„Sakralität an europäischen Höfen“
Tagung zu königlichen und kaiserlichen Symbolen in der Kunst der Frühneuzeit
Mit dem Konzept der Sakralität des Königs und Kaisers als Legitimationsressource und Repräsentationsstrategie in künstlerischen Medien befasst sich eine internationale Tagung am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Europäische Wissenschaftler untersuchen vom 4. bis 6. Mai, wie und in welchen Kontexten das Konzept der Sakralität in der Zeit zwischen dem Westfälischen Frieden 1648 und dem Tod Kaiser Karls VI. im Jahr 1740 bedeutsam wird, wie die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Eva-Bettina Krems erläutert. Im Mittelpunkt der Tagung stehen der kaiserliche und die königlichen sowie solche Höfe Europas, die sich damals im Streben nach einer Königskrone an royalen Repräsentationsstandards orientiert haben.
Die Tagung trägt den Titel „Sakralität an europäischen Höfen. Bau – Bild – Ritual – Musik (1648-1740)“. Prof. Krems und Dr. Jens Niebaum vom Exzellenzcluster veranstalten sie gemeinsam mit dem Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Erwartet werden Forscherinnen und Forscher aus Frankreich, Tschechien, Österreich, Dänemark, Polen und Deutschland. Die Wissenschaftler tagen vom 4. bis 5. Mai im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Domplatz 10. Am 6. Mai finden die Vorträge im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters in Raum JO 101, Johannisstraße 4, statt.
Ein Fokus der Konferenz liegt nach den Worten der Wissenschaftlerin auf traditionellen ebenso wie neuen Symbolvorräten und Symbolisierungsprozessen, die im Konzept der Sakralität zum Tragen kommen. „Auch geht es um den Beitrag, den die Symbole, oder auch der Verzicht auf sie, im Hinblick auf die Konstitution und Stabilisierung der Institution ‚Kaiser- beziehungsweise Königtum‘ konkret leisten.“ Davon nicht zu trennen ist die Frage, so Prof. Krems, auf welche medialen Bezugssysteme, gattungsbezogenen Kontexte und repräsentativen Modelle jeweils zurückgegriffen wird und inwiefern diese dabei auch eine Neusemantisierung erfahren. Schließlich wollen die Wissenschaftler das Verhältnis der Sakralität zu anderen dem Kaiser oder König zugeschriebenen Attributen seiner Macht sowie die Rolle konfessioneller und politischer Verbindungen oder Gräben in den Blick nehmen.
Professorin Krems leitet am Exzellenzcluster das Projekt B2-23 „Mediale Figurationen im Spannungsfeld von Religion und Politik: Sakralbau und öffentliches Monument um 1700 in Mittel- und Nordeuropa“. Dr. Niebaum ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt B2-23. (dak/vvm)