DIMDI meldet: Bei MRSA ist Prävention und Kontrolle erfolgreich

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Vorsorge und Kontrolle können bakterielle Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) im Krankenhaus effektiv verhindern. So lautet das Ergebnis des jetzt vom DIMDI veröffentlichten HTA-Berichts (Health Technology Assessment): Korczak D; Schöffmann C: „Medizinische Wirksamkeit und Kosten-Effektivität von Präventions- und Kontrollmaßnahmen gegen Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Infektionen im Krankenhaus.“ (PDF-Summary | PDF-Volltext, 4MB)

Er untersucht Wirksamkeit und Kosteneffektivität unterschiedlicher Maßnahmen. Auf Basis der vorliegenden Studien lassen sich einzelne Maßnahmen nicht abschließend beurteilen. Auch die Informationen zur Kosteneffektivität decken derzeit nur Teilaspekte ab. Die Autoren halten weitere Studien für dringend erforderlich.

In ihrem Bericht betrachten die Autoren verschiedene Präventions- und Kontrollmaßnahmen: Die oft unzureichende Qualität der Studien erschwert es, die Effektivität einzelner Methoden zu beurteilen. Die meisten Studien prüfen Maßnahmenbündel, analysieren diese jedoch nicht differenziert. Deshalb lässt sich die Wirkung keiner einzelnen Methode zuschreiben. Viele Arbeiten berücksichtigen zudem nur unzureichend sogenannte Confounder (Störgrößen wie Alter, soziale Schicht, Personaldichte etc., die das Risiko für eine Infektion beeinflussen).

Das DIMDI stellt im Internet hochwertige Informationen für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Es entwickelt und betreibt datenbankgestützte Informationssysteme für Arzneimittel- und Medizinprodukte und verantwortet ein Programm zur Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien (Health Technology Assessment, HTA).

Foto: CMUH

Unsere „Tag Cloud“ funktioniert nun endlich wieder

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Bewegen Sie Ihre Maus über die Tag Cloud!

Laut Wikipedia sind „Tag Clouds oder Schlagwortwolken ist eine Methode zur Informationsvisualisierung, bei der eine Liste aus Schlagworten alphabetisch sortiert flächig angezeigt wird, wobei einzelne unterschiedlich gewichtete Wörter größer oder auf andere Weise hervorgehoben dargestellt werden. Wortwolken werden zunehmend beim gemeinschaftlichen Indexieren und in Weblogs eingesetzt. Bekannte Anwendungen sind die Darstellung populärer Stichwörter bei Flickr, Technorati und Del.icio.us.“

Sie finden die Tag Cloud der Nachrichten der Zweigbibliothek Medizin auch oben unter Aktuelles/Tag Cloud. Flash muß eingeschaltet sein.

Literatur und Dienstleistungen für das Krankenpflegepersonal

Seit ihrer Gründung stellt die Zweigbibliothek Medizin auch Bücher und Datenbanken mit Literatur für die Krankenpflege zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit der Pflegedirektion wurde z.B. die Datenbank CareLit mit deutscher, pflegewissenschaftlicher Literatur eingekauft. In den kommenden drei Monaten will die Bibliothek untersuchen, wie diese Medien vom Krankenpflegepersonal des UKM genutzt werden, welche Informationsbedürfnisse diese spezielle Nutzergruppe hat und welche Dienstleistungen ihnen darüber hinaus von Nutzen sein könnten.

Das Projekt wird sich in die Abschnitte gliedern: Analyse der Kundengruppe und ihres Literaturbedarfs, Entwicklung und Marketing von Dienstleistungen. Im Anschluss soll das Projekt ausführlich evaluiert werden.

Dieses einmalige Projekt wird von Frau Nicole Offhaus (Foto) durchgeführt, die zurzeit das Fach Bibliothekswesen an der Fachhochschule Köln studiert und vom 1. März 2010 bis 18. Juli 2010 an der Universitätsbibliothek tätig ist. Im Rahmen ihres Praxissemesters wird sie an der Zweigbibliothek Medizin dieses Projekt bearbeiten. Als ehemalige Krankenschwester interessiert sie diese Fragestellung und freut sich schon auf diese Untersuchung.

Cochrane Library Version Februar 2010

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Zur Zeit ist das Februar-Issue 2010 aktuell, das über die 63 neuen oder aktualisierten Reviews hinaus auch noch 608.000 Abstracts zu klinischen Studien (CENTRAL) enthält – ein Plus von 8.000 Records aus MEDLINE, EMBASE, Spezialregistern und manuellen “Handsuchen” (Release Notes). In der aktuellen Ausgabe sind ebenfalls die ersten Cochrane Reviews of Diagnostic Test Accuracy* enthalten.

Der Cochrane Journal Club ist eine kostenlose, monatlich erscheinende Plattform, die einen kürzlich erschienenen Cochrane-Review zur Diskussion stellt – zusammen mit den entsprechenden Hintergrundinformationen, einer Podcast-Erklärung der wichtigsten Punkte und herunterladbaren PowerPoint-Dateien. Man kann sogar dem jeweiligen Review-Autor Fragen stellen.

Bitte beachten Sie, dass ab diesem Jahr die zentrale Cochrane-Datenbank der Systematischen Übersichtsartikel (Cochrane Database of Systematic Reviews) nicht mehr vierteljährlich aktualisiert wird, sondern monatlich! (Information about 2010 publication frequency)

Die Cochrane Library ist nun zugänglich ist unter der Adresse:

www.thecochranelibrary.com

Dank eines deutschlandweiten Konsortiums und mit Unterstützung der DFG hat sich der Preis der Cochrane Library soweit ermässigt, dass ein Bezug direkt vom Hersteller, der Wiley-Blackwell-Gruppe, wirtschaftlich sinnvoll wurde. Bisher wurde die Cochrane Library über den Aggregator OVID bezogen und mit wenigen hundert Zugriffen im Jahr nicht besonders gut genutzt. Wir hoffen, dass sich dies nun ändert, da die Cochrane Library durch den Anbieterwechsel deutlich attraktiver wird:

  • In PubMed genügt nun ein Click auf den Fulltext-Button (lrechts oben), um zum Volltext des Reviews zu gelangen.
  • Die Verlinkung mit Nachweisdatenbanken wie Google Scholar, Scopus oder CrossRef-Mitgliedern funktioniert nun generell.
  • Die Aktualisierungen werden sehr viel schneller eingespielt als beim alten Anbieter OVID.
  • Die Such- und Browse-Möglichkeiten sind vielfältiger.


* Bisher fokussierten sich systematische Übersichtarbeiten der Cochrane Collaboration (Cochrane Reviews) auf therapeutische Interventionen aus den verschiedensten Bereichen der Medizin. Mittlerweile stehen in der Cochrane Library über 3700 vollständige Reviews und knapp 2000 Protokolle für systematische Übersichtsarbeiten zu Fragestellungen aus dem Bereich Therapie zur Verfügung. Systematische Übersichtsarbeiten zu diagnostischen Fragestellungen waren bisher nicht in der Cochrane Library vertreten. Dieser enorm wichtige, sehr umfassende und methodisch anspruchsvolle Bereich ist nun von der Cochrane Collaboration in ihre Arbeit integriert worden. Seit dem 01.11.2007 ist es möglich, auch Titel für systematische Übersichtsarbeiten zur Genauigkeit diagnostischer Tests bei den einzelnen Review Gruppen der Cochrane Collaboration zu registrieren. In der aktuellen Version der Cochrane Library (3/2009) findet sich das erste abgeschlossene diagnostische Review zur „Galactomannanmessung zur Diagnose einer invasiven Aspergillose bei immunkomprimierten Patienten“ sowie sieben weitere Protokolle. Hierunter finden sich so wichtige Fragestellungen wie „Pränatales Screening auf Down-Syndrom“, „Diagnose angeborener Herzfehler bei Neugeborenen mit Down-Syndrom“ oder „Kernspin und Computertomographie zur Erfassung von akuten ischämischen oder hämorrhaghischen Veränderungen bei Patienten mit Schlaganfallssymptomatik“. Mit weiteren Protokollen und auch vollständigen Reviews ist noch in diesem Jahr zu rechnen. [aus dem Cochrane-Rundbrief Nr.16]

Datenbank der Woche: Neuroscience Information Network

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Neuroscience Information Network (NIF) ist eine ständig wachsende Ressourcen-Sammlung aus dem Bereich Neurowissenschaften. Eine Suchanfrage deckt gleichzeitig verschiedenste integrierte Einzeldatenbanken und Webressourcen ab (Software-Tools, Bilder, Definitionen, Gensequenzen etc.), zu denen in den Ergebnis-Sets weiterverlinkt wird. Außerdem werden Artikel aus PubMed und Google Scholar angezeigt (Volltextzugang je nach vorhandener Lizenz). Die Erschließung erfolgt mittels eines eigenen kontrollierten Vokabulars NeuroLex. Die Benutzung ist kostenfrei. [nach dbis]

iPhone-Applikation der Woche: Diagnose the Disease game

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„Diagnose the Disease game“ (iTunes) ist eine Spaßanwendung vom bekannten Anbieter Epocrates, die es erlaubt, sein Wissen über Krankheiten anhand von über 100 Abbildungen zu testen. Kostenlos.

Race against the clock to diagnose the disease and test your knowledge! Developed by Epocrates, the leader in mobile clinical software, this game challenges you to identify diseases as the images are revealed. Physicians, nurses, medical students or others interested in medicine will find this game interactive, educational and fun. You are scored based on speed and accuracy. Compete against top clinicians across the country by submitting your score at the end of each game.

Weitere Top Ten iPhone medical apps finden Sie bei Mobilehealthnews.

PubMed: Umfangreiche Suchergebnisse per E-Mail versenden

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Foto: photocase

Das NLM Technical Bulletin beschreibt in seiner Ausgabe Jan-Feb 2010 über Easy E-mailing of Large Search Results Restored in PubMed:

Dieses Feature erlaubt die Zusendung von umfangreichen Suchergebnissen in mehreren, kleinen E-Mails. Sie wollen z.B. die Ergebnisse einer Suche mit 246 Datensätzen einem Kollegen schicken. Da die maximale Anzahl von Datensätzen, die per Email verschickt werden können, 200 beträgt, müssen zwei Emails auf den Weg gebracht werden. Schicken Sie die erste E-Mail mit Maximalzahl von 200 und stellen Sie bei der zweiten E-Mail die Zahl 201 als Startzahl in der Zitat-Box des „Send to“-Feldes ein.

Zusätzliche Hinweise im Textfeld helfen dem Empfänger die E-Mails richtig zuzuordnen. Ihre PubMed Suchresultate werden von einem Mailserver des NCBI mit der Absebnderadresse „nobody@ncbi.nlm.nih.gov“ mit dem Subject „PubMed Search Results“ verschickt.

iPhone-Applikation der Woche: UMMS Medical Directory

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„Medical Encyclopedia“ (bei iTunes) ist eine Lexikon des Medical Center der University of Maryland.

Es enthält 50.000 Seiten medizinischer Informationen in Englisch und Spanisch. Diese Seiten werden regelmäßig aktualisiert und sind nach Symptomen, Verletzungen, Krankheiten, Chirurgie und weiteren Kategorien organisiert. Als zusätzliches Feature hat der Anwender die Möglichkeit, Fragen direkt an die UMMS-Ärzte zu stellen. Kostenlos.

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Weitere Nationallizenzen für Medizinzeitschriften

Auch im vergangenen Jahr 2009 wurden von der DFG weitere Mittel zum Ankauf ergänzender nationaler Lizenzen zur Verfügung gestellt. U.a. über die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin als Verhandlungsführer für elektronische Inhalte in den Fachbereichen Medizin, Gesundheitswesen, Ernährung, Umwelt und Agrarwissenschaften, konnten dadurch folgende Nationallizenzen bereit gestellt werden:

  • Informa Healthcare Digital Archive: Archiv von 153 medizinischen und pharmazeutischen Zeitschriftentiteln von Jahrgang 1 bis 2008
  • The American Physiological Society APS Journal Legacy Content: Archiv von 12 Zeitschriftentiteln von Jahrgang 1 bis 1997 (bereits in Münster vorhanden)
  • Journal of Clinical Oncology / ASCO: Archiv der Jahrgaenge 1.1983 – 16.1998 (bereits in Münster vorhanden)
  • Liebert On Line Archive: Mary Ann Liebert Archiv mit 59 Zeitschriftentiteln bis Jahrgang 2005
  • The Scientific World Journal: lizenziert im Rahmen des internationalen Netzwerkes “Knowledge Exchange” für die Nutzung in den Jahren 2009-2011, umfasst das Archiv ab Jahrgang 1 bis zum aktuellen Heft

Liste der kompletten DFG-Nationallizenzen.

Diese Titel werden nach und nach in PubMed mit dem orangen Volltext-Button der Bibliothek versehen werden.

Um die Versorgung mit elektronischer Fachinformation an deutschen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Bibliotheken nachhaltig zu verbessern, finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2004 den Erwerb von Nationallizenzen. Damit wird ein dauerhafter Zugriff auf elektronische Inhalte von Zeitschriften, Datenbanken und e-books gewährleistet.
Deutsche Institutionen sowie interessierte Privatpersonen mit ständigem Wohnsitz in Deutschland können sich kostenfrei für die Nutzung der Nationallizenzen registrieren lassen, wobei eine kommerzielle Nutzung strikt ausgeschlossen ist. Eine Anmeldung für aktuelle wie auch inzwischen ältere Angebote ist jederzeit möglich.

Testen Sie Ihr Wissen zu Internet, Mobile Media und Web 2.0!

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Testen Sie Ihr Wissen und erhalten Sie Erläuterungen und interessante Hinweise auf weiterführende Materialien, Projekte und Lernangebote rund um die Themen Internet, Web 2.0 und Mobile Media. Jeder Quiz-Durchlauf hat 12 Fragen, die nach einem Zufallsprinzip aus einem größeren Fragenkatalog gezogen werden. Zur Auswahl stehen vier Antwortoptionen, von denen immer nur eine richtig ist.

Hier geht’s zum Quiz

Wer weniger als 50% richtig beantwortet, muß anschliessend an einer unserer Schulungen teilnehmen. 🙂

In jedem Krankenzimmer ein iPad …

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Foto: FAZ

Unter dem Titel Apples iPad: Die Medizin im digitalen Fieber berichtet Joachim Müller-Jung in der FAZ vom 4. Feb. über eine möglicherweise anstehende Revolution in der Medizin durch die Verknüpfung von elektronischen Patientenakten mit mobilen Informationsknechten wie iPhone oder iPad:

„Stellen Sie sich vor, in jedem Krankenzimmer hängt so ein Gerät. Ein Arzt kommt herein, mit einem iPhone ausgerüstet, ein Signal zum iPad, ein schneller biometrischer Fingerscan, und schon ist der Doktor im System. Er hat sofort alle Daten verfügbar, die er für die Visite braucht. Verlässt der Arzt den Raum, so nach ein paar Metern, trennt sich die Verbindung automatisch, und die Patientenakte ist wieder sicher verstaut.“ So klingt es, wenn sich Gesundheitsmanager den Klinikalltag von morgen ausmalen. Ist das aber realistisch? Und vor allem: Will der Patient das auch? Die Antwort lautet: Keiner weiß es, aber alle gehen fest davon aus.

UpToDate: Neue Version mit 5.000 evidenz-bewerteten Reviews

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UpToDate: Editorial Process

Die klinische Reviews-Datenbank UpToDate wurde (schon vor einigen Monaten) aktualisiert und steht nun in der Version 17.3 mit insgesamt 7.700 klinischen Reviews (+300) zur Verfügung aus folgenden Fachgebieten: Adult Primary Care, Allergy, Cardiovascular Medicine, Critical Care, Diabetes, Emergency Medicine, Endocrinology, Family Medicine, Gastroenterology, Gynecology, Hematology, Hepatology, Hypertension, Immunology, Infectious Diseases, Internal Medicine, Nephrology, Neurology, Obstetrics, Oncology, Pediatrics, Pulmonology, Rheumatology, Sleep Medicine, Surgery und Women’s Health. Darüber hinaus stellt UpToDate Drug und Patient Information sowie Calculators zur Verfügung.

45% aller Übersichtsarbeiten werden alle vier Monate aktualisiert, eine Auswahl finden Sie in den Informationen über die neuesten Änderungen. Ab sofort wird UpToDate unter der neuen Adresse http://www.uptodate.com/online zur Verfügung stehen.

UpToDate bietet ca. 150 Be- und Umrechungstabellen an, z.B. für Fetal growth restriction: Diagnosis, Risk factors for prostate cancer oder Mean corpuscular volume. Sie können die Tabellen aufrufen, indem Sie „Calculators“ in das Suchformular eingeben. Neu ist auch die Patientensektion mit 450 Texten (+30%).

UpToDate ist auffallend darum bemüht, durch Aktualität und Evidenz-Grading sich von Konkurrenzprodukten wie der Cochrane Library oder Doctor Consult abzuheben:

UpToDate topics are written by expert authors in combination with our internal physician editors, who are trained in evidence-based medicine and who are also specialists in their content areas. They work together to ensure that UpToDate’s topics answer clinical questions with the best available evidence and an understanding of realworld clinical practice. UpToDate continually reviews information in more than 430 peer-reviewed journals, online medical resources, and guidelines published by major national and international societies. Information in UpToDate, including every update, goes through at least three levels of physician review.

As part of our continuing commitment to provide our subscribers with the most actionable, evidence-based information available, UpToDate began grading recommendations in 2006. UpToDate currently has more than 5,000 graded recommendations, and the process is ongoing. Graded recommendations appear in the Summary and Recommendations sections at the end of topics. UpToDate uses the UTD-GRADE format, a modification of the GRADE system1,2. Grades have two components, a number (1 or 2) reflecting the strength of the recommendation and a letter (A, B or C) reflecting the quality of the evidence supporting that recommendation.

Der nächste Update von UpToDate (Version 18.1) wird im März erscheinen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.