Tablet-Computer helfen die Kosten des Studiums zu reduzieren

Nach einer Studie der Oklahoma State University helfen Tablet-Computer wie z.B. iPads, die Kosten des Studiums zu reduzieren.

“We put this powerful and creative tool in the hands of faculty and students and the end result reached beyond enhancing the academic experience of our students,” said OSU President Burns Hargis. “The report outlines a possible decrease to student and administrative expenses, increased productivity, and how the iPad crosses between academic and personal barriers.”

Jede Klasse integrierte das iPad unterschiedlich, aber die Studie konzentrierte sich auf messbare Ergebnisse wie z.B.: Auswirkungen auf Kosten, wie genau das Gerät verwendet wurde, die Benutzungsmöglichkeit als E-Reader sowie die allgemeine Verbesserung der Lernerfahrung der Studierenden.

“Consensus is the integration of the iPad can enhance a student’s academic experience and have a positive impact for faculty as well,” said Handy. “We used the iPad in every aspect of our course. The most important consideration is the device must be truly integrated. Simply distributing the device without evaluation of how the course might be modified for its use limits the impact.”

Beide Studienleiter wiesen darauf hin, dass das iPad zu einem schnelleren Abschluß des Kurses führte. So konnten Kursziele – verglichen mit traditionellen Benchmarks – manchmal Wochen im Voraus erreicht werden.

“The increased pace is likely attributed to the mobile functionality of the device which allowed students to work in any environment, the change to the classroom environment, and the ability of all students to have complete access to the same technology, creating an equal and level playing field,” said Suter.

Beide Professoren empfahlen der Universität die flächendeckende Einführung des iPads für alle Studierenden. Dekanen und Dozenten wurden Bewertungsrichtlinien an die Hand geben, wie diese Technologie am besten zu nutzen sei, um das Engagement der Studierenden zu verbessern.

Dies ist eine interessante Information für Münsteraner Medizinstudierende, die durch das Engagement der ZB Med (Projekt easyphysikum) ebenfalls durch iPads Kosten, z.B. den Ausdruck von Kursmaterialien und Vorlesungsskripten, sparen können.

75 Jahre Nobelpreis

Die Uni-Pressestelle weist in einer aktuellen Meldung auf das Jubiläum der Nobelpreisverleihung für Gerhard Domagk hin:

Gerhard Domagk – Pathologe. Nobelpreisträger. Visionär.

Wer war Gerhard Domagk? Pathologe, Nobelpreisträger, Visionär. Schon diese drei Begriffe geben einen Eindruck davon, dass der lange Zeit in Münster lebende und praktizierende Arzt mehr war als nur ein ambitionierter Mediziner. Aus seinen Erfahrungen im Einsatz als Kriegsfreiwilliger während des Ersten Weltkrieges, in dem er nicht nur die Grauen des Krieges in Form schwerster Verwundungen kennenlernt, sondern auch die Machtlosigkeit der Ärzte gegenüber den häufig auftretenden bakteriellen Infektionserkrankungen, formt sich sein späterer Lebenstraum, nämlich Menschen zu helfen. So sagt er einmal: „Wenn du jemals aus diesem Grauen des Trommelfeuers heimkommst –sagte ich mir- willst du nur arbeiten, um anderen Menschen zu helfen.“

2014 jährt sich Domagks Nobelpreisverleihung für das Prontosil zum 75. Mal – Domagk ist noch bis heute der einzige Nobelpreisreisträger der WWU. Sein Todestag wiederholt sich in diesem Jahr zum 50. Mal und das Institut für Pathologie trägt seit nunmehr 30 Jahren seinen Namen. Von hier aus gelang es Domagk, seinen weitsichtigen Forschungsinteressen zu folgen und mit Hilfe der Farbwerke Bayer Großes zu leisten, ohne seine Treue zur münsterschen Universität zu vernachlässigen. Grund genug, ihm eine Veranstaltungsreihe zu widmen.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der WWU, dem Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, unterstützt durch seinen Enkel Prof. Dirk Domagk und der Bayer AG, läutet die Expedition Münsterland 2014 das Domagk-Jahr ein.

Den Kern des Domagk-Jahres bildet die Domagkstraße in Münster, die zum Einen als Outdoor-Galerie für die Ausstellung Auf den Spuren Gerhard Domagks fungiert, zum Anderen wird sie Schauplatz für eine Auswahl an Veranstaltungen. Die Premiere des Gerhard-Domagk-Films (2014), Gerhard Domagk und die Kunst – ein Vortrag mit anschließendem Rundgang durch eine anatomisch-künstlerische Ausstellung und das Fotoprojekt 24-Stunden Domagkstraße sind einige Höhepunkte eines vielfältigen Programms, darunter u.a. Die Bibliografie Gerhard Domagks, eine Ausstellung von Mai – Oktober in der Zweigbibliothek Medizin (ZB Med), Albert-Schweitzer-Campus 1.

Diese Ausstellung präsentiert eine Auswahl aller mit und über Gerhard Domagk erschienenen Werke, angefangen bei von ihm veröffentlichten Sachbüchern bis hin zu historischen Fotos. Desweiteren werden auch die von Bayer anlässlich des 50jährigen Nobelpreisjubiläums ausgegebenen golden- und silberfarbenen Medaillen dort ausgestellt sowie ein kurioser Walt Disney Comic aus dem Jahre 1944, der sich mit der Entdeckung und Vermarktung der „Sulfadrugs“, d.h. mit Domagks Durchbruch der Sulfonamide beschäftigt.

Foto: Sonderpublikation der Bayer AG zum 50-jährigen Jubiläum der Nobelpreisvergabe 1989

Kickoff-Meeting für easyphysikum

Heute fand das Das Kickoff-Meeting für das easyphysikum-Projekt statt. Ein fünfköpfiges Projektteam der Bibliothek hatte seit Anfang des Jahres auf diesen Moment hingearbeitet und war froh, dass es gut (sogar besser als erwartet) über die Bühne ging. Exakt die maximal vorgesehenen 60 Personen hatten sich schlußendlich in die Listen für die Vergabe der iPads eingetragen. Dieses so genannte „Rollout“ findet nach Ostern statt.

Wiedereröffnung des Eingangsbereichs

Nachdem die Baumassnahmen doch etwas länger gedauert haben als vorgesehen (kleinere Restarbeiten dauern teilweise noch an), sind wir stolz, heute unseren Eingangsbereich wieder und neu eröffnen zu können. Sie werden nun von einem modern und benutzerorientierten Eingangsbereich empfangen, in der die glas-verkleidete, erhöhte Leihtheke für eine ergonomische Buch-Ausleihe und -Rückgabe auf Augenhöhe dient.

Das frühere Computerrondell wurde zugunsten von 6 gegenüberliegenden Sitzarbeitsplätzen und vier Steharbeitsplätzen abgelöst. Eine neue, UKM-blaue Sitzlounge lädt zum Verweilen ein und ist ein besonderer Blickfang.

Ab sofort kann der gewohnte Eingang an der Strasse wieder benutzt werden.


Es bleibt nun keinem mehr verborgen, dass er sich in der Zweigbibliothek Medizin (ZB Med) befindet.

Die Öffnungszeiten bleiben bis zum 13. April weiterhin reduziert, die Bibliothek schließt dann bereits um 22 Uhr. Ab dem 14. April wird die Bibliothek aber wieder bis 24 Uhr geöffnet sein.

Als Dank für die hervorragende Unterstützung durch das Dekanat des
Fachbereichs Medizin, das UKM / Geschäftsbereich Infrastrukturmanagement, das Architekturbüro AIK und alle Gewerke richtet die Bibliothek am 24 April, 10 Uhr, einen kleinen Empfang mit Fingerfood und Getränken aus. Unser Dank gebührt auch den verständnisvollen Medizinstudierenden und Mitarbeitern, welche die Baumassnahme sieben Wochen lang geduldig und verständnisvoll ertragen haben.

Zweitveröffentlichungsrecht im Urheberrecht

In ihrer ersten Pressemitteilung des Jahres ruft das Aktionsbündnis „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ zum öffentlichen Protest gegen die Diskriminierung der Hochschulforschung im Urheberrechtsgesetz auf. Konkret geht es um den neuen Absatz 4 des §38 des Urheberrechtsgesetzes, der seit Anfang 2014 Gültigkeit hat und das Zweitveröffentlichungsrecht betrifft.

In der Begründung zu dieser Norm wird die Einschränkung dieses Rechtes deutlich: „Dies [das neue Zweitveröffentlichungsrecht] umfasst Forschungstätigkeiten, die im Rahmen der öffentlichen Projektförderung oder an einer institutionell geförderten außeruniversitären Forschungseinrichtung durchgeführt werden. Der Anwendungsbereich des Zweitveröffentlichungsrechts ist auf diese Bereiche beschränkt, da hier das staatliche Interesse an einer Verbreitung der Forschungsergebnisse besonders hoch ist.”

Vor diesem Hintergrund hat das Aktionsbündnis gegen die Diskriminierung der Hochschulforschung im Urheberrecht eine Petition bei openPetition eingestellt: „Dieser Protest kann von allen unterzeichnet werden, die ein umfassendes und nicht-diskriminierendes Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und einen raschen und freizügigen Zugriff zum Wissen, vor allem zu dem mit öffentlichen Mitteln finanzierten Wissen haben, einfordern.“

Foto: Institute for Science Networking Oldenburg

Studierende sind ein Quelle der Inspiration für die Bibliothek

Nicht erst seitdem ich Grossvater geworden bin schätze ich das Zusammensein mit jungen Menschen ausserordentlich. Nicht nur im privaten Umfeld. Auch und gerade in der Bibliothek macht es mir große Freude mit jungen Menschen zusammen zu sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu diskutieren. Großvater trifft auf Jugend – das ist natürlich auch ein Klischee. Alter Mensch mit reichem Erfahrungsschatz, jungen Menschen sitzen zu seinen Füßen und lauschen andächtig seinen weisen Ratschlägen. Bei uns ist das aber nicht so. Eher das Gegenteil. Der alte Mann hört den Jungen zu: Wir fragen Studierende nach ihrer Meinung zu unseren Ideen. Wir beziehen Sie in unsere Projekte mit ein, wir fordern ihr Feedback heraus.

Was mich am meisten dabei begeistert, ist ihre frische, unverbrauchte Sichtweise. Sie fragen immer „Warum ist das so?“. Und bei vielen Dingen kann ich nur antworten: „Weiß ich auch nicht.“ „Warum dürfen Benutzer nicht mit Mantel in die Bibliothek?“ „Weiß ich auch nicht, das war schon immer so.“ Wenn man neugierig ist, kann ein solches Warum? sehr bereichernd sein. Jedes Warum kann eine Türe in die Zukunft sein und eine Quelle der Inspiration.

Wenn man mich fragen würde: „Was ist die größte Gefahr für die Bibliothek, würde ich mit Donald T. Hawkins antworten: „What will kill our profession is a lack of imagination.“ Lack of imagination und Verhaftet sein an alten Antworten bewirken einen starren, engen Blickwinkel und als Konsequenz schlechte, nicht passende Services. Die Evolution wird über uns Dinosaurier hinweg gehen – aber halt: Vermutlich ist die Evolution bereits über uns hinweg gegangen – nur wir haben es noch nicht gemerkt. Wir glauben weil die Bibliotheken voll sind, würde unser Dienstleistungskonzept noch stimmen.

Wie kann man aus einem behäbigem Dinosaurier ein flinkes Säugetier machen? Man könnte z.B. versuchen, Studierende in die strategische Planung, in das Alltagsgeschäft der Bibliothek einzubinden, sei es in Form von Taskforces, die nur für spezielle Aufgaben zusammenkommen, sei es in Form einen ständigen Advisory Boards, der die Bibliothek berät.

Mit Studierenden oft in Kontakt zu sein, mit ihnen häufig zu reden, sie nach ihren Wünschen zu fragen, und das nicht nur in anonymen Umfragen, sondern live, face-to-face, bringt jedem einzelnen und der Bibliothek immense Vorteile. Es macht einige Arbeit, aber es lohnt sich, die Vorteile liegen auf der Hand: Vernetzung, politische Einflussmöglichkeiten, wirklich nützliche, zielgerichtete Services, Zukunftsfähigkeit, Wissen um den Nutzer, den Markt, gemeinsame Ziele definieren, an einem Strang ziehen. Wir machen seit fünf Jahren sehr gute Erfahrungen mit einem Studierendenbeirat und haben kürzlich zwei Taskforces zum Einsatz von Tablets in der Ausbildung installiert.

Was ich am meisten an diesen Begegnungen schätze ist die große Begeisterungsfähigkeit, ihr grenzenloser Optimismus, ihr ausgeprägtes Vorstellungsvermögen, das sie nur allzu gerne bereit sind, mit der Bibliothek zu teilen. In den Dienst der Bibliothek, nein: In den Dienst der gemeinsamen Sache zu stellen, wenn sie merken, dass es der Bibliothek ernst ist (mit den Veränderungen) und es den anderen Studierenden zugute kommt. Wenn Sie merken, das am anderen Ende des Tisches ein genauso engagierter Mensch sitzt. Viele Studierende – die Mehrheit, gerade in der Medizin – sind einfach brilliant, äußerst kluge Köpfe, super kreativ. Es wäre eine Schande und Ressourcenvergeudung, dieses grosse Potenzial nicht zu nutzen.

Neue Online-Bücher von Springer in 2014


Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie in dieser Liste. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek hat die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzugefügt. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Herzlich willkommen, liebes Urso von Salerno- und Cron-Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Im Ersti-Info (zum Online-Lesen | zum Ausdrucken) finden Sie alles, was Sie für den Start ins Studentenleben brauchen – jedenfalls bibliotheksseitig. Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein. Die meisten Fragen lassen sich per Email (info@zbmed.ms), Telefon (0251-83/58560) oder an Leihstelle und Auskunft (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Mittels „Aktivierung“ wird aus Ihrer neuen Studierendenkarte ein Benutzungsausweis der Zweigbibliothek und der Unibibliothek. Sie können die Aktivierung online vornehmen. Sie erhalten eine Nachricht an Ihre uni-muenster E-Mail-Adresse, wenn die Aktivierung erfolgt ist. Wenn Sie Ihre Studierendenkarte nicht online aktivieren möchten, sondern in der Bibliothek, dann ist das auch problemlos möglich. Bringen Sie bitte dazu einen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass) mit und kommen Sie Mo-Fr zwischen 8 und 16:30 Uhr. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.

Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

Urso von Salerno war ein italienischer Arzt, Philosoph und Autor. Er starb 1225. Eines seiner Werke – De commixtionibus elementorum libellus, herausgegeben von Wolfgang Stürmer, Stuttgart 1976 – finden Sie in der ULB unter der Signatur 3G 49127-2.

Über Ludwig Cron und sein Leben ist wenig bekannt, wie auch Jochen Waurig in seiner Dissertation [Der Thüringer Wundarzt Ludwig Cron und seine Schrift über Aderlaß und Zahnextraktion. Würzburg 2003] konstatiert. Ludwig Crons bekannte ‚Zahnextraktionsschrift‘ Der bey dem Aderlassen und Zahnausziehen sicher, geschwind, glücklich und recht qualificirte Candidatus chirurgiae oder Barbier-Geselle : in welchem deutlich gewiesen und gezeiget wird, wie man das Aderlassen und Zahnausziehen recht lernen und hernach (Gott gebe) allezeit glücklich und wohl practiciren möge, Leipzig 1717, finden Sie als Nachdruck (1989) in der Zweigbibliothek Medizin unter der Signatur WU 11 89/1.

Foto: (c) ULB und Kurhan, Fotolia

Ein wichtiges Stück Medizingeschichte

Heute konnte die Bibliothek den Zugang eines besonderen Schatzes verbuchen. Der Student im Alter Ernst-Theo Goebel übergab dem Bibliotheksleiter Dr. Oliver Obst drei wertvolle Medizinbücher aus dem 19. Jahrhundert. Herr Goebel hatte die Bände aus dem Nachlass seines Stiefvaters Dr. Heinrich Auffenberg (1905 – 1981) übernommen. Auffenberg war nach dem Studium der Medizin in Münster, Wien, Heidelberg und Mainz 1937 der erste niedergelassene Facharzt für Kinderheilkunde im rheinischen Langenfeld, wo er bis zum Jahre 1972 praktizierte.

Die medizinischen Werke habe ich mir eingehend angeschaut und gestaunt, zu welchen Leistungen die Mediziner bereits im 19. Jahrhundert fähig waren. Nun möchte ich mich von den Werken gerne trennen. Ich bot sie mehreren Antiquariaten an, die jedoch einen Ankauf mangels Nachfrage ablehnten. Ich übergebe sie nun mit großer Freude der Medizinbibliothek, denn eine Makulierung der Bücher kam für mich nie in Frage, verkörpern sie doch ein wichtiges Stück Medizingeschichte.

Nach einem langen und erfolgreichen Berufsleben bei WestLB und Landesbausparkasse nimmt Herr Goebel zur Zeit am „Studium im Alter“ an der WWU teil und schätzt hier insbesondere die Vorlesungen von Herrn Prof. Speckmann.

easyphysikum-Projekt: iPads in der Bibliothek eingetroffen

Mit der weiten Verbreitung von mobilen Computern können tabletgängige Lernressourcen einen echten Mehrwert und damit einen Schritt zum Lehrbuch der Zukunft darstellen. Die Zweigbibliothek Medizin möchte, dass Studierende der Humanmedizin das Physikum einfacher und besser bestehen, und stellt ihnen darum ab April im Projekt easyphysikum die wichtigsten Lernressourcen zur Verfügung. Die Studierenden können die Medien auf ihrem eigenen Tablet nutzen oder – wenn sie sich z.B. aus finanziellen Gründen kein Tablet leisten können – auf einem Leih-iPad der Bibliothek. Das Volumen des europaweit einmaligen Projektes beträgt 250.000 Euro und setzt sich aus Qualitätsverbesserungsmitteln, Verlagsbeiträgen und Eigenleistungen zusammen.


Bibliotheksdirektor Dr. Oliver Obst präsentiert die frisch eingetroffenen iPads.

Nach dem Auspacken, Folieren und Beschriften der 60 Geräte wurden sie mit einer Hülle versehen und in einen Trolley eingestellt, wo sie alle gleichzeitig geladen und konfiguriert werden können.

Buchkritik: Fritz Zorn

Der Autor Fritz Zorn (ein Pseudonym) hinterliess ein Buch mit dem Titel ‚Mars‘, erschienen 1977. In seiner Einleitung schreibt Adolf Muschg, Krebs sei eine „Krankheit in Anführungsstrichen“ und „ein asozialer Prozess der biologischen Norm“. Der im Alter von 32 Jahren verstorbene Fritz Zorn schreibt, „dass die Schäden, die durch eine falsche Erziehung hervorgerufen worden sind, so gross werden können, dass sie in ihren extremsten Formen (wie das nun bei mir der Fall zu sein scheint), sich auch als neurotisch bedingte Krankheiten, zum Beispiel Krebs, manifestieren können.“

Den Tumor am Hals bezeichnet er als „verschluckte Tränen“, was an die Sprechweise des Es, wie Georg Groddeck es sah, gemahnt: „Es versteht sich von selbst, dass das Es, wenn es mit einfachen Mitteln seine Ziele nicht erreicht (…) zu Kehlkopfgeschwüren, zum Krebs greift.“ Die Diskrepanz zwischen Innen und Aussen und der Wahnsinn der Normalität. Und wenn der Krebs als „Granit der materiellen Vorgänge“ (Viktor von Weizsäcker) aufgelöst wird und wir beginnen dem Gedächtnis der Natur, den „morphischen Resonanzfeldern“ (Rupert Sheldrake), zu lauschen? Alexander Solschenizyn (Nobelpreis für Literatur 1970) auf die Frage, wie er so unheilbar erkrankt (‚Krebsstation‘) habe überleben können, gegenfragt, wer denn sonst die Bücher hätte schreiben sollen, die er noch schreiben hat müssen…

Fritz Zorn schliesst sein Buch mit dem Satz „Ich erkläre mich als im Zustand des totalen Krieges.“ Nur blanke Wut in Worte gegossen, verstehbar, und umso unerträglicher dieses Dokument eines Menschen, dem es nicht gelungen ist sich zu erreichen, wo alles Krankheit zum Tode ist. Was bleibt sind zwei anonyme Daten auf einem Stein und ein Buch. Fritz Zorn (eigentlich Fritz Angst) erfuhr einen Tag vor seinem Tod von der Annahme seiner Aufzeichnungen zur Veröffentlichung.

Das Buch Mars von Fritz Zorn finden Sie unter der Signatur WZ 305.R/33 in der Zweigbibliothek Medizin.

Foto: © Fischer Verlag