Dritter „Tag der Graduiertenschule“

Nachwuchswissenschaftler präsentieren interdisziplinäre Forschung am Exzellenzcluster

Poster

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Einen Einblick in ihre Forschungen geben Doktorandinnen und Doktoranden des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ am dritten „Tag der Graduiertenschule“. Die Themen der theologischen, historischen und islamwissenschaftlichen Vorträge reichen von der Antike bis in die Gegenwart, von Deutschland über die Levante bis nach Ostasien. Sie wollen damit interdisziplinäre Diskussionen über fünf Begriffe anstoßen, die in vielen Promotionsprojekten der Graduiertenschule eine bedeutende Rolle spielen und Gegenstand wissenschaftlicher Kontroverse sind: Legitimation, Intertextualität, Materialität des Diskurses, Säkularisierung und semantischer Wandel. Der „Tag der Graduiertenschule“ findet am 30. Juni im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Johannisstraße 4, in Raum JO101 statt.

Die evangelische Theologin Reettakaisa Sofia Salo wird in ihrem Vortrag über ihr Dissertationsprojekt die Legitimation des judäischen Königtums am Beispiel der Psalmen 2 und 45 darlegen. Der evangelische Theologe Lars Maskow befasst sich in seiner Promotionsarbeit mit der Rezeption des Pentateuchs in den Chronikbüchern und die Sinologin Elke Spiessens stellt die Diskurs-Tradition der muslimischen Hui-Chinesen und der Uiguren vor. Der Islamwissenschaftler Stephan Tölke spricht beim „Tag der Graduiertenschule“ über den Herrscherratgeber des arabischen Dichters Ibn Nubāta. Im Zentrum des Vortrags von dem Historiker Benedikt Brunner steht die Volkskirche als Ordnungssystem im deutschen Protestantismus des 20. Jahrhunderts.

Der Sprecher des Exzellenzclusters, Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack, wird den dritten „Tag der Graduiertenschule“ eröffnen. Das Programm ist in fünf Sektionen unterteilt, die den genannten Forschungsbegriffen gewidmet sind. Die Moderation übernehmen die vier Mentoren der Graduiertenschule, der evangelische Theologe Prof. (apl.) Dr. Rüdiger Schmitt, Religionssoziologin Prof. (apl.) Dr. Christel, Historikerin Dr. Felicity Jensz und Historiker PD Dr. Klaus Große Kracht. Ein Fazit der Tagung ziehen die Vertreter der Graduiertenschule Vít Kortus und die Denise Motzigkeit. Die ersten beiden „Tage der Graduiertenschule“ fanden 2010 und 2011 am Forschungsverbund in Münster statt. (ska/vvm)

Programm

Dienstag, 30. Juni

09:15-09:30 Begrüßung durch den Sprecher des Exzellenzclusters Detlef Pollack
Legitimation
Moderation: Rüdiger Schmitt
09:30-10:45 Gottes Sohn und göttlicher König. Zur Legitimation des Königtums in Juda und in seiner Umwelt am Beispiel der Psalmen 2 und 45 Reettakaisa Sofia Salo, Evangelische Theologie/ Altes Testament
Intertextualität
Moderation: Rüdiger Schmitt
11:00-12:15 Tora in der Chronik. Rezeption des Pentateuchs in der Chronik Lars Maskow, Evangelische Theologie/ Altes Testament
Materialität des Diskurses
Moderation: Felicity Jensz
12:20-13:35 Written Islamic Discourse in Contemporary China Elke Spiessens, Islamwissenschaft
Säkularisierung: Grenzen eines Begriffs
Moderation: Christel Gärtner
14:35-15:50 Säkulare, weltliche oder pragmatische Herrschaftserfassung im mamlukenzeitlichen Politikdiskurs? Der Herrscherratgeber des Ibn Nubāta Stephan Tölke, Islamwissenschaft
Semantischer Wandel
Moderation: Klaus Große Kracht
15:55-17:10 Die Volkskirche als Ordnungssystem im deutschen Protestantismus des 20. Jahrhunderts, oder: Vom Versuch, religiös-kirchlichen Wandel auf den Begriff zu bringen Benedikt Brunner, Geschichte
17:10-17:25 Fazit durch die Vertreter der Graduiertenschule Vít Kortus und Denise Motzigkeit