Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Physikalische Chemie

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2003 - 2004

 

 
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Institut für Physikalische Chemie

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Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Andreas Heuer

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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PD Dr. H. Koller
Poröse Materialien

 
Ionenbewegung in Zeolithen

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 458 wurde die Bewegung von Kationen und Anionen in Zeolithen mit Hilfe der Festkörper-NMR untersucht. Zeolithe sind mikroporöse Alumosilicate mit eingelagerten Kationen, die vor allem in der heterogenen Katalyse eingesetzt werden. Dieses Projekt konzentrierte sich auf Zeolithe mit Cancrinith- und Sodalith-Struktur. Mit Hilfe der NMR-Messungen konnten lokale Bewegungsprozesse analysiert werden. In Zusammenarbeit mit anderen Gruppen im SFB wurden auch Messungen der Ionenleitfähigkeit durchgeführt und mit Hilfe der quasielastischen Neutronenstreuung die Anionenrotation genauer analysiert. Durch Salzeinlagerungen sollte die Kationendiffusion erhöht werden, denn theoretische Kraftfeld rechnungen deuten darauf hin, dass Anionen die Wechselwirkung der Kationen mit der Zeolithmatrix reduzieren und dadurch die Aktivierungsbarriere für einen Kationen sprungprozess erniedrigen. Der Vergleich der verschiedenen Experimente weist in den untersuchten Systemen auf keine dynamische Kopplung zwischen Kationen und Anionen hin, was ein Teil der Fragestellung dieses Projekts war.

Silicatgele und Hybridgele, Speicher für pharmazeutische Wirkstoffe und chemische Sensoren

Der Aufbau einer amorphen Gel-Matrix aus zwei verschiedenen Monomer-Bausteinen birgt ein großes Potential zum Design funktioneller Wirtsstrukturen. In Gegenwart von porenfüllenden Molekülen, wie zum Beispiel pharmazeutischen Wirkstoffen, bestehen vielseitige Möglichkeiten zur Präparation von funktionellen Gast-Wirt-Systemen. So lässt sich zum Beispiel die Freigabe eines Wirkstoffs ("controlled release") durch die Porosität und chemische Beschaffenheit der amorphen Wirtsmatrix maßschneidern. Hierbei spielen nano- und mesoskopische Ordnungsprozesse eine Rolle, die durch geeignete chemische Faktoren ("molekulare Erkennung") beeinflusst werden können. Die Kinetik der Wirkstofffreigabe hängt aber auch von der Porosität und Korngröße ab und wird durch Extraktionsexperimente nach den in der Pharmaforschung gängigen Standards untersucht um die Retardierungseigenschaften zu charakterisieren. Die Porosität der Gele wird mit Hilfe von Sorptionsexperimenten untersucht.

Positronen-Annihilation und N2 Sorption.

Das Positron besitzt im Kontakt mit Materie als Antiteilchen des Elektrons nur eine begrenzte Lebenszeit bevor durch Annihilation unter Aussendung von g-Strahlung zerfällt. Die Zerfallszeit ist u.a. eine Funktion der Elektronendichte und damit Porosität des untersuchten Materials. Die Positronen-Annihilation ist in der Lage, Hohlräume aufzuspüren, die durch N2 Sorption unentdeckt bleiben. Diese Eigenschaft beruht auf der Eigenschaft der Positronen, in Materie zunächst unbeschadet einzudringen (10-1000 mm) bevor die kinetische Energie soweit reduziert ist, dass durch Clusterbildung mit Elektronen der Zerfall eintreten kann. Zurzeit werden Kieselgele von uns hergestellt, welche ein mit organischen Seitenketten belegtes Porensystem besitzen. Diese Seitenketten beeinflussen durch ihre Wechselwirkung mit Gastmolekülen (z.B. pharmazeutische Wirkstoffe, s.u.) und durch ihre Beweglichkeit den Diffusionsprozess und die Sorptionseigenschaften (z.B. auch für N2) des Materials. Diese Untersuchungen mit Postronen-Annihilation werden momentan in Zusammenarbeit mit einem Labor in Australien durchgeführt. Es wird angestrebt, diese Methode in Zukunft auch hier vor Ort aufzubauen.

Beteiligte Wissenschaftler:

PD Dr. Hubert Koller, Dr. Ansgar Bögershausen, Dipl-Chem. Edgar Jordan, M.Sc. Huong Tong, M.Sc. Geo Paul

Veröffentlichungen:

Studying Ionic Motion in Tetrahydroxoborate Sodalite by Second Moment Analysis Using 23Na{11B} Rotational Echo Double Resonance Data, H. Koller, M. Kalwei, J. Phys. Chem. B108 (2004), 58-63.

ITQ-12: A New microporous silica polymorph and its potential for light hydrocarbon separation, P.A. Barrett, T. Boix, M. Puche, D.H. Olson, E. Jordan, H. Koller, M.A. Camblor, Chem. Commun., (2003), 2114-2115.

New Developments of NMR Spectroscopy Applied to Zeolite Catalysts, H. Koller, Stud. Surf. Sci. Catal. 149 (2004), 105-122.

Cation Dynamics in Zeolites Studied by MAS NMR, E. Jordan, H. Koller, 14th Int. Zeolite Conference, Cape Town, 25.-30.04.2004.

An Improved 1H NMR Spectra Interpretation of B and Al Zeolites With Dipolar Methods, H. Koller, 14th Int. Zeolite Conference, Cape Town, 25.-30.04.2004.

Hydrothermal synthesis, crystal structure and thermal behaviour of a zincophosphate, (H4TETA)1.5[Zn6B6P12O48].1.5H2O (TETA = triethylenetetraamine), with a chiral tetrahedral framework of CZP topology, M. Wiebcke, A. Bögershausen, H. Koller, Micropor. Mesopor. Mater. 78 (2005), 97-102.

Variable Anchoring of Boron in Zeolite Beta, H. Koller, Ch. Fild, R.F. Lobo, Micropor. Mesopor. Mater. 79 (2005), 215-224.

 

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