Am Institut für Physikalische Chemie sind zur Zeit neun Hochschullehrer tätig, ein
Hochschullehrer aus dem Forschungszentrum Jülich ist dem Institut assoziiert. Ein thematischer
Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der kondensierten Materie. Von besonderem Interesse sind hier die
Struktur und Dynamik von Stoffen mit speziellen Eigenschaften und Anwendungspotentialen wie z.B.
Gläser, feste Ionenleiter und
Metall-Wasserstoff-Systeme. Gemeinsame Aktivitäten mehrerer Arbeitskreise, die im SFB 458 gebündelt werden, gelten dem Verständnis der
mikroskopischen Eigenschaften von Ionenleitern. Sie werden experimentell mit komplementären
Verfahren wie Leitfähigkeitsspektroskopie, NMR, Neutronenstreuung und Kraftmikroskopie untersucht.
Damit einher gehen Methoden- und Modellentwicklungen
im experimentellen bzw. theoretischen Bereich. Für die Oberflächenuntersuchungen von
Festkörpern und dünnen Filmen werden eine Reihe spezifischer Techniken (SIMS, XPS, AES)
eingesetzt. In der Theoretischen Physikalischen Chemie werden insbesondere Molekulardynamik- und
Monte-Carlo Simulationen verwendet, um die Dynamik komplexer Systeme auf mikroskopischer Ebene zu
verstehen. Weitere Aktivitäten im Institut betreffen den "soft matter"-Bereich. In der Biophysikalischen
Chemie werden die Eigenschaften von Biopolymeren bzgl. Thermostabilität, Kältedenaturierung und
bei Anwendung hoher Drücke untersucht. Besonderes Interesse besteht auch an Lipidsystemen und
DNA-Metallkomplexen. In der Technischen Physikalischen Chemie liegt das Forschungsinteresse auf
synthetischen Polymeren, Tensiden und Lipiden. Es werden gezielt Strukturen wie polymere Hohlkapseln und
Polyelektrolyt-Multischichten erzeugt und mit verschiedenen Techniken untersucht. Der Forschungsschwerpunkt
im Bereich der Chemischen Mikrosensorik liegt bei elektrochemischen Effekten von Mikrostrukturen auf der
Basis von Halbleiter- und Dünnschichttechnologien. Fragen der Schnittstellen zwischen solchen
Mikrostrukturen und biologischen Systemen bzw. medizinischer Diagnostik stehen ebenfalls im Zentrum der
Arbeiten. Kooperationen bestehen darüber hinaus mit einer ganzen Reihe von Institutionen, teilweise auch
aus dem industriellen Bereich.