsische Motivation zu sportlicher Betätigung und das Selbstkonzept der Kinder.

Auch wenn die einzelnen Beiträge der Konferenz sich inhaltlich teilweise sehr unterschieden, wurde doch immer wieder deutlich, wie wichtig die Punkte Selbstbestimmung und intrinsische Motivation in Bezug auf eine ganzheitliche, gesunde Kindesentwicklung sind. Aus diesem Grund waren die Einblicke in die Forschungsmethoden und -ergebnisse meiner internationalen Kolleg*innen sehr spannend und aufschlussreich für mich. Aus den Präsentationen und Diskussionen der Arbeitskreise Bewegungsbildung (physical literacy) und motorische Kompetenzen (motor competencies) konnte ich hilfreiche Erkenntnisse und Impulse für meine eigene Promotion mitnehmen.

Vor allem habe ich mich über den Austausch mit den Forschenden meiner eigenen Präsentationssitzung gefreut, die ähnlich wie ich, auch Interventionsstudien vorgestellt haben. Beim Gala Dinner am Donnerstagabend konnte ich mich ausgiebig mit der Forschungsgruppe aus Basel über ihre und meine Forschung austauschen, wobei wir feststellten, dass wir verwandte sportwissenschaftliche Methoden nutzen und uns mit ähnlichen Fragen, nämlich der Balancierfähigkeit und posturaler Kontrolle, auseinandersetzen. Auch im Get together, den Kaffeepausen und der Poster Session konnte ich mich mit verschiedenen Wissenschaftler*innen in unterschiedlichen Phasen ihrer Promotion oder Post-Doc Phase austauschen und vernetzen. So konnte ich auch an der einen oder anderen Stelle den internationalen Austausch anregen, da ich innerhalb unserer Arbeitsgruppe auch an der Koordination der Auslandssemesterpraktika für die Studierenden beteiligt bin.

Insgesamt war die aktive Kongressteilnahme ein großartiges Erlebnis und eine wunderbare Möglichkeit, die ersten Ergebnisse meiner Promotion vor einem Fachpublikum aus Pädagog*innen, Bewegungsdidaktiker*innen, Kinderärzt*innen und Biomechaniker*innen zu präsentieren und mit diesen in den Diskurs zu gehen. Die Diversität der Arbeits- und Forschungsschwerpunkte der Teilnehmenden stellte eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, die kindliche Entwicklung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Zu Beginn des kommenden Semesters werde ich meinen Konferenzbeitrag mit den Bachelor of Science-Studierenden des Seminars Motor Development of Human Movement teilen. Außerdem möchte ich den angehenden Wissenschaftler*innen die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation und internationaler Vernetzung anhand meiner Konferenzerfahrungen aufzeigen und ihnen diesbezüglich als Ansprechpartnerin für Fragen zur Verfügung stehen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst für die finanzielle Förderung durch den Santander Mobilitätsfonds bedanken, der mir die Konferenzteilnahme ermöglicht hat, und ich freue mich schon auf hoffentlich viele weitere Konferenzteilnahmen und internationale Vernetzungen.

Die Geförderte Tabea Christ während ihres Vortrages in Zürich
Die Geförderte Tabea Christ während ihres Vortrages in Zürich
© privat / Tabea Christ