„Studying Migration Policies“

Workshop über empirische Forschung und normative Analysen zur Migrationspolitik

Plakat
© Ggia, Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Mit Fragen der Migrationspolitik an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Politischer Theorie einerseits und empirischer Sozialforschung andererseits befasst sich eine internationale Konferenz, die der Philosoph Dr. Matthias Hoesch vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU und die Soziologin Dr. Lena Laube vom Forum Internationale Wissenschaft der Uni Bonn in Kooperation mit dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Uni Bielefeld organisieren. Die Tagung trägt den Titel „Studying Migration Policies at the Interface between Empirical Research and Normative Analysis” (Untersuchungen zur Migrationspolitik an der Schnittstelle zwischen empirischer Forschung und normativen Analysen) und findet vom 10. bis 12. September am ZiF statt.

Die Veranstalter führen hierzu aus: In den letzten Jahren sind Migration und ihre Regulation durch Staaten zunehmend in den Fokus von Philosophie und politischer Theorie einerseits und empirischen Sozialwissenschaften andererseits gerückt. Der Austausch zwischen diesen beiden Diskursfeldern ist bislang aber unzureichend geblieben, dabei gebe es gute Gründe, diesen Austausch zu intensivieren: Die empirische Forschung zur Migrationspolitik wird oftmals mit normativen Annahmen über die Rolle von Staaten sowie über ihre Konsequenzen für Migranten und Gesellschaften verbunden. Diese Annahmen explizit zu machen, könnte bereits dazu beitragen, Polarisierungen zu vermeiden, die den produktiven Austausch zwischen den verschiedenen Forschungsansätzen erschweren. Darüber hinaus müssen solche normativen Annahmen mithilfe ethischer Theorien spezifiziert und gerechtfertigt werden, wenn eine politische Relevanz der empirischen Forschung aufgezeigt werden soll.

Moralische Bewertung konkreter Migrationspolitik

Die philosophische Debatte wiederum verläuft weitgehend ohne Kenntnisnahme der gegenwärtigen Debatten der thematisch entsprechenden empirischen Forschung, wie die Veranstalter mitteilen. Auf diese Weise verbleibt der philosophische Diskurs überwiegend auf der Ebene genereller Fragen über die Zulässigkeit von Einreisebeschränkungen unter idealen Bedingungen und übergeht die sich aufdrängenden konkreten Fragen über die moralische Bewertung konkreter Migrationspolitiken, die unter komplexen Bedingungen umgesetzt werden. Die internationale Konferenz soll daher mögliche Schnittpunkte der beiden Disziplinen, die sich mit Migration und Migrationspolitik auseinandersetzen, aufzeigen und reflektieren. (exc/maz)

Internationaler Workshop Studying Migration Policies at the Interface between Empirical Research and Normative Analysis

10.-12.09.2018
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Methoden 1
33615 Bielefeld

Anmeldung bis 17.08.2018
Trixi Valentin | trixi.valentin@uni-bielefeld.de