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Aufruf: Für eine klima- und naturverträgliche, sozial gerechte Lebens- und Wirtschaftsweise: Energie- und Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren

„Bereit zum Wandel“, ein Zusammenschluss von Vertreter*innen aus Wissenschaft und Verwaltung, hat einen Aufruf mit dem Titel „Für eine klima- und naturverträgliche, sozial gerechte Lebens- und Wirtschaftsweise: Energie- und Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren“ gestartet, der auf der Website https://www.bereit-zum-wandel.de/ unterstützt werden kann. Am 31. August übergaben Prof. Dr. Stefan Heiland, TU Berlin, und Danny Püschel, Naturschutzbund Deutschland, NABU, den Aufruf an Sylvia Kotting-Uhl MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Deutschen Bundestag.

Die Initiator*innen beschreiben den Aufruf unter anderem wie folgt:
Ein gutes Leben und eine sichere Zukunft sind grundlegende Rechte aller Menschen. Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise hat das für viele Menschen, insbesondere in den reichen Ländern des globalen Nordens, bislang ermöglicht. Ihr immenser Ressourcen- und Energiebedarf ging und geht jedoch zu Lasten anderer Menschen, v. a. in Asien, Afrika und Lateinamerika, führt zu Umweltzerstörung, Arten-sterben und Klimawandel und gefährdet damit unsere Lebensgrundlagen.
Veränderter Umgang mit Energie und Ressourcen – gleich Verzicht?
Daher müssen wir unseren Material- und Energiekonsum drastisch verringern. Nur so können wir un-serer globalen Verantwortung für eine menschenwürdige Zukunft gerecht werden. Damit verbundene Veränderungen werden oft mit Verzicht gleichgesetzt, einem Tabubegriff unserer Gesellschaft. Aber: Aufgrund unserer Lebensweise verzichten wir bereits heute auf Vieles, etwa
• auf ein Klima, in dem sintflutartige Regenfälle, zerstörerische Stürme, Dürre- und Hitzeperioden, Überschwemmungen und Erdrutsche die Ausnahme sind, nicht die Regel
• auf soziale Gerechtigkeit auf lokaler, nationaler und globaler Ebene
• auf saubere Luft, Artenvielfalt und Naturerleben
• auf Sicherheit der Nahrungs- und Wasserversorgung vieler Menschen
• auf öffentliche Räume in unseren Städten, die lärmfrei, vielfältig nutzbar und verkehrssicher sind
• und durch all das auf ein gutes Leben und eine sichere Zukunft vieler Menschen.

Der Aufruf fordert von allen gesellschaftlich relevanten Entscheidungsträger*innen, insbesondere von Bundes und Landesregierungen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und wirksame Maßnahmen gegen die Bedrohung der Lebensgrundlagen zu ergreifen. Insbesondere werden Ehrlichkeit in der Kommunikation und der Vereinbarkeit verschiedener Ziele, geeignete Rahmenbedingungen für eine klima- und nachturverträgliche Lebensweise, Nutzung aller Potenziale zur Verringerung des Energieverbrauchs und eine Vorbildfunktion staatlicher Stellen und öffentlicher Einrichtungen gefordert.

Initiator*innen / Verfasser*innen
Dr. Lars Berger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesamt für Naturschutz, Abteilung für Grundsatzangele-genheiten, integrativer Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Bonn; Anja Bierwirth, Wissenschaftlerin im Bereich Klimaschutz, Köln; Dr. Lars-Arvid Brischke, ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH, Büro Berlin; Dr. Bernd Demuth, TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung; Dr. Den-nis Eversberg, Nachwuchsgruppenleiter, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie; Dr. Corinna Fischer, Frankfurt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Öko-Institut, Dipl.-Ing. Jörg Göpfert, Studienleiter Umwelt und Soziales, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V., Lutherstadt Wittenberg; Dr. Gregor Hagedorn, Initia-tor Scientists for Future, Berlin; Prof. Dr. Dieter Haselbach, Zentrum für Kulturforschung, Berlin; Prof. Dr. Stefan Heiland, TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung; Leon Leuser, adelphi, Berlin; Danny Püschel, NABU, Berlin; Dr. Corinna Vosse, Akademie für Suffizienz, Reckenthin.