“Performing ‚Green Europe‘? A Narrative Analysis of European Fisheries Policy”

Die Fischereipolitik der EU verfehlt seit langem das Ziel eines nachhaltigen Managements europäischer und globaler Fischbestände. 2013/2014 jedoch wurde eine Reform der Common Fisheries Policy (CFP) angenommen, die u.a. mit der Einführung eines höchstmöglichen Dauerertags und dem Verbot kontroverser Fischerei-Praktiken einen Wendepunkt zu versprechen schien.

Während eine Beurteilung der tatsächlichen Effekte dieser Reform noch aussteht, können ihre Ursprünge bereits in den Blick genommen werden: Stephan Engelkamp und ZIN-Sprecherin Doris Fuchs führten eine Diskursanalyse durch, um die Faktoren zu identifizieren, die zur Formulierung der CFP-Reform führten. Die Ergebnisse dieser Analyse präsentieren die Autor*innen im jetzt veröffentlichtenSustainable Governance Discussion Paper 01/2016 „Performing ‚Green Europe‘? A Narrative Analysis of European Fisheries Policy“. Sie zeigen dort, dass Veränderungen institutioneller Strukturen, spezifische Konstellationen nicht-staatlicher Akteure und bestimmte diskursive Strategien der Reform den Boden bereiteten. Insbesondere zwei Faktoren werden von den Autor*innen betont: die gestärkte Rolle des Europäischen Parlaments sowie die Gewährung von Zugang für NGOs aus dem Umweltbereich, die – im Gegensatz zu Akteuren aus dem Fischerei-Sektor- eine vereinte Koalition bildeten und ihre Zugangschancen nutzten, um äußerst effektive diskursive Strategien anzuwenden.

Wenngleich dieses Paper noch keine Aussagen zu den tatsächlichen Konsequenzen der CFP-Reform machen kann, trägt es dazu bei, die politische Relevanz dieser Reform für nachhaltige environmental governance festzustellen.

[Quelle: Engelkamp Stephan, Fuchs Doris. 2016. ‘Performing ‚Green Europe‘? A Narrative Analysis of European Fisheries Policy.’Contributed to the Sustainable Governance Discussion Paper 01/2016, Münster.]