Ventilatoren eingetroffen!

Nun könnte der Sommer kommen! Wenn er nicht schon so massiv da wäre… Die ZB Med hat keine Kosten und Mühen gescheut, um unseren Benutzern vor Ort das Lernen und Arbeiten so angenehm wie möglich zu machen, und 10 neue Ventilatoren angeschafft (eine – wenigstens – teilweise Klimatisierung wurde ja leider nicht genehmigt). Diese sind heute in der Bibliothek eingetroffen und befinden sich auf dem Weg in den Benutzungsbereich, nachdem sie von fleissigen Bibliothekarshänden flink zusammengebaut wurden.

Wir danken Südkorea für die preiswerte Produktion und der Beschaffungsstelle des UKM für die schnelle Lieferung…

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 5: Vorteile von UpTodate

– Teil 4 –

Benutzung von Informationsquellen

Die Frage 5 „Welche Vorteile entstehen durch die Nutzung von UpToDate?“ wurde an das gesamte medizinische Fachpersonal (Ärzte, PJler, Pfleger, Sonstige, n=290) gestellt (den Wissenschaftlern wurden etwas abgewandelte Antwortoptionen angeboten). 140 Personen aus dieser Gruppe kreuzten mindestens eine Antwortmöglichkeit zu dieser Frage an.

Die Antwortmöglichkeiten sind im Diagramm abgekürzt, sie lauteten vollständig:

  • Behandlung können schneller begonnen werden / Verzögerungen
  • Bestätigung/Überprüfung der Behandlungsmethode
  • Hinweis auf neue, innovative Behandlungsmethoden
  • Kosteneinsparung
  • Reduzierter stationärer Aufenthalt der Patienten
  • Schnelle, allgemeine Übersicht über Erkrankungen (Prävalenz, Ätiologie, Risiken, Klinik, Differrentialdiagnosen)
  • Wahl der Behandlung ist zuverlässiger
  • Wahl der richtigen Diagnostik (Unterstützung bei
    Diagnostikoptionen im Rahmen der Abklärung von Differentialdiagnosen
  • werden vermieden


Ärzte lieben es, sich mit UpTodate schnell einen Überblick über Erkrankungen zu verschaffen

Die Vorteile wurden nach Anzahl der Bewertungen gerankt, so dass die am häufigsten genannten Vorteile oben stehen. Die Personengruppen Student/PJler, Pfleger und Sonstige wurden nicht im obigen Diagramm aufgeführt, da die Zahlen zu klein für eine gesunde Aussage waren.

„Schnelle, allgemeine Übersicht über Erkrankungen“ wurde mit Abstand am häufigsten genannt, durchschnittlich 92,1% vertraten diese Ansicht. Mit deutlichem Abstand folgte „Bestätigung/Überprüfung der Behandlungsmethode“ mit 69,3% und knapp dahinter „Wahl der richtigen Diagnostik“ mit 68,6%. Mit 53,6% folgen „Hinweis auf neue, innovative Behandlungsmethoden“ vor „Behandlung können schneller begonnen werden / Verzögerungen werden vermieden“ (40,7%) und „Wahl der Behandlung ist zuverlässiger“ mit durchschnittlich 37,9%. „Reduzierter stationärer Aufenthalt der Patienten“ und „Kosteneinsparung“ belegten die beiden letzten Plätze mit 15,7% bzw. 15%.

Obwohl UpToDate als Hilfe beim Point-of-Care beworben wird, standen doch nicht Behandlung und Diagnose an der Spitze der Vorteilsskala, sondern sich einfach einmal einen schnellen, allgemeinen Überblick über Erkrankungen und klinischen Fragen zu verschaffen. Hier stimmten die vier Ärztegrade Assistenz-, Fach-, Ober- und Chefarzt sehr eng miteinander überein, die Zustimmung varierte nur wenig von 90-100%.

Kommt es dagegen zur Unterstützung von UpToDate bei der Behandlung, scheiden sich die Geister: Man mag sich wohl gerne die (eigene) Behandlung bestätigen lassen (was die Chefärzte weniger als Vorteil ansahen) und sich neue Behandlungsmethoden vorschlagen lassen (das empfanden die chefärzte wiederum besser als alle anderen Ärzte), aber wenn es um die Zuverlässigkeit der Behandlungswahl ging, stimmten mit avg 37,9% deutlich weniger zu. Insbesondere die Assistenz- und Fachärzte (nur jeder Vierte) konnten dies nicht so deutlich als Vorteil wahrnehmen wie die Chef- und Oberärzte (jeder Zweite).

Diesselbe Diskrepanz in der Bewertung findet sich in der Schnelligkeit des Bahndlungsbeginn, beim reduzierten Aufenthalt und der Kosteneinsparung. Alle drei Vorteile wurden von den Assistenz- und Fachärzte deutlich seltener angekreuzt als von den Chef- und Oberärzten.

Könnte es sein, dass Chef- und Oberärzte bei einer UpToDate-Konsultation (wie bei jeder Informationsquelle) eher auf Qualitätssicherung und Behandlungskosten achten als Assistenz- und Fachärzte, da sie mehr in der Pflicht stehen?

Schauen wir uns dazu einmal die aufsummierten Ergebnisse aller vier Umfragestandorte an:


Die Münsteraner Ergebnisse finden sich an den anderen Standorten größtenteils wieder

Hier haben sich die hohen Werte für „Schnelle Übersicht“ und „neue Behandlungsmethoden“ bei den Münsteraner Chefärzten deutlich relativiert und sind nun auf einer Ebene mit den übrigen Ärzten oder sogar darunter.

Was sich jedoch bestätigt ist die Zurückhaltung der Chefärzte bei den Vorteilen „Bestätigung der Behandlung“ und Wahl der richtigen Diagnostik“. Diesen beiden Punkten geben Sie nicht so viel Gewicht wie die anderen drei Arztgruppen. Während diese sehr einheitlich mit Werten um 76+-2,% bzw. 72,5+-2% (Mittelwert +- Standardabw.) antworten, lagen die Chefärzte mit 64% bzw. 60% deutlich darunter.

Ebenfalls bestätigt sich der signifikante Unterschied zwischen Assistenz- und Fachärzten auf der einen Seite und Chef- und Oberärzten auf der anderen Seite bei den Vorteilen „Behandlungswahl ist zuverlässiger“ (37 vs. 50%) und „Schneller Behandlungsbeginn“ (59 vs 68%). Chef- und Oberärzte bewerten die Unterstützung durch UpToDate in beiden Fällen deutlich positiver.

Dagegen haben sich die Unterschiede in „Reduzierter stationärer Aufenthalt“ sowie „Kosteneinsparung“ in der Multisite-Sicht nivelliert und sind mit 20,3+-6,1% vs. 12,8+-4,5% bzw. 14,6+-3,6% vs. 21,7+-3,3% nicht unterschiedlich.

Weiter zu Teil 6

Examen Online: offline kreuzen!

Thieme examen online, das aus QV-Mitteln gekaufte Kreuztool wartet jetzt mit einer wirklich zukunftsweisenden Neuerung auf: Jetzt kann man von überall auch ohne Netz mit examen online auf seinem Smartphone und Tablet kreuzen! (auch wenn es beim Smartphone etwas frickelig ist, sich einzuloggen und eine Sitzung zu starten, da die Homepage nicht für Smartphones optimiert ist. Sobald die Sitzung aber gestartet ist, erhält man eine optimierte Version, mit der sich gut arbeiten läßt.

Dazu wählt man auf der Seite „Kreuzen“ eine Sitzung aus und startet diese über den Button „Mobile Sitzung“.

Dann kann man in den offline-Modus gehen (also z.B. der Flugmodus beim iPhone) und trotzdem weiter kreuzen (s.u.).

Nachdem man wieder online ist, werden mit einem Klick auf das Disketten- oder das Pfeilsymbol unten rechts die Antworten auf den Server übertragen und stehen zum Fortsetzen oder Detailanalyse wieder zur Verfügung.

Da es sich um einen noch jungen Service handelt, bittet Thieme, in der Startphase, Fehlerhinweise und Verbesserungsvorschläge über ein Kontaktformular zu melden.

BTW: Das aktuellste Examen 2. ÄP Frühjahr 2013 ist in examen online eingearbeitet.

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 3: Kenntnis & Benutzung von UpToDate

– Teil 2 –

Benutzung von UpToDate nach Benutzergruppen


Je höher der Arzt in der Hierarchie steht, desto weniger benutzte er UpToDate

Die dritte (bzw. achte) Frage richtete sich nach der Benutzung von UpToDate. Sie lautete: „Haben Sie bisher UpToDate bei Ihrer klinischen / wissenschaftlichen Arbeit benutzt?“ Wie das obere Diagramm zeigt, nutzten 4 von 5 Studenten im Praktischen Jahr (PJler), die die Umfrage beantwortet hatten, UpToDate. Sie nahmen damit die (unsignifikante) Spitzenposition ein, gefolgt von den vier Gruppen Assistenz-, Fach-, Ober- und Chefarzt (n=63, 45, 75, 19). Interessanterweise nahm die Nutzung von UpToDate mit der Rangstufe ab. Während noch 3/4 aller Assistenzärzte (76,2%) angaben, UpToDate zu nutzen, waren nur 71,1% der Fachärzte, 65,3% der Oberärzte und 57,9% der Chefärzte UpToDate-Nutzer. Je höher man in der Hierarchie aufsteigt, desto weniger bedarf man offensichtlich UpToDate (oder meint es oder hat andere Prioritäten). Studenten (n=10) folgten mit 50% Nutzung.

Sonstige Berufe (Logopäde, Physiotherapeut, Psychologe, Verwaltung, Emeriti, Alumni, etc, n=52), das Fachpersonal (n=11), die Wissenschaftler (n=77) und Pflegekräfte (n=10) benutzten UpToDate (mit 21,2%, 18,2%, 11,7% bzw. 0%) naturgemäß sehr viel seltener.


Und umgekehrt: Je höher der Arzt in der Hierarchie steht, desto eher benutzte er PubMed

Zur Klärung dieser Fragestellung sehen Sie im Vorgriff auf Frage 4 im oberen Diagramm die Nutzung von PubMed nach Berufsgruppen. Hier ist es genau umgekehrt: je höher der Arzt in der Hierarchie steht, desto stärker benutzte er PubMed. Dies spiegelt auch die Aussagen von Chefärzten wieder, dass sie auf UpToDate verzichten könnten, nicht aber auf ihre Fachzeitschriften.

Studierende erzielten mit 50% einen durchwachsenen Nutzungswert bei der UpToDate-Nutzung (vermutlich abhängig davon, wie stark sie in der Klinik tätig sind) während das medizinische Fachpersonal (18,2%), die Wissenschaftler (11,7%) und die Pflegekräfte (0%) deutlich abfielen.

Weiter zu Teil 4

Deutschlandweite Umfrage zu Informationsbedürfnissen von Wissenschaftlern

Die ZB MED – Deutsche Zentralbibliothek für Medizin. Gesundheit. Ernährung. Umwelt. Agrar. bittet um Verbreitung der folgenden deutschlandweiten Umfrage:

Um unserem Auftrag besser gerecht zu werden – der bundesweiten Versorgung mit Literatur und Informationen in unseren Fachgebieten – führen wir eine Befragung unter den aktuellen und potenziellen Nutzerinnen und Nutzern unserer Dienstleistungsangebote durch. Dazu gehören vor allem die in diesen Fachgebieten forschenden Institutionen und Einrichtungen, die für den Forschungsprozess Informationen bereitstellen. Zu diesem Zweck haben wir einen Online-Fragebogen bereitgestellt.

https://www.soscisurvey.de/ZB2013/

Diese Befragung wird selbstverständlich anonym durchgeführt.


Die „ZB MED – Deutsche Zentralbibliothek für Medizin. Gesundheit. Ernährung. Umwelt. Agrar.“ ist eine Einrichtung der Forschungsinfrastruktur. Unser Ziel ist es, unsere Dienstleistungen an den Bedürfnissen unserer Nutzerinnen und Nutzer auszurichten, insbesondere im Bereich der Unterstützung von Forschungsprozessen.

Die Umfrage wird vom Bundesministerium für Gesundheit und vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen mit initiiert und bitten, diese zu unterstützen.

Neu bei German Medical Science: Journal „GMS Infectious Diseases“

Wie die ZB Med berichtet, bekommt German Medical Science (gms), das Open-Access-Portal der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED), der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Zuwachs: Seit kurzem wird das neue Journal „GMS Infectious Diseases“, das von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG) herausgegeben wird, über gms veröffentlicht.

„GMS Infectious Diseases“ ist das 16. Journal, das über gms nach den Prinzipien des Open Access – also für alle frei im Internet verfügbar – veröffentlicht wird. Schwerpunkt des neuen Journals ist die Publikation relevanter aktueller Forschungsergebnisse zum gesamten Bereich der Infektionskrankheiten, von der Mikrobiologie über die Klinik bis zur Therapie. Die ersten Beiträge, die gerade erschienen sind, beschäftigen sich mit der Therapie von Infektionen mit tropischen Nematoden – Fadenwürmern – und des Hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), einer Erkrankung, die mit Nierenversagen und Schädigung der kleinen Blutgefäße einhergeht. Die Artikel können unter www.egms.de/static/de/journals/id/ abgerufen werden.

„Wir freuen uns, dass wir das Angebot von gms immer weiter ausbauen können und freuen uns, wenn Autoren ihre Artikel zur Begutachtung für eine Publikation in ‚GMS Infectious Diseases‘ einreichen“, sagt Ulrich Korwitz, Direktor der ZB MED.

Pressemitteilung (PDF)

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 2: Wissenschaftler

– Teil 1 –

Wissenschaftler

In der Frage nach dem beruflichen Status war ursprünglich nicht vorgesehen, Nach Wissenschaftlern zu fragen, da UpToDate sich als eine Datenbank versteht, die von Klinikern für Kliniker gemacht wurde, um die Versorgung am Point of Care zu verbessern. Da aber selbst Bibliothekare UpToDate verwenden, um sich schnell und (meist) evidenz-basiert in eine klinische Fragestellung einzuarbeiten, war dies von denen an der Medizinischen Fakultät forschenden Wissenschaftlern erst recht zu erwarten. Überraschend war es dennoch, dass mehr als ein Fünftel der Antwortenden (77, 21%) „Wissenschaftler/in ohne klinische Tätigkeiten“ ankreuzten.

Um den Wissenschaftlern gezielte, forschungsrelvante Fragen stellen zu können, wurden diese durch eine Verzweigung direkt zu Frage 8 weitergeleitet: „Haben Sie bisher UpToDate bei Ihrer wissenschaftlichen Arbeit benutzt?“

Benutzung von UpToDate durch Wissenschaftler


Vielen Wissenschaftlern war das Angebot von UpToDate an der Universität nicht bekannt

Wie das obere Diagramm zeigt, hatte immerhin jeder neunte Wissenschaftler (11,7%) UpToDate bereits einmal genutzt. Über einem Drittel (36,4%) war das Angebot von UpToDate nicht bekannt gewesen – nach den Pflegern (40%) war dies die höchste Quote unter allen Berufsgruppen (Ärzte 12,4%, Alle 21%). Und etwas mehr als die Hälfte gab an, UpToDate (zwar gekannt, aber) bisher nicht benutzt zu haben. Keiner wählte die vierte Option: „UpToDate wird an meiner Fakultät nicht angeboten“.

Benutzung von Informationsquellen allgemein

Die Frage 9 „Wie oft konsultieren Sie die folgenden Informationsquellen zur Beantwortung von Fragen?“ wurde von allen 77 Wissenschaftlern beantwortet, weil es eine verpflichtende Frage war.


Wissenschaftler googlen lieber als UpToDate oder Cochrane Library zu benutzen, da sich Ihnen nur selten klinische Fragen stellen.

PubMed ist die mit Abstand von den meisten am häufigsten genutzte Informationsquelle. 94% benutzten PubMed oft, lediglich 2% selten oder nie. Auf Platz 2 folgend die Fachzeitschriften mit 82% mit der Besonderheit, dass keiner diese nie benutzte. Mit Suchmaschinen wie Google und Wikipedia sind zwei – nicht peer reviewte – Internetquellen auf Platz 3 und 6 prominent vertreten. Internetsuchmaschinen haben die Besonderheit, dass sie als einzige Informationsquelle (die Kollegen ausgenommen) von jedem, wirklich jedem benutzt wurden. Die Forscherkollegen fallen gegenüber den ersten drei am häufigsten genutzten Quellen schon deutlich ab: Nur 46% konsultierten ihre Kollegen oft, aber immerhin 47% gelegentlich, so dass in der Summe 93% diese „Informationsquelle“ eben nicht selten nutzten – doch wieder ein Spitzenwert.

Fachbücher und Wikipedia (bereits benannt) folgen mit sehr vergleichbaren Zahlenwerten gleichauf, eine erstaunliche Aufwertung der Internetenzyklopädie. Spezialdatenbanken wie Scopus oder Web of Science wurden von 19% oft genutzt. Lediglich 24% nutzten diese nie oder machten keine Angaben, so dass von einer Verbreitung bei einem guten 3/4 aller Forscher ausgegangen werden kann.

Google Scholar als Fachsuche für Artikel und Konkurrenz zu PubMed wird nur von wenigen und dann nur selten in Anspruch genommen. Über die Hälfte hat mit Google Scholar nichts zu schaffen: 46% nutzten es nie, weitere 8% machten keine Angaben. Erstaunlich, besitzt doch diese wissenschaftliche Suchmaschine deutliche Vorteile, die sie einzigartig gegenüber den vielgenannten PubMed, Scopus oder Web of Science machen.

Arzneimittelverzeichnisse, Leitlinien, UpToDate und die Cochrane Library wurden kaum benutzt. Nur 1 bis 5% gaben an, diese vier Quellen oft zu nutzen. Der größte Grad an Nichtnutzung war bei UpToDate zu finden (85%), gefolgt von der Cochrane Library (62%). Auch wenn ich oben etwas anderes geschrieben habe, würde ich an einer medizinischen Fakultät mit angegliedertem Uniklinikum doch davon ausgehen, dass sich auch die Wissenschaftler mit klinischen Fragestellungen beschäftigen. Und es wäre schade, wenn sie statt der verfügbaren evidenz-basierten Quellen UpoDate und Cochrane Library dann nur auf Google oder Wikipedia zurückgreifen würden.

Vorteile durch die Nutzung von UpToDate

Eigentlich sollte man nicht denken, dass Wissenschaftler auch von UpToDate profitieren können. Von den 9 Wissenschaftlern, die UpToDate überhaupt einsetzten, beantworteten alle die Frage 10: „Welche Vorteile entstehen durch die Nutzung von UpToDate?“ sehr positiv:

  • 89% gaben an, dass UpToDate eine schnelle, allgemeine Übersicht über Erkrankungen (Prävalenz, Ätiologie, Risiken, Klinik, Differenzialdiagnosen) ermöglicht
  • 78% konnten sich durch UpToDate rasch in ein Krankheitsbild einlesen ohne weitere Literatur zu benötigen
  • immerhin 44% fanden in UpToDate Hinweise auf neue, innovative Behandlungsmethoden bzw. konnten eine Behandlungsmethode bestätigen bzw. überprüfen

Weiter zu Teil 3

Im Fernsehen: Leiter der ZB Med über ruhebedürftige Studierende

Am 4. Juli hatte das Bohai Filmteam in der ZB Med gedreht. Unter dem etwas überraschendem Titel Hundebabys in Ruheräumen? ist nun der Film über die Ruherauminitiative von Jörg Rostek, die Bedarfsumfrage unter Studierenden und der Ruheraum der ZB Med (ab Minute 5:15) bei YouTube online.

Die von den Studierenden geäußerten Anregungen werden wir uns mal durch den Kopf gehen lassen. Ich glaube aber nicht, dass wir uns einen Hund zum Kuscheln anschaffen werden: Auch wenn ich gerne die Warteschlangen vor dem Ruheraum gesehen hätte, würde es mir doch für den Hund leid tun…

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 1: Beruf und Arbeitsplatz

Wie berichtet, hat die ZB Med vom 25.6. bis 16.7. eine Umfrage (Fragebogen) unter dem Fachpersonal der Medizinischen Einrichtungen zur Benutzung von UpToDate und sonstigen Informationsquellen durchgeführt. Die Antworten sind wichtig für die Bibliothek, um das weitere Angebot von UpToDate planen zu können. Erstmals hat die ZB Med dabei eine Umfrage als Multicenter-Studie aufgezogen. Als weitere Universitäten nahmen teil: Freiburg, Leipzig und Regensburg.

Die Ergebnisse werden sukzessive in diesem Blog als Serie unter dem Tag UpToDate-Umfrage2013 veröffentlicht.

Setting
Die Umfrage wurde durch eine Rundmail am 24. Juni an 65 geschäftsführende Direktoren gestreut mit Bitte um Weiterleitung sowie eine Rundmail am 25. Juni an alle aktiven Nutzer der RAPIDOC-Fernleihe (ca. 850). Am 1. Juli wurde eine Meldung auf die Willkommensseite des UKM-Intranet gestellt. Am 9. Juli wurden die beiden oben genannten Gruppen in einer weiteren Rundmail an die Umfrage erinnert.

Insgesamt wurde die Umfrage 409-mal beantwortet. Davon wurden vier dublette Antworten gelöscht und 38 Antworten, die keine Angaben ausser Einrichtung und Beruf enthielten. Im Folgenden werden nur die resultierenden vollständigen 367 Antworten betrachtet.

Frage 1: Arbeitsplatz


Die meisten Antwortenden kamen aus der Medizinischen Klinik D, der Anästhesiologie und dem Department für Kardiologie und Angiologie.

Die Umfrageteilnehmer konnten in einem Pulldown-Menü ihren Arbeitsplatz angeben. 93% entschieden sich für eine der 67 vorgegebenen Institute und Kliniken, 7% nannten „Sonstiges“.

Frage 2: Beruf


Über 62% der Antwortenden gehören zur Zielgruppe von UpToDate: PJler, Ärzte und sonstiges Fachpersonal.

In der Frage2 wurde nach dem beruflichen Status der Antwortenden gefragt. 4,1% waren Studierende oder PJler, 55,1% Assistenz-, Fach-, Ober- oder Chefärzte*, 3% medizinisches Fachpersonal, 21% Wissenschaftler, 2,7% Gesundheits- und Krankenpfleger und 14,2% gehörten sonstigen Berufsgruppen an (Alumni, Doktorand, Emeritus, Geschäftsführer, Logopäde, Psychologe, Sekretärin usw.).

Der Berufszweig „Belegarzt/ärztin“ wurde von keinem Antwortenden ausgewählt.

* Es wird im Folgenden nur die männliche Form der Berufsbezeichnung benutzt, um die Lesbarkeit nicht zu beeinträchtigen.

Weiter zu Teil 2 der Auswertung


UpToDate ist eine evidenzbasierte, von Ärzten erstellte Ressource zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung. Die Informationsressource wurde kürzlich um das Fachgebiet Dermatologie erweitert und deckt nun insgesamt 21 Fachgebiete ab. Die mehr als 5.100 für UpToDate tätigen weltweit anerkannten Autoren (Ärzte), Redakteure und Fachrezensenten fassen die aktuellsten medizinischen Informationen zu (meist) evidenzbasierten Empfehlungen zusammen. Über 700.000 Kliniker in 158 Ländern verlassen sich auf UpToDate. UpToDate ist Teil von Wolters Kluwer, einem weltweit tätigen Informationsdienstleister mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro.

Je höher der Impact Faktor, desto mehr Retractions


Impact Faktor starke Journale zeigen mehr Article retractions.(Klicken zum Vergößern) (Brembs/Munafò – arXiv.org)

Der Guardian beschäftigt sich nicht nur mit Enthüllungen von Edward Snowden (Spionage), sondern auch von Björn Brembs (Publikationswesen). So kommentierte Curt Rice, der VP Forschung und Entwicklung, University Tromsø, dort unter dem Titel Science research: three problems that point to a communications crisis jüngst einen Artikel des bekannten deutschen Neurophysiologen: Deep impact: unintended consequences of journal rank. Brembs hatte dort eine Korrelation zwischen explodierenden Retraction-Zahlen und dem Impact Faktor festgestellt und geschlußfolgert, dass

using journal rank as an assessment tool is bad scientific practice. Moreover, the data lead us to argue that any journal rank (not only the currently-favored Impact Factor) would have this negative impact.

Mit anderen Worten: Das bestehende Journalranking in der Wissenschaft ist nichts anderes als wissenschaftsschädigend (dies nicht nur aufgrund einer mittelbaren Schädigung aufgrund einer alleinigen Ausrichtung der Wissenschaftler am Impact Faktor, sondern unmittelbar durch Verschlechterung der wissenschaftlichen Publikationen).

Laut der englischen Wikipedia sind die Hauptgründe für Retractions (den Wiederruf von Fachartikeln) übrigens „scientific misconduct including plagiarism, serious errors, and duplicate/concurrent publishing (self-plagiarism).“

Brembs und sein Mitautor Munafò gehen allerdings noch einen Schritt weiter und fordern gleich ein vollkommen neues Publikationssystem:

Therefore, we suggest that abandoning journals altogether, in favor of a library-based scholarly communication system, will ultimately be necessary. This new system will use modern information technology to vastly improve the filter, sort and discovery functions of the current journal system.

Neue Datenbank: Cases Database

Cases Database enthält derzeit über 27.000 Fallbeispiele (peer-reviewed case reports) aus 239 Zeitschriften des Verlages BioMed Central (Springer Publishing). Die Datenbank richtet sich sowohl an medizinisches Fachpersonal als auch an Laien. In der Advanced Search lässt sich die Suche nach klinischen Aspekten, Patienteneigenschaften (Alter, Geschlecht etc.) und nach Angaben zur Publikation eingrenzen. Die Suchergebnisse bieten eine Kurzbeschreibung des jeweiligen Falles sowie die Verlinkung zum Originalartikel. Mehr als die Hälfte der verlinkten Volltexte sind frei zugänglich (open access), der Rest verfügbar je nach Lizenzierung der jeweiligen Bibliothek/Institution.

Neue Fälle können über Twitter (@CasesDatabase) oder Email (nach Registrierung) verfolgt werden.

Filmteam sucht die Ruhe in der ZB Med

Heute wurde die Bibliothek von einem Team des Campus TV Senders Bohai besucht. Ziel war der vor vier Jahren eröffnete Ruheraum.

Dieser hatte es bekanntermassen bis in die örtliche Presse geschafft, da hier eine wunderbare Möglichkeit zum Abhängen vorhanden ist, die von den Studierenden gerne genutzt wird.

Auf einen Antrag der Bunten Liste hin hat der Senat der Universität nun – wie auch in den Zeitungen zu lesen war – beschlossen (intern), dass es künftig mehr solcher Ruheräume auf dem Campus geben sollte (oder es zumindest einmal zu eruieren). Die Universität prüft derzeit geeignete Lokalitäten.

Der Film mit einem Interview des Bibliotheksleiter Dr. Obst wird nächste Woche bei Bohai und NRW Vision zu sehen sein.

Foto: Bohai